Silence - Life:Failed

Review

Es gibt einfach Bands die man nicht verstehen kann, und SILENCE aus dem Süden der Republik gehören definitiv dazu. Da ist zum Einen mal die mehr als seltsame Veröffentlichungspolitik, die darin gipfelt, dass nun nach offiziell fünfzehn Jahren Bandgeschichte erst drei Alben und eine EP rausgebracht wurde. Das wäre nun nicht verwunderlich, würde man davon ausgehen, dass die Truppe irgendeine mittelmäßige Retortenkombo wäre die sich ohnehin nur einmal im Jahr zum proben trifft. Aber falsch gedacht, denn irritierenderweise ist das Sextett überraschend gut. Und dann ist da immer noch das Genre Gothic Metal, das auf Life:Failed eigentlich nur durch Konzept und Cover vertreten wird. Sorry Grufties, aber was hier gerifft und gekeyboard wird ist allerhöchstens Glam Rock finnischer Prägung.

Und nachdem das jetzt auch mal gesagt wurde, kann ich anfangen meine positive Überraschung seitens dieser Band auszudrücken. Wenn man als Gruppe versucht, ohrwurmige Rocknummern mit modern eingesetzten Keyboard- und Gitarrenleads, sowie Spielzeiten von knapp vier Minuten runterzuspielen, dann klingt man im Idealfall wie die fröhlichen Partynummern der Ex-DREADFUL SHADOWS von ZERAPHINE. Und auf „Life:Failed“ fällt auf, dass erschreckend viele Nummern, inklusive dem starken Opener „Reclimbing Our Path“ in diese Sparte fallen und auch annähernd jene Qualität erreichen. Zwar muss man der Band auch irgendwie zugestehen, dass sie sich das eine oder andere Mal mit Moll-Akkorden auseinandersetzen, doch wenn, dann primär in Pianointros bevor das große symphonische Gerumpel beginnt. Sehr viel wohler fühlt man sich ohrenscheinlich in moshbaren Rockern wie „Murder Days“, die im finalen Refrain nochmal einen Halbton hochgehen. Damit könnte man auch problemlos für Finnland beim Eurovision Song Contest teilnehmen.

Und das meine ich so positiv, wie es geht. SILENCE haben eine Platte geschaffen, die man locker vier- bis fünfmal anhören kann, bevor erste Riffs und Melodien nervig werden und man sich nicht mehr freut, wenn im fünften Song „Christine Infernal“ zum Intro die fetten Klampfen ausgepackt werden. Danach muss man „Life:Failed“ jedoch auch zustecken, dass sich eigene Stärken mitunter nicht konsequent in allen Songs wiederspiegeln. Es ist seltsam, wenn einige Riffs in Punkto Vielschichtigkeit mit klassischen Orchesterwerken konkurrieren, während an anderen Stellen dieselben Akkorde viel zu lang lieblos wiederholt werden. Da ist auf kommenden Veröffentlichungen definitiv noch Luft nach oben. Und in der Hoffnung, dass diese auch keine fünf Jahre auf sich warten lassen, halte ich die Topwertungen gerne zurück und warte auf kommende Meisterwerke.

22.01.2010

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