Owl - Nights In Distortion

Review

Ein trauriges und dunkles Kapitel für OWL war und ist der Tod ihres Bassisten René Marquis, welcher auf dem aktuellen Album „Nights In Distortion“ noch zu hören ist und dessen Geist irgendwie über allem zu Schweben scheint.

„Nights In Distortion“ – vertonte Dunkelheit von OWL

Vielleicht ist es auch diesem Zustand geschuldet, dass „Nights In Distortion“ so schwarz, tiefgehend gedrückt und freudlos klingt. OWL basieren ja grundsätzlich im Death Metal, öffneten sich aber schnell Ambient und Doom und ließen bei aller Garstigkeit immer mehr wirkungsvolle Melodie und Atmosphäre zu. Dieser Entwicklung folgt nun auch das neue Album, welches seine musikalischen Wurzeln in den frühen Neunzigern überhaupt nicht leugnen will. Nach wie vor zieren erdrückende Gitarrenwände, schleppend langsame bis erbarmungslos groovende Rhythmen sowie der unnachahmlichen Stimme mit ihrer Mischung aus knurrigen Growls und emotional melancholischer, klagender Klargesang die Stücke von OWL. Und sie sorgen für zuhauf Gänsehaut-Momente! „We Are Made For Twilight“ ist verträumter Doom mit Gastsängerin Carline Van Roos (LETHIAN DREAMS), klingt zwischendurch etwas nach FIELDS OF THE NEPHILIM sowie, natürlich, den immer wieder in der Musik von OWL durchscheinenden TYPE O NEGATIVE. Noch trauriger, noch verzweifelter klingt „Transparent Monument“, ehe es mit dem überraschend kompakt stampfend-walzenden, verhältnismäßig eingängigen „Anamnesis“ weitergeht. „Inanna In Isolation“ beginnt zunächst ruppig aufgewühlt, ehe es sich in leichtere, filigranere Dimensionen entwickelt, schwermütig und dennoch irgendwie versöhnlich. „Abortion Of Empathy“ klingt wieder mit den wavigen Gitarren und Orgeln stärker nach TYPE O NEGATIVE, während das verstörende klangliche Unheil „Madness Is The Glory Of This Life“ ein nicht gerade leichtes Album abschließt.

Es ist nicht einfach

Die Auseinandersetzung mit der schweren, nachdenklich wirkenden, intensiven Tristesse von „Nights In Distortion“ ist nicht einfach, aber es lohnt sich. OWL zelebrieren ihre dunkle Vision mit viel Variation und dichter Atmosphäre und verlieren dabei nie den blutroten Faden. Aber das kennen wir ja schon von Zeitgeister-Labelgründer Christian Kolf (bekanntlich auch VALBORG), der auch sonst gerne in Schwermut schwelgt, fern jeglichen peinlichen Kitsches.

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25.09.2018

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Owl - Nights In Distortion

  1. nili68 sagt:

    Geile Stil-Bezeichnung:

    Death Doom Metal, Death Metal, Death-Doom Metal, Doom Metal

    lol