Celtic Frost - Monotheist

Review

Doomiger, avantgardistischer Deathmetal mit gothischen Einflüssen. So oder so ähnlich könnte man den Stil der neuen Langrille beschreiben.

DAS Comeback-Album der letzten Jahre! Eine Band die sehr früh Akzente gesetzt hat, die mehr als nur ein Metal-Genre maßgeblich beeinflusst hat und nun nach 16 Jahren auftischt, als wäre man einem kreativen Urquell entsprungen. Ob es Zitate von Bands wie OBITUARY sind oder sich im Black Metal eine Heerschar auf die Schweizer berufen, überall ist CELTIC FROST über Jahre hinweg präsent. Die üblichen Überlegungen in Sachen Comeback-Alben, „Back to the roots“ oder eben nicht, Abzocke und viele ähnliche Überlegungen sparen wir uns an dieser Stelle mal, da in sämtlichen Reviews über Comeback/Reunion-Alben jedesmal in etwa das Gleiche in dieser Richtung zu lesen ist. Betrachten wir das Ganze mal nah am Resultat im Zusammenhang mit dem Backkatalog und vergessen das drum herum.

Wohl kaum jemand hätte sich dieses Album im Vorhinein derartig ausmalen können: Wir treffen auf eine gelungene Melange von alten Werten gepaart mit sehr vielen kunstvollen und experimentellen Arrangements, die letztendlich etwas völlig Neues erschaffen. Harte Midtempo- und Doom-Riffs prallen regelrecht auf die unsterbliche CELTIC FROST-Monotonie, werden im Laufe des Albums von gothic-artigen Passagen durchbrochen und es breitet sich eine unglaublich eigene und dunkle Atmosphäre aus. Das Gesamtkonzept der Scheibe ist insgesamt eindeutig dem doomigen Aspekt extremer Musik verschrieben und so wird man durch eine subtile, düstere Welt voller Monotonie, schleppender Kraft und dunkelsten Tonarragements geführt, die einen hohen Reifegrad vorweist. Im Grunde knüpfen CELTIC FROST dort an, wo sie seiner Zeit mit „Into The Pandemonium“ aufgehört haben, führen die Kompositionen aber geschickt in die Neuzeit. Man findet Frauengesang mit unaufdringlichen Keyboardteppichen unterlegt und wird mal vom üblichen Gesang Tom´s aber auch von cleanen Vocals, die leicht von Tiamat geprägt sind, getragen. TIAMAT haben scheinbar aber nicht nur den Gesang leicht beeinflusst, sondern sind unterschwellig auch musikalisch hier und da präsent. Dies allerdings ohne nur im geringsten an Extremität zu verlieren. Jeder Song enthält andere Elemente um die verschiedensten Stimmungen zu kreieren. So verleihen mal chorale Gesänge und dissonante Gitarren mehr an Tiefe und eine hypnotische Stimmung stellt sich ein und an anderer Stelle wird man von Akkustikgitarren und sanftmütigem Gesang in eine fast an DOWN erinnernde Atmosphäre eingewoben. Genauso wird man aber auch plötzlich von einem Riff überrascht, das gut und gerne aus der Feder Kirk Windstein´s (CROWBAR) hätte stammen können. Über sämtlichen genannten Einflüssen und verschiedenen Einstreuungen thront immer wieder wuchtig und erhaben die dunkle Kraft in Form von saftigen Gitarrenriffs, hält das Werk zusammen und sorgt für das nötige Extrem. Dennoch leiten sämtliche genannte Namen einen auf die falsche Fährte. Man hat hier pur CELTIC FROST zu verköstigen, allerdings wurde der Stil aufgebohrt und verfeinert.

Unterm Strich erzeugt diese vielfältige Offenbarung an dunkler Kunst Schatten und Abgründe von solcher Tiefe, Bedrohung aber auch Ausgeglichenheit, dass man sich nur wundern kann, wie die Jungs dies nach so langer Zeit der kreativen Abstinenz hinbekommen haben. Dies alles gibt es in extrem mächtigem und dreckigem Soundgewand, welches einer Funeral Doom Kombo auch bestens zu Gesicht gestanden hätten.

Für mich eindeutig das beste Album der Schweizer, da es viel mehr Reife und Vollkommenheit beweist als die alten Outputs dies jemals taten. Wer was auf sich hält und wirklich dunkle Musik verkraftet sollte nicht zögern sich dieses Album zu besorgen.

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26.06.2006
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