Sado Sathanas - Nomos Hamartia

Review

SADO SATHANAS stammen aus Dresden und liefern, obwohl seit 1996 im Geschäft, mit „Nomos Hamartia“ erst ihr zweites „richtiges“ Album ab – und das hat durchaus einige nette Songs zu bieten. Konzeptionell wendet man sich dabei dem Spannungsverhältnis von Ordnung und Chaos zu, was auch das Artwork im Stile Hieronymus Boschs wiederspiegelt.

Die knapp vierzig Minuten von „Nomos Hamartia“ teilen sich dabei auf sechs Songs auf, die, nach eigener Aussage der Band, typisch deutschen Black Metal enthalten. Tatsächlich kann man das Schaffen des Sextetts so bezeichnen, sofern man hierunter einen atmosphärischen und im Tempo variablen Schwarzmetall versteht, der auch durchaus mal mit dem einen oder anderen Akustik-, Choral oder Ambientmoment um die Ecke kommt. Die Tempovariationen setzen SADO SATHANAS dabei ordentlich ein: Das Verhältnis zwischen getragenen, atmosphärischen Passagen und schnellerem Gehämmer ist recht homogen, hier kann der Vergleich zu anderen deutschen Black Metal-Vertretern wie NOCTE OBDUCTA oder NAGELFAR durchaus gezogen werden.

Positiv fällt dabei grundsätzlich der Einsatz des Keyboards auf: Man lässt sich nicht dazu verleiten die Atmosphäre ausschließlich hierüber erzeugen zu wollen, was meist zu unsäglichen und zukleisternden Teppichen führt. Vielmehr gelingt es, die Stimmung der Songs dezent zu unterstützen. Starke Momente liefern SADO SATHANAS zudem dann ab, wenn das Tempo ein wenig heraus genommen wird. Die im Mid-Tempo (oder noch langsamer) gehaltenen Passagen und Ideen, wie sie das Instrumentalstück  „Ante Bellum“ oder das vorletzte Stück „P.A.N.Demonia“ enthalten, sind die Paradestücke von „Nomos Hamartia“. Dahingehend wirken die schnelleren Passagen beinahe wie Lückenfüller, die einzelne Komponenten miteinander verbinden: Temporeiches bietet allerdings wenig Mitreißendes.

„Nomos Hamartia“ ist allemal eine solide Scheibe, die unterhaltsam aus den Boxen schallt, auch wenn es hier nicht für einen Innovationspreis reicht. Einen ordentlichen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger „Opus Diaboli“ ist die aktuelle Veröffentlichung aber allemal, die Kompositionen der Truppe wirken ausgereifter als noch auf dem 2010er-Werk. Freundinnen und Freunde atmosphärischen Black Metals, die sich im Spektrum der oben genannten Bands bewegen, oder auch HELRUNAR und ältere SATYRICON nicht verachten, könnten sich bei „Nomos Hamartia“ heimisch fühlen.

25.03.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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