Old Funeral - Our Condolences (1988-1992)

Review

OLD FUNERAL – schon mal gehört? Ja, das ist doch so ein Name, über den man immer mal wieder beim Stöbern in den Metal Archives gestolpert ist … ach richtig: Das ist jenes norwegische Black-/Thrash-Projekt aus den frühen Neunzigern, in dem sich der junge Abbath und der ebenfalls noch junge Herr Vikernes die Ehre gegeben haben, vor sich hinzurumpeln (wenngleich die beiden nie zeitgleich in der Band gespielt haben). Dabei sind in den vier Jahren, die es die Band gab, zwei Demos und eine EP entstanden, die heute relativ schwer erhältlich sein dürften – bis jetzt, denn Soulseller Records machen sich daran, die komplette offizielle Diskographie der Band auf einem 2-CD-/-LP-Set zu veröffentlichen. Nicht neu gemastert, nicht aufgehübscht, nichts neu eingespielt – einfach die rohen Proberaum- und Live-Aufnahmen der damaligen Zeit.

Los geht es mit der Demo „The Fart That Should Not Be“ – und oh ja, ist das ein Gerumpel. Sieben Death-Metal-Songs mit mal mehr, mal weniger schwerem Black- und Thrash-Metal-Einschlag, aufgenommen 1989. Und dabei gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hätte: Klar, differenziert und druckvoll, das ist was anderes – aber schlechter als so manches Black-Metal-Demotape aus den (gerne auch späten) Neunzigern klingt das auch nicht. Besonders nett ist dabei, dass der Bass schön blubbernd hervorgehoben ist, so bekommt der Klang trotz allem irgendwo etwas eigenständiges. Weiter geht es dann mit sieben Tracks, die am 06.11.1991 live in der Garage in Bergen aufgenommen wurden … und Hölle, ist das ein Gerumpel. Dagegen klang „The Fart That Should Not Be“ wie eine moderne High-End-Produktion – musikalisch lässt sich kaum was dazu sagen, denn irgendwas ist da beim Aufnehmen permanent am Übersteuern gewesen. Als Zeitdokument sicherlich spannend, der Vollständigkeit halber schön, dass es auf diese Compilation gepackt wurde – aber hörbar ist was anderes. Dann die C-Seite der Vinyl-Version: „Abduction Of Limbs“, das zweite Demo der Band, und die EP „Devoured Carcass“, beide von 1990 – und ja, das ist wieder deutlich hörbarer. Als Abschluss der zweiten CD bzw. als Side D der Vinylversion gibt’s dann noch ein Mischmasch diverser Aufnahmen: den Song „Forced To Be Lost“, aufgenommen 1991 in den Grieghallen, drei Tracks, die irgendwann 1992 eingezimmert wurden, und nochmal den Titeltrack der „Devoured Carcass“-EP als Live-Aufnahme von 1991 – alles nett, alles gut.

Sonst bleibt zu diesem Set ja gar nicht viel zu sagen – das wird sich heute wahrscheinlich kaum noch einer ernsthaft anhören wollen, aber Leute, die an der Geschichte der norwegischen Metalszene interessiert sind, Underground-Fetischisten und Komplettisten dürften mit diesem Set ihre Freude haben. Auch wenn die Musik darauf nur teilweise anhörbar ist.

05.02.2013

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