Sinister - Syncretism

Review

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Selbstverständlich mutieren SINISTER auch auf „Syncretism“ nicht zu einer Band revolutionärer Ansätze. Mag Synkretismus für die Vermengung unterschiedlicher Religionen, Konfessionen oder Philosophien stehen – SINISTER stehen weiterhin zur orthodoxen Vermengung von Doublebass und Deibel.
Wobei: Album Nummer 13 lässt auf dem Cover immerhin verschiedene Konfessionen der bösen Kirche gemeinsam zur Hexenverbrennung schreiten. Und auch musikalisch liegt der Teufel im Detail. Denn dass SINISTER 2017 (wie auch schon in den letzten Jahren) gar keinen ausgeprägten Olschool-Uralt-Sound mehr fabrizieren, fällt trotz relativer Stiltreue auf, hört man „Cross The Styx“ und „Diabolical Summoning“ von Anfang der Neunziger gegen. Wen wundert es auch? Wenn es eine Band nicht bewusst darauf anlegt oder OBITUARY ist oder beides, dann tut sich da halt in einem guten Vierteljahrhundert etwas in der Musik. Sei es für Außenstehende auch kaum wahrnehmbar.

SINISTER sind eine Maschine

Im Falle SINISTERs schlägt sich dies zuerst in der ziemlich modernen Produktion nieder. Die neun Stücke auf „Syncretism“ bauen schon eine ordentliche Wand auf, massiv und sauber verfugt. So klingen die gewohntermaßen meist rasenden kleinen Machwerke der Holländer, um mal einen aktuellen Vergleich zu ziehen, weniger wie die brutal-schwere, undurchsichtige Kreatur von DEAD CONGREGATION als die präzise Maschine, nach der (zugegebenermaßen nicht erst seit gestern) ganze Heerscharen vor allem US-amerikanischer Herkunft zu klingen trachten. DEICIDE up to date meinetwegen. Angereichert werden die riffstarken und von recht monotonen Growls angeführten Attacken SINISTERs auf „Syncretism“ zudem vielfach und deutlich stärker als zuvor mit orchestralen Elementen, die verdächtig an diejenigen erinnern, mit denen DIMMU BORGIR ihre etwas neueren Alben atmosphärisch aufgepumpt haben.

Und „Syncretism“ ist ein Statement

Dieses Element ist der Ausstrahlung des Albums durchaus zuträglich – bei reiner Splatter-Action macht sich vor dem Bildschirm schließlich auch niemand ins Hemd. Allerdings hat „Syncretism“ dadurch insgesamt eher etwas von einem bösen Blockbuster denn von schmuddeligem C-Movie. Und es fehlen SINISTERs 13. auch die tatsächlich einprägsamen Hits. Einzelne Passagen glänzen, vor allem die etwas temporeduzierten, thrashigeren und auch einige sinistre Leads, ganze Songs krallen sich nicht nachhaltig ins Ohr. Das wiederum ist, je nach Standpunkt, leider oder zum Glück eine ziemliche Konstante bei den holländischen Veteranen. „Syncretism“ lodert eher als Gesamtstatement im Höllenkontext.
Das Video zu „Neurophobic“ ist jedenfalls irgendwie ab 18 und irgendwie bis 16 und… ach, was soll’s.

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18.02.2017

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