Monomyth - Exo

Review

MONOMYTH schließen mit dem neuen Album „Exo“ ihren Drei-Alben-Zyklus ab, der mit dem selbstbetitelten Debüt begann und mit „Further“ weitergeführt wurde. Hierauf spielen die Niederländer erneut ihren instrumentalen Mix aus Krautrock, Stoner und Psychedelic, der natürlich schwerstens nach allen möglichen und unmöglichen Gräsern müffelt.

So wundert es kaum, dass der 15-minütige Opener „Uncharted“ gleich mal gen Kosmos abhebt mit pulsierenden Elektro-Samples, sanften Klaviertupfern und pumpendem Bass. Es ist natürlich mutig, den Longtrack an die erste Stelle von „Exo“ zu setzen, dort, wo viele sonst den knackig-kurzen Earcatcher platzieren. Aber zumindest in den ersten vier Minuten schaffen es MONOMYTH, durch die schöne Strukturierung ihres Sounds das Interesse der Krautgemeinde zu wecken, bis der Song dann seine große Schwäche zeigt: das eindimensionale Herunterleiern der immergleichen Chords.

„Surface Crawler“ beginnt gar mit diesem drögen Geschrummel, immerhin dieses mal im 7/4-Takt. Es dauert ein wenig, bis der Song etwas dynamischer wird und die Gitarre aus der Monotonie herausbricht, um dann – huch?!? – richtig funky aufzuspielen. Schön ist auch die erhebende, geradezu ausgelassene Melodie, welche die Synthesizer dann inmitten des Songs beisteuern. Das ist sehr unterhaltsam und macht auch nach mehreren Durchläufen von „Exo“ viel Spaß.

Das folgende „Et Oasis“ klingt dagegen so, als wollten MONOMYTH unbedingt auf dem nächsten „Café del Mar“-Sampler landen: Wir bekommen Lounge-artige Klanglandschaften, die zwar ganz nett sind und auch schön harmonisch klingen, ansonsten aber wenig Aufregendes zu bieten haben, abgesehen von einem schönen Gitarren-Solo. Gegen Ende des Tracks wird es dann aber doch mal spannend, wenn die Gitarre ihr KYUSS-Tribut zum besten gibt und der Song fulminant ausklingt.

Den Höhepunkt von „Exo“ erreichen MONOMYTH aber erst mit dem vierten Track, „LHC“, der wie ein ZOMBI-Song beginnt: elektronische Sequencer-Arrangements, dazu ein durchgehender Beat und das wiederum sehr funkige Spiel der Gitarre, die schön wuselig um den nach wie vor etwas gelangweilt vor sich hin brummenden Bass herum tanzt. Plötzlich baut sich um Minute drei herum Spannung auf, die sich dann wieder in schön bratende Riffs – die meiner Meinung nach etwas voluminöser produziert sein müssten – entlädt, ehe sich das Spiel dann in abgeänderter Form wiederholt. Großes Kino.

Das abschließende „Moebius Trip“ klingt dann mit seinen vergleichsweise direkten Hard-Rock-Klängen wie der (Sturz-)Flug zurück in Richtung Erde, der sanfte Ausklang des Tracks lässt dann aber auf eine weiche Landung des Raumschiffes MONOMYTH schließen, das mit „Exo“ sicher keinen Meilenstein des Genres hervorgebracht hat. Dafür hat die Platte einfach zu viele unrunde Stellen. Ein netter Trip ist sie aber allemal geworden.

17.03.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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