Void - Posthuman

Review

Warum bespricht man 2013 ein Album, das bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat? Es gibt zwei ganz entscheidende Gründe, warum VOIDs „Posthuman“ jegliche Aufmerksamkeit auch heute noch ohne Abstriche verdient hat: Da wäre einerseits der Bekanntheitsgrad des Albums, welcher nie wirklich über „Geheimtipp“ hinausgekommen ist; andererseits ist „Posthuman“ auch heute noch ein Paukenschlag von Album, das einen Großteil der ‚avantgardistisch‘ und ‚visionär‘ angelegten Extrem Metal-Tonträger ziemlich alt aussehen lässt.

Was das Duo, bestehend aus Matt „OCD“ Jarman und Mathew „Kvohst“ McNerney (hier noch unter dem Pseudonym „Ionman“ unterwegs), mit diesen acht Songs für den Black Metal getan hat, lässt sich meines Erachtens nur schwer überschätzen: Wenn es darum geht, möglichst lebensfeindliches, anorganisches, steriles Schwarzmetall zu demonstrieren, wäre „Posthuman“ neben SATYRICONs „Rebel Extravaganza“ und THORNS‘ „Thorns“ das dritte Album im Bunde. Anders als die beiden anderen Vorzeige-Alben enthält „Posthuman“ jedoch ausschließlich elektronische Drums.

Und was für welche! Technoide, jedoch keineswegs eingängige Patterns, die am ehesten irgendwo im Drum’n’Bass- oder Trip Hop-Dunstkreis angesiedelt sind, sich aber bei aller Verwandtschaft zu genannten Genres durch einen ganz eigenen Stil auszeichnen. Das steril programmierte Schlagzeug ist indes nur die Grundlage für OCDs außergewöhnliches Gitarrenspiel, welches sich einer Bach-Fuge ähnlich entfaltet und den Hörer in die leblosen Tiefen VOIDs mitreißt. Ich habe im Black Metal noch nie (und das meine ich genau so wie ich es sage!) derart ausgefeilte, geradezu perfekte Arrangements gehört. Man höre sich nur einmal „Neutron Flux“ an!

Jetzt fehlt nur noch die Lobeshymne auf Kvohsts Stimme, die schon damals (als er noch nicht bei DHG und CODE am Mikro stand) gekonnt zwischen schwarzmetallischem Geschrei (mit eigener stimmlicher Note!) und klarem Gesang wechselte und damit das i-Tüpfelchen auf diesem Prototypen eines Techno Black Metal-Monsters darstellt. Wer also schon immer mal hören wollte, wie die Synthese aus Elektronik und Black Metal in Perfektion klingt, sollte sich ganz dringend „Posthuman“ anhören.

08.01.2013

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