The Flower Kings - Paradox Hotel

Review

„Wir sind nur Gäste, können nicht viel mitnehmen. Wir checken ein, benutzen die Hausbar, zahlen die Rechnung – nichts ist umsonst – und gehen irgendwann wieder“ – erläutert Stolt den konzeptionellen Rahmen seines neues Albums, das thematisch der Kuriosität des Daseins gewidmet ist. Also mal wieder die beliebte Problematik der Proggies. Wobei THE FLOWER KINGS diesmal nicht so komplex zur Sache gehen und auch der Ironie eine Stimme geben (übrigens, ein interessanter Vergleich – das Hotel steht nämlich für unser Leben auf der Erde), was das Album sympathisch macht. Aber nun zur Musik – viel hat sich im Hause der Schweden nicht getan. Doch was soll man bei diesem Arbeitstempo – durchschnittlich pro Jahr ein Release (meistens ein Doppelalbum!!), dazu noch Soloalben und jede Menge Nebenprojekte – erwarten?! „Paradox Hotel“ ist im Vergleich zu den Vorgängern nicht so vertrackt (was die Veröffentlichung zugänglicher macht und somit als positiv angesehen werden kann), aber eben auch nicht so frisch. Vieles meint man schon irgendwann bei den Blumenkönigen gehört zu haben. Dies kann man als einen kleinen Stillstand interpretieren, oder aber einfach als Treue zu sich selbst. Immerhin kann man den FloKis einen mangelnden Wiedererkennungswert nicht vorwerfen. Neben der bandtypischen, in sich mehrere Genres (von Rock, über Prog Rock, Psychedelic bis hin zu Fusion und Jazz) vereinenden Kompositionen, die meistens über 20 Minuten gehen wie z.B. das „Monsters & Men“, finden sich auch kürzere Nummern, die zwar größtenteils etwas eingängiger geraten sind, doch keinesfalls in die Mainstream-Schiene abrutschen. „Paradox Hotel“ charakterisieren Verspieltheit, Fantasie, Sinnlichkeit, Arrangements mit Tiefe, Spannungsbögen (trotz der fast 140min. Spiellänge) und mal wieder eine gekonnte Symbiose aus Gefühl und musikalischem Können. Das Album wirkt spontan und bei der Spielfreude einfach authentisch, sodass ich trotz anfangs angemerkter Minuspunkte volle acht vergeben muss. Und die haben sich die Herren definitiv erspielt!

27.06.2006

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