Robert Görl - Dark Tool Symphony
Alex 
Die Älteren unter uns werden beim Namen ROBERT GÖRL aufhorchen – sofern sie denn den Anfängen elektronischer Musik aus den 80ern verbunden sind. Zusammen mit „Gabi“ Delgado war ROBERT GÖRL der Mann hinter DAF, wohl einem der prägendsten und provokativsten Acts der deutschen und internationalen Elektronik-Szene und Mit-Wegbereiter dessen, was man heute als EBM bezeichnet. Fans von DAF werden dieses Jahr jedoch nicht nur mit einem Comeback von DAF auf dem Mera Luna-Festival beglückt, hinzu kommt noch ein Soloalbum von ROBERT GÖRL, auf dem sich der Soundtüftler musikalisch jedoch deutlich von DAF abgrenzt.
„Dark Tool Symphony“ hat nicht viel bis garnichts mit dem Sound von DAF zu tun, deshalb sollten alle DAF-Fans auch etwas Vorsicht walten lassen. Kein EBM oder Elektropunk, stattdessen instrumental angelegter Ambient mit einer gehörigen Portion ritueller Klänge zeichnen die insgesamt 6 Songs des Albums aus. So entwirft ROBERT GÖRL ein Konzeptalbum voller spiritueller Momente, die eine durchgehend befremdliche und hypnotisierende Atmosphäre hinterlassen. Nicht immer ist das Album dabei leicht verdaulich, nicht immer entspannend, dennoch außergewöhnlich in seiner musikalische Konzeption und Gestaltung, die sich bewusst von gängigen musikalischen Klischees abgrenzt – ganz im Stil und Sinn von ROBERT GÖRL.
Das Album wird zusätzlich noch von einem 20-minütigen Video ergänzt, das „Dark Tool Symphony“ somit zu einem audio-visuellen Werk verschmelzen lässt. Für Ambient/Ritual-Fans ist „Dark Tool Symphony“ ein durchaus interessantes Album, alle alteingesessenen DAF- oder EBM-Fans sollten jedoch mit gehörigem Respekt und großer musikalischer Toleranz an die Scheibe rangehen, das sie außer dem Namen ROBERT GÖRL nicht viel mit DAF gemeinsam hat.
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