SAM - Brainwasher

Review

„Halluzinogen“, „Starting The Madness“, „Mindfuck“ – schon ausgewählte Titel des neuen Albums von SAM deuten an, dass es eventuell ordentlich was auf die Mütze geben könnte. Wer die Vorgängeralben „Synthetic Adrenaline Music“ und „Destruction Unit“ kennt, dürfte dann auch wenig überrascht sein, dass auch „Brainwasher“ wieder ein elektronisch-technoides Feuerwerk ist, mit dem SAM vor allem in den Clubs sehr wohwollend aufgenommen werden dürften.

„Brainwasher“ legt dann auch von der ersten Sekunde an ordentlich los: Fette Beats, verschachtelte Samples, verzerrte Sprachfetzen sowie ein druckvoller Sound kennzeichnen Tracks wie „Warning“ und „Halluzinogen“. Spästens beim knallenden „Bull Fucking Shit“ dürfte dann auch dem Letzten klar geworden sein, dass der Albumtitel „Brainwasher“ absolut Programm ist. Leider zeigt sich hier auch eine Schattenseite des Albums, da gerade „Bull Fucking Shit“ doch sehr „ravig“ ausgefallen ist und zusammen mit den bescheidenen Lyrics einen etwas niveauarmen Eindruck hinterlässt. Mit „Mad As Hell“ bekommen SAM dann allerdings wieder die Kurve, auch „Corporate Driving“ kann im weiteren Verlauf überzeugen, da hier etwas mehr „Gesang“ zum Einsatz kommt. „Interoception“ überrascht dann mit seinen Ambient-Strukturen, „Mindfuck“ ist zum Abschluss leider wieder ein recht stupider Techno-Stampfer.

So wechseln sich Licht & Schatten etwas ab auf „Brainwasher“ und vor allem in den eigenen vier Wänden am Stück gehört, offenbart sich, dass die Scheibe wohl am besten in den Clubs aufgehoben sein dürfte. Das Album hat einige starke Songs sowie eine astreine und druckvolle Produktion zu bieten, leider läuft sich der Sound mit fortschreitender Dauer etwas tot. Mehr Abwechslung, beispielsweise in Form von tatsächlichem Gesang, Tempovariationen und etwas weniger „Gehämmer“, hätten dem Album stellenweise gut getan. So ist das dritte Album von SAM primär für Club-DJs sowie die tanzende Bevölkerung ein gefundenes Fressen.