Xerath - III

Review

Der 2007 im Vereinigten Königreich gegründete Vierer XERATH verfolgt seit seinen Anfangstagen konsequent sein Konzept: Die Fusion von klassischer Musik im Soundtrack-Stil mit schwerem Metall zwischen schwarz und progressiv. Mit diesem Ansatz ist man bereits mit „I“ und „II“ ziemlich gut gefahren, so dass das dieser Tage erneut über Candlelight erscheinende „III“ einerseits natürlich auf gewisse Erwartungen trifft (bei mir nicht: Ich kenne die beiden Vorgänger nicht), andererseits aber auch auf den bisher gezeigten Leistungen aufbauen kann.

Nach Genuss des 14-Trackers „III“ muss ich anerkennend sagen: Ja, die Jungs wissen genau was sie tun. Man versteht sich im Hause XERATH ganz offensichtlich darauf, Orchester-Arrangements zu schreiben, dabei auf atmosphärische Tiefe zu achten und trotz allem den Metal-Anteil nicht zu vergessen. Das Resultat ist DIMMU BORGIR nicht unähnlich, auch wenn der Black Metal hier deutlich seltener das Heft in die Hand nimmt als bei den Norwegern – was nicht heißt, dass es GAR kein Schwarzmetall gibt, aber XERATH beschränken sich auf ein paar Einsprengsel hier und dort. Der wesentliche Teil des gitarrenlastigen Gebräus klingt sehr modern – Stakkato-Rhythmen als Fundament, hin und wieder auch vergleichsweise polyrhythmisch (ohne jedoch in meinen Ohren die „Grenze“ zum Djent zu überschreiten), dazu durchaus respektable Griffbrett-Artistik, coole Effekte (die offenen verhallten Anschläge in „2053“ – klasse!) und eine Menge Drive. Interessanterweise entwickeln XERATH diesen, ohne je wirklich schnell zu werden – nein, es geht auf „III“ weitgehend gemütlich zur Sache. Dazu gesellt sich sehr variabler Gesang, der zwischen Geschrei, klarem Gesang, Shouts und effektbeladenen Sprachsamples eine Menge Unterhaltung bietet.

Etwas, das ich sehr seltsam finde und dass vielleicht auch nur in meinem verdrehten metal.de-Schreiberlingshirn stattfindet, ist der Name STRAPPING YOUNG LAD, der mir immer wieder als Vergleich einfällt. Ich weiß nicht so recht, warum – Devin Townsend & Co. sind schräger, verrückter, besser gelaunt und kommen besser auf den Punkt. Trotzdem höre ich eine gewisse Nähe. Ich habe gerade aber auch schon eine, wahrscheinlich die prominenteste, „Schwäche“ „III“s genannt: XERATH liefern über 68 Minuten wirklich gelungenen orchestralen Modern-Prog-Metal ab – wären aber wesentlich effektiver, wenn sie sich mit der gleichen Anzahl Ideen auf 40-45 Minuten beschränkt hätten. Insgesamt sind die Kompositionen sehr ausladend und büßen dadurch einen Teil ihrer Wirkung ein – das ist schade, denn dadurch wird „III“ zuweilen langatmig und ist mir insgesamt nicht zwingend genug.

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14.09.2014

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