Unhold - Here Is The Blood

Review

Die Schweizer UNHOLD bleiben am Ball und packen nach Jahren der vorsichtigen Release-Politik – die Band wurde bereits 1992 gegründet – ihr fünftes Album aus. Das Vorgängeralbum „Towering“ (2015) überzeugte mit vielen guten Momenten, offenbarte allerdings in Sachen Sound und durchgängige Qualität Schwächen. Wie geht es mit „Here Is The Blood“ weiter?

Verloren im Dickicht der Stil-Chimäre? „Here Is The Blood“ entknoten.

UNHOLD vereinen Leichtigkeit und Schwere, Komplexität und Simplizität in überraschend eingängiger Art und Weise, sodass die beiden gegensätzlichen Pole näher aneinanderrücken. Die Gefahr für Hörer und Rezensenten ist dabei groß, hierbei verloren zu gehen. Denn UNHOLD kratzen an vielen Ecken, wirken dadurch etwas ruhelos und unstet. Gerade die erste Albumhälfte wechselt mit harten Schnitten zwischen stampfendem Sludge und rock-orientierten Momenten. Diese sind zwar jeweils hochwertig, passen aber nicht immer so ganz in das Erwartungskonzept des Hörers. Was ja durchaus positive sein kann. Fakt ist jedenfalls: Auch der Hörer muss am Ball bleiben, „Here Is The Blood“ aufmerksam folgen und das Album Stück für Stück entknoten. Ansonsten verfängt man sich im Dickicht dieser Stil-Chimäre.

Ein zusätzlicher Ansatzpunkt für diese Vielseitigkeit ist der Gesang. Dieser wird von Mariam Wolf, die seit dem letzten Album dabei ist, und den beiden Gitarristen Thomas Tschuor und Philipp Thöni angeboten. Durch den vermehrten Einsatz Mariams Stimme rücken UNHOLD weiter in Richtung rockigerer Klänge. Und tatsächlich sind diese stark und zuweilen sogar eingängig.

Einfache Addition mit UNHOLD

Der technische Hauptkritikpunkt des Kollegen Kostudis am Vorgängeralbum war der Sound, der als zu undifferenziert und schwammig beschrieben wurde. Hier haben UNHOLD Abhilfe geschaffen, denn „Here Is The Blood“ tönt direkt und klar aus den Boxen. Sicherlich bleiben die Vocals, abgesehen von Mariam Wolf Geschmackssache, aber auch die beiden Herren an der Gitarre haben sich weiterentwickelt. Insbesondere aber durch den besseren Sound ist es ohne Zweifel erlaubt noch ein Pünktchen zu addieren, sodass am Ende ein gutes Album mit sieben starken Punkt festgezurrt werden kann.

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25.11.2018

Stellv. Chefredakteur

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1 Kommentar zu Unhold - Here Is The Blood

  1. ClutchNixon sagt:

    Ich komme nicht umhin, der Band in Bezug auf den Bandnamen eine gewisse Unbedachtheit zu attestieren, steht dieser einer internationalen Karriere doch fundamental im Wege. Für diese reicht die Sludge/Fuzz/Doom Suppe der Schweizer nämlich durchaus. „Deeper In“ ist wunderbares Genrekopfkino und findet spät aber sicher noch seinen Platz in meiner Top 25 Tracklist 2019. Rotzende Intronaut treffen Chelsea Wölfe und einigen sich darauf Isis zu covern. Groß!

    9/10