Motörhead - Inferno (30th Anniversary Edition)

Review

Happy Birthday, dear MOTÖRHEAD! 30 Jahre haben Lemmy und seine Mitstreiter nun konsequent ihr Ding durchgezogen und kein Ende in Sicht! Viel mehr noch: Die Jungs scheinen besser als je zuvor, nimmt man ihr immer noch aktuelles Album „Inferno“ als Maßstab. Wie in meinem Review (Link siehe unten) bereits beschrieben, handelt es sich bei dieser Scheibe um eine der stärksten ihrer Bandgeschichte, die massig Hits bietet, die jeden Liveset des nicht tot zu kriegenden Trios ungemein aufwerten.

Anläßlich ihres Jubiläums wird pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eine Sonderedition besagter Scheibe, angereichert um eine Bonus-DVD, in die Läden gewuchtet. So etwas riecht natürlich stark nach Geldmache, vor allem, wenn erst kurz vorher anläßlich des Geburstages die DVD „Stage Fright“ mit einem kompletten Gig aus Düsseldorf an Bord erschienen ist. Deswegen sei denen, die „Inferno“ bereits besitzen, geraten, sich den Kauf dieser schick aufgemachten Neuauflage genauestens zu überlegen. Das Album an sich weist keine Bonus Tracks auf, weswegen einzig die DVD (und das Digipack) einen Mehrwert bieten. Und jener besteht zu 70% aus Licht und zu 30% aus Schatten.

Fangen wir beim Schatten an: Sechs Livetracks (drei von „Inferno“, drei ältere) der Geburtstagsshow im Londoner Hammersmith haben ihren Weg auf den Rundling gefunden. Stellt sich die Frage: Warum nur sechs und nicht konsequenterweise die komplette Show? Die Qualität der Mitschnitte geht hingegen absolut in Ordnung.

Bewegen wir uns weiter in die Schnittmenge aus Licht und Schatten: Die etwas mehr als 60-minütige Banddoku beschreibt kurz und bündig die Bandgeschichte MOTÖRHEADs. Zu Wort kommen Lemmy und Philty Animal Taylor, die sich amüsante Rededuelle liefern, sowie Fast Eddie Clark und die beiden aktuellen Mitglieder Phil Campbell und Mikkey Dee. Viel Neues erfährt man trotz ehrlicher und ausführlicher Statements zwar nicht. Dafür kann man sich das Schmunzeln bei einigen Bandanekdoten und den extrem dämlichen Lieblingswitzen der Musiker nicht verkneifen. Komplett negativ fällt jedoch ins Gewicht, dass keinerlei Bildmaterial die Interviewsequenzen auflockert und die deutschen Untertitel manchmal eklatante Übersetzungsschwächen aufweisen. „Strike!“ wird z.B. mit „Streik!“ übersetzt. Amüsant.

Und jetzt ab ins Licht: Beim Ansehen des Clips von „Whorehouse Blues“ und dessen Making Of werden sowohl die Instinkte des Mannes (äußerst ansehnliche Go-Go-Tänzerinnen), als auch die Lachmuskeln (ulkige Szenen mit diversen Promi-Doubles, u.a. Jack Nicholson, Burt Reynolds, Elton John, Brad Pitt, Tony Blair, Eminem, etc.) angesprochen. Kurzweilig! Größter Pluspunkt ist jedoch die knapp 20-minütige Dokumentation über den MOTÖRHEAD-Cover-Stammdesigner Joe Petagno, der äußerst interessante Details zur Entstehung der MOTÖRHEAD-Fratze und der einzelnen Plattencover preis gibt. Beim nächsten Mal bitte mehr davon!

Fazit: Für Leute, die „Inferno“ noch nicht im Schrank haben, ist die 30th Anniversary Edition Pflicht. Alle anderen drehen ihre sauer verdienten Cents lieber noch mal um, bevor sie sie auf die Ladentheke legen!

P.S.: Am 24.12. wird Lemmy übrigens 60 Jahre alt! Happy Birthday, Klappe die 2.! Helden leben lange, doch Legenden sterben nie!

16.12.2005

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