Nature Morte - NM1

Review

„Nature morte“ bezeichnet nicht nur das klassische Stillleben in der Malerei, sondern auch mindestens drei Black-Metal-Kapellen aus Bolivien, Russland und Frankreich. Heute soll es um die in Paris ansässigen Franzosen gehen, welche mit „NM1“ ihr Debütalbum aufgenommen haben. Glücklicherweise wurde auf dieser Seite bisher nie eine Band gleichen Namens behandelt, sodass Verwechslungen zunächst einmal ausgeschlossen sind.

NATURE MORTE pflegen keine vollständige Abkehr von der Tradition, aber…

Bereits das Coverartwork von „NM1“ macht deutlich, dass sich NATURE MORTE nicht bzw. nur rudimentär um traditionelle Bild- und Logoästethik scheren. Eindrücke der eisigen nordischen Tundra werden gegen exotisches Blätter- und Palmenwerk in Jurassic-Park-Optik getauscht. Zudem setzt die Band auf modern kantige Formen statt verschnörkelter Barock-Ornamentik bei der Gestaltung des Logos.

Allerdings zeigen sich NATURE MORTEM erstaunlich konservativ beim Gesang und mischen lediglich bei der instrumentalen Ausgestaltung zeitgenössische Post-Black-Metal-Einflüsse in die Musik. Dabei darf es durchaus auch einmal etwas shoegaziger zugehen, wie beispielsweise das Stück „Black Pram“ herausarbeitet. Unabhängig davon liegt bei „NM1“ der wesentliche Fokus auf den treibenden und sehr post-metallischen Riffs, die zumeist in flinker Tremolo-Manier eingespielt sind. Man sollte NATURE MORTE daher keinesfalls mit Bands wie ALCEST vergleichen, insbesondere was den Anteil der metallischen Bestandteile angeht.

Ein Stück wie „Grief“ greift zudem Einflüsse aus dem Doom und Sludge-Bereich auf. Durch die flächigen Arrangements, welche das Präfix Post untermauern, und den sorgsam eingesetzten Gesang, entstehen musikalische Bilder, die dem im Bandnamen genannten Stillleben nahekommen. So absurd diese Beschreibung für ein Album aus dem Dunstkreis des Metals auch klingen mag.

„NM1“ erreicht noch nicht den Post-Black-Metal-Olymp

Die brutale Eindringlichkeit von Bands wie LITURGY oder DER WEG EINER FREIHEIT gelingt NATURE MORTE nicht, was auch an der musikalischen Kunst- und Fingerfertigkeit festgemacht werden kann. Dennoch ist „NM1“ ein gutes Album, welches durch eine gelungene Inszenierung und schnittiges Riffing für Fans des Genres nicht uninteressant ist.

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21.11.2018

Stellv. Chefredakteur

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1 Kommentar zu Nature Morte - NM1

  1. nili68 sagt:

    Das klingt echt richtig scheisse.