The Rolling Stones - Their Satanic Majesties Request

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

Am 8. Dezember 1967 kommt „Their Satanic Majesties Request“, das sechste in England veröffentlichte Werk von THE ROLLING STONES, auf den Markt. Die Stones setzen auf andere Klänge als der damalige Hauptkonkurrent THE BEATLES und ihrem Erfolgsalbum „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band”. So kommen Mellotron, Saxofon und auch eine Harfe zum Einsatz. Der Albumtitel beruht auf einem Satz im britischen Pass: aus “Her Britannic Majesty’s Secretary of State Requests and requires” machen Jagger & Co. „Their Satanic Majesties Request”. In den Philippinen und Südafrika erhielt die LP den Titel „The Stones Are Rolling“. Grund für den Abänderung des Titels ist das Wort Satanic, welches in einigen Staaten aus religiösen Gründen nicht nutzbar ist.

Vom britischen Pass zu „Their Satanic Majesties Request”

Die Labels und Plattenfirmen waren bereits 1967 kreativ bezüglich Geldgenerierung. Die Single „We Love You“ und die B-Seite „Dandelion“ fehlen auf der LP, gehören aber zum gleichen Paket, welches eine Antwort auf THE BEATLES sein soll. „We Love You“ gilt als ein Gegenentwurf zu “All You Need Is Love”.

Kommerziell ist “Their Satanic Majesties Request” durchaus erfolgreich, bleibt aber mit Platz zwei in England und Platz drei in den Billboard Charts hinter den Erwartungen. Allen voran Brian Jones zeichnet für den psychedelischen und experimentellen Ansatz. Er selbst übernimmt zum Beispiel das Mellotron und ein schnarchender Bill Wyman wird auf der Platte verewigt. Die Texte stammen von Jagger und Richards. Die Ausnahme bildet „In Another Land“, welches Wyman beisteuert. Das Original Cover der ersten Pressung zeigt die Band als 3-D Aufnahme, welche bei späteren Releases durch ein einfaches Bild ersetzt wurde.

Der Opener “Sing This All Together“ ist für das Jahr 1967 sehr speziell. Rhythmisches Trommeln und allerlei folkloristische Instrumente begleiten den zweistimmigen Gesang. „Citadel“ holt Keyboard und Cembalo mit ins Boot, aber auch die elektronischen Gitarren kommen verstärkt zum Einsatz. „In Another Land“ verzerrt den Gesang und bietet im Refrain etwas mehr typische Trademarks der Rolling Stones. Mit einem schnarchenden Wyman endet der Track.

KISS covern „2000 Man“

KISS covern Ende der 70er Jahre „2000 Man“. Eine Nummer, die den bluesigen Einfluss und mit dem psychedelischen Ansatz kombiniert und nicht nur KISS inspiriert. Der psychedelische Ansatz kommt bei „Sing This All Together (See What Happens)“ voll und ganz zum Tragen. Teilweise erinnert die Nummer an Krautrock der frühen 70er Jahre. Der Song ist versteckt, es wird ein wenig mit der Möglichkeit gespielt, LPs mit einer anderen Geschwindigkeit abzuspielen. Bei 45 rpm ist der Satz „we wish you a merry xmas“ zu hören.

Die B-Seite startet mit dem wohl eingängigsten Track der LP. “She’s A Rainbow” wird mit Streichern unterlegt und von instrumentalen Solos umrahmt. „The Lantern“ liefert den Gegenpart, dunkle Stimmung macht sich breit, akustische Gitarren und der Wah-Wah kommen zum Einsatz. „Gomper“ wird minimalistisch und experimentell, Jones sorgt für einen Urwald-Touch und die Nummer ist für die 60er Jahre speziell.

Der bekannteste Track der Scheibe ist „2000 Light Years From Home“. Die Rolling Stones kombinieren den Rock-Style der 60er mit psychedelischen Einflüssen. Der Schlusspunkt heißt “On With The Show“, etwas runder als andere Nummern und mit dem Einsatz einer Harfe endet die Scheibe.

“Their Satanic Majesties Request” sehen die Protagonisten kritisch

Die ROLLING STONES sehen in der Retrospektive die Scheibe selbst als unterdurchschnittlich. In Interviews sagen sowohl Richards als auch Jagger, dass die Scheibe zwar einige interessante Dinge beinhaltet, jedoch auch einiges an weniger guten Material. Die schreibende Musikwelt hat einen anderen Blick auf den Output. Der starke psychedelische Ansatz passt eventuell nicht zum typischen Katalog der ROLLING STONES, jedoch werden die Dissonanzen zwischen den düsteren Rhythmen als spannend und einzigartig angesehen. THE DAMNED covern in den 80ern „Citadel“ und empfinden diverse Tracks auf “Their Satanic Majesties Request” als psychedelisch punkig.

Fast 54 Jahre nach der Veröffentlichung klingen die psychedelischen ROLLING STONES anders, aber immer noch interessant. Der Output aus dem Jahre 1967 beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der psychedelischen Rockmusik bis zum Gothic- und Dark-Rock. Das Album ist weniger zugänglich als die Masse der Stones-Werke, dafür mit dem rauen Charme seiner Zeit voraus. Der Nachfolger „Beggars Banquet“ übernimmt in Teilen den Ansatz von “Their Satanic Majesties Request” und wird mit Liedern wie “Sympathy For The Devil” und „Street Fighting Man“ zum Megaseller. “Sympathy For The Devil” oder „Salt Of The Earth“ zeigen die weitere Entwicklung der Band vom rohen psychedelischen Sound zu eingängigen, psychedelisch angehauchten, Rocknummern.

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08.09.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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