Narnia - Enter The Gate

Review

Wenn man bedenkt wie dermaßen grottenschlecht ich die Narnia Verfilmung letzten Winter fand und wie sehr ich doch zu meinen atheistischen Wurzeln stehe, sollte es eine Band wie der schwedische Fünfer eigentlich wohl zu kaum mehr als einen Verriss bringen. Glücklicherweise hat die Truppe um Sänger Christian Rivel und Gitarrist Carl Grimmark aber aus Prinzip schon einen Bonus, seitdem ich einst auf einer Hammer-CD den Song „Judgement Day“ vorfand. Womit der Christennachteil wieder ausgeglichen wäre, und ich ihnen Songtitel wie „The Man From Nazareth“ (und dazu passende „Oh Messiah!“ Sprechchöre) auch nicht übel nehme.
Eine erste Überraschung folgt dann, wenn man als Hörer unmittelbar nach dem Einlegen der Platte direkt von DREAM THEATERs „The Root Of All Evil“-Riff begrüßt wird. So richtig viel Prog gibts zwar auf der Scheibe nicht zu hören (von einigen weiteren Progrocknroll Riffs mal abgesehen), aber wenn, dann definitiv mit Hand und Fuß. Der Rest schwelgt wie gewohnt aus Power Metal (stark: „People Of The Bloodred Cross“), Hard Rock („Aiming Higher“) und bluesigen Balladen („Take Me Home“), die ähnlich wie die schnelleren Sachen von Grimmarks großartigen Gitarrenpassagen leben. Definitiv einer der besseren Gitarristen der Power Metal Szene.
Leider war NARNIA aber noch nie eine Band, die wirklich auf kompletter Albumlänge überzeugen konnte. Bekannte Hürden wie ein teils etwas billig wirkender Keyboardsound oder das Einstreuen von 08/15 Riffs konnten zwar reduziert werden, lauern aber immer noch im Mittelteil der Platte. Glücklicherweise holt aber wie schon auf „The Great Fall“ der Abschlusstrack wieder einiges raus: In diesem Fall das in der Einleitung erwähnte „The Man From Nazareth“, welches mit einem coolen Spannungsaufbau, gelungener Key-Pianountermalung und einem schönen Prog-Intro glänzt. Zusammen mit den kleinen Progrock Einlagen zwischendurch (die sich auf Dauer aber leider alle etwas ähnlich anhören), wohl der Ohrenöffner der Veröffentlichung.
Fazit: Die etwas angeprogtere Ausrichtung der Band gefällt, die Umsetzung könnte besser sein, alte Fehler sind fast behoben aber immer noch drin, und Grimmark ist weiterhin ein klasse Gitarrist. Power Metal und NARNIA Fans können relativ bedenkenlos zugreifen und bekommen zwischendurch noch eine Einführung in erste Progkniffe (wenn nicht schon geschehen). Der Rest kann weiterhin nachts in den CD Laden des Vertrauens einbrechen und umgekehrte Pentagramme auf Veröffentlichungen der Band kritzeln.

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23.06.2006

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