Secret Sphere - Archetype

Review

Der Name dieser Band sollte auch außerhalb des Undergrounds einigermaßen geläufig sein, selbst wenn es diesen Italienern bislang noch nicht wirklich gelingen konnte, den großen Durchbruch zu schaffen. Und ehrlich gesagt befürchte ich, dass sich daran auch mit ihrem bereits sechsten Studioalbum „Archteype“ nicht viel ändern wird.

Mit ein Grund dafür ist wohl auch der Umstand, dass dieses Sextett bislang zwar durchwegs gefällige und nette Songs im Angebot hatte und daher auch niemals wirklich üble Kritiken einstecken musste, jedoch auch in Sachen Hämmer und Hitdichte bislang sehr unauffällig agierte. Von daher war ich wirklich gespannt, wie sich SECRET SPHERE auf ihrem aktuellen Silberling schlagen würden, denn ihr Talent haben sie ansatzweise schon mehrmals unter Beweis gestellt.

Der Einstieg (nach einem etwas langatmigen und kitschigen Intro mit dem Titel „Pattern Of Thought“) mit „Line Of Fire“ kommt zunächst überraschend dynamisch und druckvoll aus den Boxen, dennoch hat die Nummer im Endeffekt einen eher schalen Beigeschmack. Die Gesangsmelodien im Refrain kommen nämlich wohl jedem Metal-Freak, der die letzten Jahre nicht unbedingt auf einer vereinsamten Insel fernab jeglicher Zivilisation verbracht hat, sofort bekannt vor.

Tja liebe Leute, da habt ihr wohl bei den Herrschaften von HAMMERFALL doch zu deutlich aufgemerkt. Auch wenn die logischerweise nicht das Patent auf „Fire – Desire“ – Reime innehaben und der Text eine völlig andere Bedeutung hat, die Melodyline an sich klingt doch eindeutig nach „Leihgabe“. Eine durchaus hörenswerte Komposition in Summe zwar und sehr wohl auch mit Hitpotential ausgestattet, aber leider zu offensichtlich „geliehen“.

Der Reigen geht zwar dann durchaus eigenständig weiter, allerdings tritt im Verlauf der Spielzeit das „SECRTET SPHERE-Problem“ immer wieder auf. Man hört eine Nummer, findet diese auch ganz passabel und nett, doch flugs haben sich die Melodien auch schon wieder verabschiedet. Was Einflüsse und Inspirationsquellen generell betrifft, kommen neben den genannten Schweden auch noch die anderen üblichen Verdächtigen (HELLOSTRATOGAMMAGUY) zum Vorschein (bestes Beispiel: „Mr. Sin“), aber auch ihre Landsleute von LABYRINTH sind zu erwähnen, die mir in den progressiveren Momenten in den Sinn kommen. Zudem sind auch dezente Einschübe aus dem symphonischen und bombastischen Melodic Metal auszumachen, wobei auch hier gilt, nicht übel, aber auch nicht gerade umwerfend.

Auffällig ist auch, dass die sechs Herrschaften zwar mit zwei Klampfen und einem Keyboarder an den Start gehen, dem Tastenmann allerdings sehr häufig das Kommando überlassen wird und die Tracks dadurch ein wenig zu verwässert klingen. Spieltechnisch geht die Chose in Summe aber dennoch ebenso in Ordnung, wie auch – mit Ausnahme der alles andere als notwendigen ROXETTE-Coversion „The Look“ – keine echten Ausfälle zu vermerken sind.

Überhaupt nichts zu meckern gibt es dagegen bei den Themen Arrangements und Sound, denn in diesen Punkten konnten SECRET SPHERE offenbar aus den Vollen schöpfen und haben es verstanden für einen üppigen, aber dennoch kitschfreien Vortrag zu sorgen.

Doch damit allein lässt sich leider auch anno 2010 nicht wirklich etwas Reißen, weshalb „Archetype“ im besten Fall als „ganz nettes“ Album in die Annalen der schwermetallischen Historie eingehen wird.

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02.11.2010

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