Soulfly - Ritual

Review

Soundcheck Oktober 2018# 3 Galerie mit 10 Bildern: Soulfly - Rockharz Open Air 2015

Im mittlerweile umfassenden Katalog von SOULFLY kann man durchaus schon einmal den Überblick verlieren. Tatsächlich ist „Ritual“ das bereits elfte Album, welches das, trotz einer starken Bewertung auf dieser Seite, kontrovers diskutierte und recht kurze „Archangel“ (2015) übertrumpfen soll.

„Ritual“ kommt gut aus den Startlöchern

Mit Anleihen an SEPULTURA zur „Roots“-Ära legen SOULFLY dank des starken und titelgebenden Openers „Ritual“ los. Einleitende Tribalgesänge verschmelzen sogleich mit hartem Thrash bzw. Groove Metal, die Stoßrichtung zeigt geradlinig nach vorne. Effekte wie der teilweise noch leicht im Hintergrund zu hörende archaische Rhythmus belohnen aufmerksame Hörer und unterstreichen die Alleinstellungsmerkmale im Sound der Band. Josh Wilbur, Produzent des Albums, wollte nach Angabe von Max Cavalera genau diesen Song als SOULFLY-Fan aufnehmen.

Auch das nachfolgende „Dead Behind The Eyes“ bestätigt diesen Eindruck. Elemente wie der heftige Breakdown bei „Evil Empowered“ bringen Abwechslung in die Platte, der es aufgrund des harten Anschlags etwas an Vielseitigkeit im Nanobereich mangelt. Insgesamt wirken die Brasilianer jedoch grooviger und rifflastiger als auf den bisherigen Alben, was der Platte spürbar gut tut.

Dies lässt sich auch hierdurch begründen, dass vielseitige Elemente fremder Genres, wie sie auf den frühen Alben der Band massive Berücksichtigung fanden, dies heutzutage kaum noch tun. Der Fokus liegt eindeutig auf der ursprünglichen Architektur, welche klar im Metal verortet ist. Dennoch wird „Ritual“ Freunde der frühen Alben wie „Primitive“ (2000) durch die klare Ausrichtung hinsichtlich grooviger Elemente gut abholen können.

Insgesamt gönnt sich das Album wenige ruhige Momente, das Intro von „Demonized“ ist dabei nur ein kurzer Trugschluss. Die traditionelle Entspannung wird erst mit dem abschließenden „Soulfly XI“ gewährt, dem wie üblich instrumentalen Ausklang eines jeden SOULFLY-Albums. Dieses ist leider heuer nur drei Minuten lang und hätte durchaus etwas mehr Spielzeit vertragen können.

SOULFLY werfen die Fräse an!

Mehr Tribe, mehr Groove, mehr Rock’n’Roll. SOULFLY fräsen sich auf „Ritual“ mit alten Tugenden und neuer Härte durch den Dschungel und befriedigen Fans aller Schaffensphasen gleichermaßen. Das Album lebt dabei auch von seinem satten Sound, durchdringenden Riffs und dem ursprünglichen SOULFLY-Groove.

17.10.2018

Stellv. Chefredakteur

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1 Kommentar zu Soulfly - Ritual

  1. TheBookOfSouls sagt:

    Mit dem letzten Album Archangel konnte ich leider fast gar nichts anfangen (Mir bleibt es ein Rätsel wie es zu 9 Punkten kommen konnte: lächerlich!). Zu schwach und ideenlos waren die Songs! Dazu kam eine miserable Produktion der CD. Das ändert sich mit Ritual wieder. Die vorab veröffentlichten Songs Evil Empowered und Ritual ließen schon auf Besseres hoffen und nach 2-maligen Hören hat sich der positive Trend nun bestätigen lassen. Abgesehen davon, dass das Album wieder besser produziert wurde, gibt es wieder mehrere „Aufhorchmomente“ und innovative Ideen (Das Instrumentale Soulfly XI ist besonders herverzuheben). Stilistisch würde ich das Album zwischen Prophecy, Omen und Dark Ages einordnen. Es ist kein Überalbum, aber Maxe hat wieder ein tolles Album auf den Markt geworden, dass bei mir in den nächsten Wochen des Öfteren durchlaufen wird.

    8/10