The Flower Kings - Desolation Rose

Review

Angesichts des Bandnamens und einer starken 70er-Schlagseite müssen die FLOWER KINGS mit ihrem ewigen Hippie-Image wohl leben. Ein gutes Jahr nach dem 2012er-Comeback-Album „Banks Of Eden“ schicken Ober-Blumenkönig Roine Stolt und seine Mannen nun „Desolation Rose“ hinterher, das einmal mehr mit einem wunderbar warmen analog-Sound und erfreulich eingängigen Kompositionen überzeugt.

Die Story klingt gleichermaßen schräg wie spannend: Aus der Sicht eines Engels, der zum Beobachter verdammt in einem mysteriösen Turm haust, wird der alltägliche irdische Wahnsinn unter die Lupe genommen. Es geht um Gier, Angst, Ignoranz und das daraus resultierende Versagen der Menschheit, ihre Welt zu jenem Paradies zu machen, von dem insgeheim jeder einzelne träumt. Dabei ist diese hippieske Weltverbesserer-Lyrik in ihrer Naivität so bestechend offensichtlich, dass sie all jene, die sich noch nicht dem allgegenwärtigen Zynismus unserer Zeit ergeben haben, mitten ins Herz treffen dürfte.

Als Opener verbraten die FLOWER KINGS mit dem knapp 14-minütigen „Tower ONE“ direkt das längste und vielleicht auch beste Stück der Scheibe. In der Folge hängt der Spannungsbogen dadurch stellenweise etwas durch, dass er hingegen niemals abreißt, zeigt die wahre Klasse dieser Band – selbst nach ihren mittelmäßigen Stücken würden sich manch andere Prog-Rocker alle Finger lecken. Bassist Jonas Reingold und Drummer Felix Lehrmann legen ein angenehm unaufdringliches Rhythmus-Fundament, das im rechten Moment fett zu grooven weiß. Darüber können sich Roine Stolt und Hasse Fröberg, sowie Tastenmann Tomas Bodin ordentlich austoben, ohne den Kompositionen dabei die Luft zum Atmen abzuschnüren.

Der stampfende Rhythmus von „White Tuxedos“ mit seinen Abzählreim-artigen Sprechgesang-Parts lässt aufhorchen, insgesamt fehlt es der Scheibe aber leider an wirklich spektakulären Hit-Momenten. So kommen Prog-Rock-Fans hier zweifellos uneingeschränkt auf ihre Kosten, an das Niveau von Roine Stolts stilistisch ähnlich gelagerter Nebenspielwiese TRANSATLANTIC kommen die FLOWER KINGS mit „Desolation Rose“ hingegen nicht ganz heran.

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17.11.2013

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