Sinister - Deformation Of The Holy Realm

Review

Galerie mit 24 Bildern: Sinister - Grand Supreme Blood Court + Sinister

Kompromissloser Death Metal mit heftigen Riffs, unbarmherzigem Gegrunze und nur spärlich eingestreuten Melodien – unter diesen Vorzeichen sind die Niederländer SINISTER seit gut 30 Jahren aktiv, und auch das neue, mittlerweile vierzehnte Studioalbum „Deformation Of The Holy Realm“ funktioniert ganz nach diesem Rezept. Im Westen nichts Neues, könnte man jetzt einfügen, und dass aus besagtem Rezept nun ein „Erfolgs“rezept wird, ist nicht zu erwarten: Die Band hat halt ihre Anhänger, die sie treu bedient und auch nie enttäuscht. Das reicht.

SINISTER enttäuschen ihre Anhänger nicht

Und tatsächlich: Auch für „Deformation Of The Holy Realm“ reicht das, denn das Album bietet wieder eine ganze Karrenladung heftiger Riffs, die das Grundgerüst für acht schmissige Songs (plus Intro und Outro) bilden. Abgerundet wird das Album diesmal durch allerlei sakrale Elemente, wie Kirchenglocken oder einen Mönchschor in „Unbounded Sacrilege“ oder „Apostle Of The Weak“ – merke: diesmal nimmt sich die Band thematisch mal wieder die Kirche zur Brust und klopft sie mit dem flink klöppelnden Schlagzeug und den rhythmisch riffenden Gitarren weich. Das erreicht durch den sehr trockenen und direkten Klang teilweise sogar schon die Qualität von brutalem Techno, so mechanisch klopft Gitarrist Michal Grall in die Saiten und Toep Duin in die Felle.

Überhaupt die Gitarren: SINISTER haben seit dem letzten Album „Syncretism“ mal wieder die komplette Saitenfraktion gewechselt. Der neue Mann (sein Partner Walter Tjwa ist auf „Deformation Of The Holy Realm“ noch nicht zu hören) setzt vor allem auf Hochgeschwindigkeitsriffs, allerdings auch auf hörenswerte Gitarrenleads, die die Rifforgie ein wenig ordnen – „Unique Death Experience“ oder „Oasis Of Peace – Blood From The Chalice“ sind so Fälle, wo das ganz vorzüglich funktioniert. Die Gitarrensoli sind dagegen eher unspektakulär und geben ein klein wenig das Gefühl, dass SINISTER früher irgendwie zwingender unterwegs waren.

„Deformation Of The Holy Realm“ pustet die Gehörgänge frei

Trotzdem funktioniert „Deformation Of The Holy Realm“ ganz vorzüglich, um sich mal ganz amtlich die Gehörgänge freizupusten: In puncto Brutalität macht der Band niemand so schnell etwas vor, und Frontmann Aad Kloosterwaard grunzt so tonlos und strumpf ins Mikro, dass es eine Wonne ist. Songs wie „Apostles Of The Weak“, „Scourged By Demons“ oder „Suffering From Immortal Death“ sind außerdem ziemlich schmissig geworden, ohne Klassikerstatus zu erreichen. Da geht der Kopf unweigerlich im Takt mit, und bei der Geschwindigkeit kann das auch mal in unkontrolliertes Zucken ausarten. Das ist genau das, was man erwarten darf – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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09.06.2020

- Dreaming in Red -

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2 Kommentare zu Sinister - Deformation Of The Holy Realm

  1. Watutinki sagt:

    Weis nicht wie die früher klangen, so von wegen zwingender, finde das aktuelle Album aber ziemlich geil!
    Melodie, sanfte Percussion, engelhafter Gesang, macht man nix falsch mit.

    8/10
  2. Contamination sagt:

    Finde auch, die 7 Punkte von Eckart sind ein wenig dünn..
    Denn stellenweise ist das schon ein richtig geiles Brett!
    Okay – mir fehlt der große Gesamtvergleich der Sinister-Diskografie,
    weil ich von den Jungs nur „Syncretism“ (das Vorgänger-Album) im Regal hab.
    Aber im Vergleich dazu empfinde ich „Deformation of the Holy Realm“ als klare Steigerung..
    Von daher – 8 Punkte auch von mir..

    8/10