UnterART - Memento

Das Jahr ist noch jung, doch lässt sich bereits jetzt schon sagen, dass das Hamburger Trio UNTERART mit ihren neuen Scheibe „Memento“ mit Sicherheit ein Highlight des Jahres abgeliefert hat. Bereits mit dem 2006er-Album „Noise And Grace“ lieferten UNTERART ein ordentliches Debüt ab, mit „Memento“ dürfte den Jungs nun der „Durchbruch“ in der Elektroszene gelungen sein.

Schon die ersten beiden Songs haben es wahrlich in sich. „Now Or Never“ und „Open End“ sind von ihrer Struktur her ähnlich, vereinen jedoch eindrucksvoll alle Stärken von UNTERART: Glaubt man zunächst, es mit energiegeladenen EBM-Stampfern zu tun zu haben, die entsprechend auch vor verzerrtem Gesang nicht zurückschrecken, überraschen sowohl „Now Or Never“ als auch „Open End“ im weiteren Verlauf mit faszinierenden Refrains. Gerade dieses Zusammenspiel von Härte und Sanftheit verschafft den Songs einen ganz besonderen Reiz. Durchgehend heftiger geht es bei den insgesamt drei „Novalis“-Tracks zu – überwiegend instrumental arrangiert und purer Industrial der härteren Gangart im Stile von COMBICHRIST & Co. „The Antagonist“ steht den beiden ersten Songs in nichts nach, auch „Exit“ protzt mit seinen weiblichen Sprachsamples und erhöhter BPM-Zahl nur so vor Energie. Dezenter und auch etwas vertrackter geht es bei „Pariah“ zu. Auch der Titeltrack „Memento“ geht in eine deutlich ruhigere Richtung, verzückt im Refrain allerdings erneut mit einer wunderbaren Melodik. Ähnlich verhält es sich auch beim abschließenden Song „Atrophied“, der sich nach verhaltenem Beginn zu einer düsteren Elektrohymne entwickelt.

So hinterlässt „Memento“ den Hörer nach (leider nur) knapp 45 Minuten mit einem Gefühl kompletter Zufriedenheit und als Elektro-Fan hat man das Gefühl, dass zahlreiche Sinne befriedigt wurden – sei es der Wunsch nach musikalischer Härte, nach eingängigen Melodien, nach Tanzflächenkrachern und nach düsterer Elektronik. Klasse Album!

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