P24 - Stimmen Bleiben Stumm
Alex 
Elektropop aus Deutschland mit deutschen Lyrics hat es zwar oft schwer, Bands wie MELOTRON, WOLFSHEIM oder auch AND ONE haben jedoch bewiesen, dass es durchaus wohltuende Ausnahmen gibt. In dieser Sparte versucht nun das Ein-Mann-Projekt P24 sein Glück, hinter dem sich der Berliner Produzent und Sounddesigner Rico Piller verbirgt, der unter anderem als Mastermind von D.PRESSIV musikalisch aktiv war.
„Stimmen bleiben stumm“ ist nach „Gedanklicher Freiraum“ sowie der Online-EP „Albtraum“ das neueste Werk des Berliners, auf dem es erneut klassischen Elektropop zu hören gibt. Die Texte der insgesamt 13 Songs sind durchgehend in deutscher Sprache und musikalisch reicht die Bandbreite von sanft-melancholischen Elektropop-Songs bis hin zu clubtauglichen Tracks.
Nach einem etwas schleppenden Beginn („Geldgier“), zeigt der Song „Zu weit weg“ mit seinen feinen Elektrosounds, welches Potenzial in P24 steckt. Leider hat man im weiteren Verlauf immer wieder den Eindruck, dass dieses Potenzial allerdings nicht ausgeschöpft wird. Nur selten können die Songs rundum überzeugen. Musikalisch und auch von der Melodieführung her entpuppen sich Stücke wie „Freiheit aus Träumen“, „Der Himmel ist frei“ oder „Nur für einen Moment“ als gelungen und erinnern dabei etwas an vergangene D.PRESSIV-Zeiten. Doch auch bei diesen Songs zeigt sich das größte Problem von P24 – der Gesang. Wie ein roter Faden zieht sich eine gesangliche Schwäche durch das Album, die einfach nicht zu leugnen ist und viele an sich gelungene Songs dadurch schlicht und ergreifend ruiniert. Schon der Sprechgesang wirkt wenig überzeugend, vor allem sind es jedoch die tatsächlichen Gesangspassagen, die „Stimmen bleiben stumm“ insgesamt betrachtet das Genick brechen. Gutes Songwriting, nette Melodien und abwechslungsreiche Sounds – all das hat das Album durchaus zu bieten. Nur leider nutzt das alles nicht mehr viel, wenn die Vocals vieles davon wieder umgehend zunichte machen.
Hätte jemand anderes das Album eingesungen, wäre der Gesamteindruck vielleicht besser ausgefallen. Hätte, wäre, wenn – ist eh alles hypothetisch. Die Realität sieht so aus, dass auf „Stimmen bleiben stumm“ die zweifellos vorhandenen positiven Eindrücke leider von der dürftigen gesanglichen Qualität überlagert werden. Schade drum, vielleicht klappt es ja auf dem nächsten Album besser.
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