Temple Of Void - The First Ten Years

Review

Mit „The First Ten Years“ veröffentlichen TEMPLE OF VOID eine Compilation. Dabei handelt es sich im Gegensatz der meisten ähnlichen Releases nicht um eine schnöde Best-of, vielmehr bieten uns die Death-Doomer eine Zusammenstellung von rarem Material.

Ab in den tiefschwarzen Abgrund mit TEMPLE OF VOID

Gekrönt von dem abgründigen Cover von Toderico Art (ASPHYX, SEVERE TORTURE), besteht die Zusammenstellung der ersten zehn Jahre Existenz von TEMPLE OF VOID aus Songs, die auf keinem Album enthalten sind. Die Amis aus Detroit, die sich in der Szene mittlerweile einen Namen erspielt haben, nahmen alle Stücke im Mr. Doom Studio auf – der Name ist Programm und der Sound durchweg amtlich. „The First Ten Years“ ist zusammengestellt aus Singles, Splits, Demoaufnahmen sowie einem Tribute-Sampler. Zusammengehalten sind alle Stücke von dem stilvoll düsteren, kalten, kauzig verschrobenen, rohen Death Doom Metal. Die drückenden Klanglandschaften leben von der Spannung zwischen dissonanten Riffs und melancholischen Harmonien sowie der intensiven Atmosphäre.

„The First Ten Years“ – im Sumpf des Death Doom Metals

Den Anfang der morbiden, sinisteren Songs bildet „Ravenous Eyes In The Distance“ von der „Decibel Flexi Series“ (2020), herrlich brutal gehalten und hätte gut auf „The World That Was“ gepasst. Von der 7″ Split mit REVEL IN FLESH (2019) kommt „Harvest Of Flesh“. Zäh, schwer drückend, massiv, finster, zwischen Midtempo und schleppenden Rhythmen, zeigen hier TEMPLE OF VOID eine deutliche Nähe zu CELTIC FROST. Wie wichtig die Schweizer Urväter sind, beweist die Band mit ihrem kraftvollen, recht zu eigen gemachten Cover von „Os Abysmi Vel Daath“ vom 2006er Album „Monotheist“. Die erste Verwendung war auf der Tribute-Compilation „Morbid Tales! A Tribute To Celtic Frost“ von 2015.

TEMPLE OF VOID waren auch Teil der „4 Doors To Death II“-Split (2020), deren Songs hier enthalten sind. „Voidmind“ ist ein langsamer bis mittelschneller, beschwörender, beklemmender und drückender Brecher mit schweren, prägnanten Riffs. Das ausgedehnte Instrumental „Perfection Of The Hideous“ wirkt psychedelisch mit seinen intensiven Gitarreneffekten, gekrönt von melancholischen Melodien. „Ceremorphisis“ ist wuchtig mit massivem, fettem Hauptriff, zermalmenden Rhythmen und tiefen gemarterten Growls. Im zweiten Abschnitt des Stücks übernimmt der Death Metal, das Tempo zieht an und die Riffs sind aggressiv.

Vom „Demo MMXIII“ (2013) stammen das sludgig riffende „Beyond The Ultimate“, das zwischen Old School Death Metal und dunklem Doom wechselt, das mit einem gesampelten Zitat aus Dantes Inferno beginnende „Examinate Gaze“ mit atmosphärischen Riffs und das epische „Bargain In Death“, das die eher traditionelle Doom-Seite von TEMPLE OF VOID mit starkem CATHEDRAL und BLACK SABBATH Einfluss präsentiert. Dazu gesellt sich noch der Bonussong „Ward Of Crom“ sowie die bisher unveröffentlichte Demoversion von „Rot In Solitude“. Alle Demo-Songs außer „Ward Of Crom“ wurden später für das Debütalbum „Of Terror And The Supernatural“ neu aufgenommen.

Gelungene Zusammenstellung

„The First Ten Years“ ist eine gelungene Compilation. TEMPLE OF VOID haben hier ihre Veröffentlichungen vor und zwischen den Alben zusammengefasst. Man bekommt so einen guten Überblick über die Entwicklungsstufe ihres zum jeweiligen Zeitpunkts vorherrschenden Sounds. Da die qualitativen Songs das Zeug gehabt hätten, auf den jeweiligen Alben zu landen, ist die Zusammenstellung für Anhänger der Band empfehlenswert.

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19.01.2024

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Temple Of Void - The First Ten Years

  1. destrukt. sagt:

    „[…]nahmen alle Stücke im Mr. Doom Studio auf[…]“
    Kleiner Tippfehler, das Studio heißt „Mt. Doom“ (Mount Doom). 😉
    Bedeutet das, dass alle Songs nochmal re-recorded wurden oder sind die Songs alle in ihrer jeweiligen Originalfassung?

  2. Lysolium 68 sagt:

    Sackgeile Truppe. Querverweise zu Hooded Witch sind unüberhörbar.