Die 10 besten QUEENSRŸCHE-Soundalikes
Vernachlässigte Perlen des US-Metal-Undergrounds

Special

10. Crimson Glory – Crimson Glory (1986)

Crimson Glory - Crimson Glory Cover Artwork

CRIMSON GLORY sind selbstverständlich viel zu eigenständig, um ein reiner QUEENSRŸCHE-Soundalike zu sein, dürften aber eines der ersten Alben veröffentlicht haben, denen man den Einfluss der Seattle-Jungs überdeutlich anhört – daher der 10. Platz in diesem Ranking. Im Unterschied zu QUEENSRŸCHE präsentierten sich CRIMSON GLORY aus Florida etwas härter und spitzer, womit spätere regionaltypische Auswüchse des US-Metal, allen voran die Morrisound-Produktionen, vorweggenommen wurden. Gleichzeitig weisen der hohe und sehr emotionale Gesang, der Einsatz flächiger Effekte und Gitarren-Synthesizer sowie die entrückte, teils beklemmende Atmosphäre offensichtliche Bezüge zu den Vorreitern auf.

Die Band, die sich zunächst komplett hinter silbernen Masken versteckte, war bereits auf diesem Debüt unglaublich reif. Metal-Hymnen, wie “Valhalla”, “Azrael” oder die beiden absoluten Übersongs “Dragon Lady” und “Queen Of The Masquerade” sind höllisch nahe an der Perfektion, sofort wiedererkennbar und bis heute nicht kopierbar. Entscheidend dazu trug Goldkehlchen Midnight (R. I. P.) bei, dessen Technik geradezu unmenschlich klingt und dennoch tief zu berühren weiß. Wenn er im letzten Song “Lost Reflection” vor einer ruhigen Akustikgitarren- und Synthie-Kulisse die traurige Geschichte eines eingesperrten Kindes vorträgt, kann man sich der meterdicken Panade auf den Gliedern nicht mehr erwehren und lässt die Platte (die unbedingt eine solche auf Vinyl sein sollte) direkt wieder anlaufen.

Was gibt’s noch?

Der Nachfolger “Transcendence” von 1988 ist keinen Deut schlechter und wirkt insgesamt runder. Die Masken verdeckten nun nur noch Gesichtsteile. Auf dem dritten Album “Strange And Beautiful” (1991) entdeckten CRIMSON GLORY dann Karohemden und Grunge für sich, um die Masken zu verwerfen und schließlich mit “Astronomica” (1999) endgültig auf den Bauch zu klatschen. Mit Ausnahme einiger Gigs sollten sie nie wieder in Gang kommen. Immerhin können CRIMSON GLORY für sich verbuchen, im Zuge einer Reunion den aktuellen QUEENSRŸCHE-Sänger Todd LaTorre entdeckt zu haben – der von Ruhm zu Reich wechselte, da CRIMSON GLORY nicht zu Potte kamen.

Galerie mit 6 Bildern: Heir Apparent - Rock Hard Festival 2019Galerie mit 21 Bildern: Queensryche - Ruhrpott Metal Meeting 2019

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Quelle: Metal Archives
14.08.2020

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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03.10. - 05.10.24Keep It True Rising IV 2024 (Festival)Cirith Ungol, Crystal Viper, Savage, Savage Master, Traveler, Fastkill, Legendry, Night Demon, Haunt, Hell Fire, Marta Gabriel, Metal Lady, Stress, Y&T, Victory, Leather, Shadows (CL), Hellwitch, Nasty Savage, Black Death, Kerrigan, Crimson Glory, Pentagram, Writhen Hilt und ThrillerPosthalle, Würzburg

4 Kommentare zu Die 10 besten QUEENSRŸCHE-Soundalikes - Vernachlässigte Perlen des US-Metal-Undergrounds

  1. BlindeGardine sagt:

    Also einerseits finde ich es ganz cool, dass hier ein paar Bands beleuchtet werden, die bei vielen vielleicht unter dem Radar fliegen. Da ist schon der ein oder andere Klassiker dabei. Den Teil der Überschrift „Die 10 besten QUEENSRYCHE-Soundalikes“ finde ich allerdings sowohl unpassend als auch irreführend. Zum einen sind/waren Queensryche nie DIE stilprägende US-Metal-Band und spätestens ab „Operation:Mindcrime“ hat sich der Sound der Band ohnehin stark gewandelt. Und das Special sagt es ja selbst: viele der hier aufgezählten Bands sind nicht nur Zeitgenossen von Queensryche, teilweise waren sie sogar schon vorher am Start und da ist es schon fraglich, wer hier wen beeinflusst hat. Ansonsten aber wie gesagt schönes Special.

  2. Nether sagt:

    „Zum einen sind/waren Queensryche nie DIE stilprägende US-Metal-Band …“
    Gewagte These zumindest für den Zeitraum The Warning/Rage For Order/Operation:Mindcrime. 😉

  3. BlindeGardine sagt:

    Naja zumindest nicht die EINE, zumal man ja nach „The Warning“ schon mit dem stilistischen Wandel begonnen und sich in progressive Gefilde aufgemacht hat. „Operation:Mindcrime“ hat ja mit dem direkteren Stil von „The Warning“ nur noch bedingt zu tun. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Queensryche und besonders die frühen Alben nicht wichtig waren. Aber ich würde halt auch nicht sagen, dass sie die eine Band waren, an der sich zu der Zeit alle anderen US-Metal-Bands orientiert und abgearbeitet haben.

  4. BlindeGardine sagt:

    Übrigens: Man mag mir Blasphemie unterstellen, aber ich mag die „Warning“ wesentlich lieber als alles was danach kam, „Mindcrime“ eingeschlossen.