Wolf
Interview mit Niklas Stålvind

Special

{English Version Below} Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Kracher-Albums „Ravenous“ äußerte sich WOLF-Sänger Niklas Stålvind exklusiv für Metal.de zu jedem der neuen Songs.

Wolf

Speed On
„Axeman“ ist mit diesem großartigen Riff angekommen und ich hatte einfach das Gefühl, dass da ein Song drinnen steckte. Das Stück handelt davon, wie es ist, wenn das Leben einen wie Dreck behandelt und man darum kämpfen muss, das zu bekommen, was man will. Diese Energie und Niemals-Aufgeben-Attitüde sind es, was den Song ausmachen. Wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, gibt es nur einen Weg, den man gehen kann, nämlich nach vorne, mit erhobenen Fäusten und blutigen Knöcheln. Als unser Produzent Roy Z uns die fertig abgemischte Version zugeschickt hat, war da dieser großartige Sound am Anfang des Stücks. Ich habe ihn gefragt, was das für ein cooler Sound ist, und er sagte: „Ich habe mir einfach vorgestellt, wie Geschwindigkeit klingen würde, quasi Geschwindigkeit, die aus einem Schwarzen Loch hervorbricht! Das ist dieser Sound.“ Ich finde das großartig!
Am letzten Aufnahmetag haben wir den ganzen Tag und die ganze Nacht durchgearbeitet, weil wir am nächsten Morgen einfach fertig sein mussten. Nachdem ich den Gesang beim letzten Stück fertig hatte, war ich erschöpft (die Untertreibung des Jahres), aber glücklich, endlich fertig zu sein. Wir genehmigten uns ein Bierchen, hörten uns das Album an und entspannten uns einfach. Es klang wirklich gut! Als wir „Speed On“ hörten, hatten wir aber das Gefühl, dass irgendetwas fehlte. Der Gesang war noch verbesserungswürdig. Er war gut, aber da war noch Luft nach oben. Roy fragte mich, ob ich es noch einmal machen könnte. Um sechs Uhr morgens, nach einer ganzen Nacht, in der ich nur gesungen hatte!? Bist du verrückt? Ich weiß nicht, wo zur Hölle es herkam, aber das Feuer war plötzlich wieder da und ich habe mir einfach die Seele aus dem Leib geschrien.Vielleicht war es das „Halford-Mikrofon“, der Heilige Gral, den Roy vor mir aufgestellt hatte. Dieses Mikrofon ist ein Stück Heavy-Metal-Geschichte und ich habe meine Dämonen in es hinein gebrüllt. Wenn ich danach gestorben wäre, wäre ich als glücklicher Mann gestorben. Ahh, was für ein großartiges Gefühl, meinen Speichel mit dem des Metal-Gottes zu vermischen!

Curse You Salem
Das Stück ist im Wesentlichen um das Riff in der Strophe und dem Intro herum geschrieben. Ich habe einfach das Riff aufgenommen und der Song begann sich zusammenzusetzen. Als wir ihn in Holland zum ersten Mal der Presse vorspielten, kam jemand zu mir und sagte: „Dieser Song hat alles, was ein guter Metal-Song haben sollte! Ein großartiges Riff, doppelläufige Gitarren-Leads, einen mitsingkompatiblen Refrain und einen flotten Groove…“ Ok, Mission erfüllt also! Der Song hat auch eine großartige Story. Der Text behandelt die Hexen-Jagd im Massachusetts des Jahres 1692 und die schrecklichen Ereignisse, von denen ich singe, haben wirklich stattgefunden. Haben wir also irgendetwas aus der Geschichte gelernt? Möglicherweise nicht, aber ich hoffe, ihr mögt den Song!

Voodoo
Eine Inspiration für diesen Song zu finden, war leicht. Im Internet findet man allen möglichen Quatsch und natürlich: Voodoo! Einige Leute gehen tatsächlich auf diese betrügerischen Voodoo-Seiten und geben dort ihre Kreditkartennummer preis, um alle Arten von Zaubersprüchen zu kaufen, die ihnen Glückseligkeit, Liebe, Rache, Gewichtsverlust (Das wäre großartig! Ich hätte gerne zwei davon, bitte!), neue Karrieremöglichkeiten und alles, was man sich sonst noch vorstellen kann, bringen sollen. Bist du arm? Kauf dir ein paar Voodoo-Sprüche! Es kostet dich natürlich etwas, aber in diesen Zeiten der Wirtschaftskrise sind sie mindestens soviel wert wie irgendwelche Aktien! Wenn du dich selbst dabei erwischst, wie du deine Zeit und dein Geld auf diesen Mist verschwendest, ist das der echte Voodoo und du bist sein Opfer!
Das Video zu diesem Song, bei dem Owe Lingvall Regie geführt hat, hat jedenfalls eine ganz andere Geschichte. Es wirft einen eher traditionellen Blick auf das Voodoo-Thema. Es nimmt den Faden dort wieder auf, wo das Video zu „I Will Kill Again“ vom 2006er „The Black Flame“-Album endete. Ich liege in einem Haufen von Schmutz, wo mich der Peiniger des „I Will Kill Again“-Videos den Voodoo-Kindern überlassen hat, damit sie ihre Schwarze Magie an mir praktizieren. Es hat großen Spaß gemacht, das zu filmen. Besonders für die anderen Jungs… Ich hatte gigantische Kakerlaken auf meinem gesamten Körper, sogar in meinem Mund. Am Anfang des Videos kann man sehen, wie der arme Bastard versucht, dort hinauszukrabbeln (ich hatte gerade einen Döner gegessen). Die Jungs hatten natürlich ihren Spaß und der wurde immer größer, als eine riesige Spinne über mein Gesicht krabbelte und eine große Schlange sich über meinen Körper schlängelte. Der Kerl, der für die Schlange zuständig war, sagte, es sei eine besonders nette und freundliche Schlange, so lange man sie nicht ärgerte. Wenn man das aber täte, könnte sie einen so schlimm beißen, dass man ins Krankenhaus kommt. Sie braucht kein Gift, weil der Biss stark geug ist, um ihre Opfer auf diesem Wege zu töten. Ich brauche wohl kaum zu betonen, dass ich sehr still dalag, als wir die Szenen mit der Schlange drehten. Ich bin in diesem Video wieder beinahe nackt und wie man eindeutig sehen kann, hat der Gewichtsverlust-Zauberspruch nicht funktioniert… Ich will mein Geld zurück!

Hail Caesar
„All Hail Caesar!“ – ich liebe diesen Satz einfach. Darin kommt durch und durch menschlicher Wahnsinn zum Ausdruck! Warum sind manche Leute so machtbesessen, dass sie sich selbst für Götter halten, die über Leben und Tod entscheiden? Und warum sind wir so begierig darauf, ihnen nachzufolgen und uns in die Masse ihrer Anhänger einzureihen? Ich denke, es ist einfach ein Teil der menschlichen Natur. Einige Leute haben mich gefragt: „Geht es um Hitler? Stalin? Julius Caesar? Es geht um den Papst, richtig?“ Es könnte um jeden gehen, der hungrig nach Macht ist. Wenn ich mir den Text anschaue, muss ich an einen achtjährigen Jungen denken, der Ameisen mit einer Lupe verbrennt und Fliegen die Flügel ausreißt. Und wie viele von uns haben das als Kinder nicht getan? Genug davon. (Ich habe damit vor langer Zeit aufgehört, seid also unbesorgt.)

Ravenous
Was soll ich sagen? Der Titelsong ist ein Statement, wo die Band heute steht. Wir ziehen seit 1995 unser Ding durch, als uns erzählt wurde, dass wir mit der Musik, die wir machen, völlig falsch liegen. Es war kein glorreicher Weg zu Erfolg und Reichtum; es erforderte harte Arbeit und Hingabe. Wir haben nicht die perfekten Bedingungen vorgefunden, um in der Musikindustrie groß abzusahnen, aber wir haben ein Talent, Heavy Metal so zu spielen, wie er in den Augen von WOLF klingen sollte. Aber Talent ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Was man daraus macht, ist das, was zählt. Die Menge an Arbeit und Hingabe, die man hineinsteckt und niemals aufzugeben, das ist es, was zählt. Wenn da nicht dieser Hunger in uns wäre, hätten wir schon vor langem aufgehört. Der Text beschäftigt sich mit jedweder Form von Hunger, jeder Form von Begierde, die man nicht kontrollieren kann, einem Hunger, den man füttern muss, obwohl man weiß, dass man einen hohen Preis dafür bezahlen muss. Ich habe keine Ahnung, was für eine Bedeutung es für dich hat, aber ich weiß, was es uns bedeutet. Das Wolfsrudel ist so hungrig wie nie zuvor. Ich verarsche euch da nicht.

Mr. Twisted
Das Stück basiert auf einer Person, die ich kenne. Ein ganz gewöhnlicher Typ und ein sehr netter Bursche. Wir waren einige der Leute, die sehen konnten, wie er sich veränderte und immer merkwürdiger wurde. Wir haben nie herausgefunden, was passiert ist, aber irgendetwas muss es wohl gewesen sein, denn er hat sich immer weiter vom normalen Leben entfernt. Man hat versucht, ihm zu helfen, auch ich habe das getan, aber er hat nie erzählt, was ihn beschäftigte. Er hörte auf, mit anderen Leuten zu reden, verschenkte seinen Besitz, zog aus seinem Apartment aus und hatte keine Adresse mehr außer einem Postfach. Er warf sein Handy fort, wo man ja immerhin auch seine ganzen Kontakte gespeichert hat, oder nicht? Er hat seinen Job gekündigt und ist einfach verschwunden. Bis heute weiß ich nicht, was passiert ist, aber ich hoffe, es geht ihm gut, wo immer er auch stecken mag. Das Lied fängt in meinen Augen dieses Gefühl ein. Es vereint den eingängigen Refrain mit den hysterischen Gitarrenleads im Stile von Al Di Meola (ein italo-amerikanischer Fusion- und Jazz-Gitarrist – Anm. d. Red.) und schnellen Groove-Riffs. Schizo!

Love At First Bite
Das Stück war nicht für das Album geschrieben worden, als wir mit den Aufnahmen begannen. Tatsächlich war es überhaupt nicht geschrieben worden. Roy wollte, dass wir einen weiteren Song hinzufügen, möglicherweise eine Coverversion, aber es musste ein Song sein, der sich vom Rest des Albums unterschied. Ich fragte ihn, wie er nur von uns erwarten konnte, einfach einen neuen Song aus dem Nichts hervorzaubern zu können, da wir immernoch hart an dem existierenden Songmaterial arbeiteten. „Keine Sorge,“ sagt er. Das hat er wirklich häufig gesagt…
Während die Zeit im Studio verflog, hoffte ich insgeheim, er würde das Ganze wieder vergessen. Als wir mit den Drums fast fertig waren, meinte er: „Morgen müssen wir das Schlagzeug für den neuen Song aufnehmen, bevor Richard geht“. „Es gibt keinen neuen Song, den wir aufnehmen könnten,“ antwortete ich. „Naaa, keine Sorge, ich habe einen Plan…“ meinte er. Der nächste Tag war der letzte, an dem wir die Drums aufgenommen habe und nachdem Richard mit dem, was ich für unseren letzten Song hielt, fertig war, sagte Roy, dass es Zeit für das neue Stück wäre. „Erinnerst du dich an den Groove, den du während einer Jam Session bei den Vorproduktions-Rehearsals hattest? Du spielst genau das, aber in Ges-moll, das ist besser für deine Stimme. Ok, Richard, fang an zu spielen und ich drücke den Aufnahmeknopf. Nik, spiel ein Riff in der Tonart, die ich dir grade gesagt habe. Ok, das reicht. Jetzt spiel die Tonfolge, die du während der Vorproduktions-Rehearsals gespielt hast. Ja, das passt so. Jetzt zurück zum Haupt-Riff. Ok, in vier Takten wechselst du die Tonart nach As-moll. Ja, das ist cool. Hey Richard, tob dich bitte mal auf den Trommeln voll aus! Ok, Nik, du improvisierst jetzt ein bisschen. Jetzt wiederholt einfach den letzten Refrain am Ende und wir blenden das langsam aus. Und cut!“
Ich habe mich gefragt, was zur Hölle da gerade passiert ist? Wir haben es uns angehört und es war gut, aber irgendetwas fehlte. Roy dachte eine Sekunde lang nach. „Ich glaube, es ist das Grundriff. Das klingt überhaupt nicht nach WOLF. Mach das, was du sonst auch machst, Nik. Ich meine dieses WOLFische Gitarrenspiel.“ Ich spielte ein wenig mit dem Riff herum und plötzlich war es da. „Ich habe einen Titel für dich: ‚Love At First Bite‘, was hältst du davon?“ sagt Roy. „Jetzt wenn wir nach Hause kommen, denke ich, dass Nik den Rest des Stückes schreiben wird, ok?“ Wir hatten ein Grundgerüst und ich habe an dem ganzen gottverdammten Stück bis zum Morgengrauen gearbeitet. Als die anderen Jungs aufwachten, war der Song fertig geschrieben.
Während der letzten Tage der Aufnahmesession schmiss Roy eine mexikanische Barbecue-Party. Ich sagte zu ihm, wie cool es ist, dass wir jetzt den Song „Love At First Bite“ haben. „Kannst du dir die Welt jetzt noch ohne das Stück vorstellen?“ fragte er. Nein, kann ich nicht. Und als besonderen Bonus singt Mark Boals (ROYAL HUNT, ex-YNGWIE MALMSTEEN), einer meiner absoluten Lieblingssänger, die exzellenten Background-Vocals bei dem Lied!

Secrets We Keep
Ich glaube, wir haben alle von Natur aus eine dunkle Seite. Wir haben alle Seiten an uns, die wir nicht mit jedem teilen möchten und ich denke, die meisten von uns haben sogar Seiten an ihrer Persönlichkeit, die wir mit niemandem teilen. Ich interessiere mich schon immer für diese Dinge, es ist also ein wiederkehrendes Thema in unseren Stücken; die dunklen Seiten des menschlichen Verstandes. In der Vergangenheit waren alle WOLF-Stücke im Up-Tempo gehalten, dieses ist einer der wenigen echten Heavy-Songs und sticht deshalb besonders heraus.
Während der Aufnahmen zum Album passierten jedes Mal merkwürdige Dinge, wenn wir an diesem Song arbeiteten. Lichter gingen aus, es gab einen Stromausfall mitten in der Nacht und es roch im Gebäude nach Rauch, was sich niemand erklären konnte. Noch seltsamere Dinge passierten. Mikros bewegten sich, ohne dass jemand in die Nähe kam und ein Mikro gab ohne ersichtlichen Grund Knallgeräusche von sich. Es gab Momente, wo die Luft wie elektrisch aufgeladen war und etwas sich einfach absolut falsch anfühlte. Roy fragte mich, um was zur Hölle es in diesem Song ginge, weil all diese Dinge im Studio passierten, wenn wir daran arbeiteten. Ich bin ein Mann des Verstandes. Ich glaube nicht wirklich an dieses Zeug, aber trotzdem ist es passiert. Das schlimmste war, als ganz plötzlich alle Songteile außer den Drums weg waren. Alle Gitarren- und Bassspuren waren einfach verschwunden. Und es gab Backups auf drei verschiedenen Festplatten! Alles weg. Also mussten wir die Gitarren und Bassgitarren noch einmal aufnehmen, bevor ich mich an den Gesang machen konnte. In den meisten Fällen ist es wirklich schwierig, noch einmal das Gefühl bei einem Song einzufangen, der schon einmal aufgenommen wurde und die Magie des ersten Takes ist normalerweise für immer verloren. Aber dieses Mal war das Endergebnis besser als auf den Original-Takes! Der Groove der Rhythmusgitarren und der stampfende Bass von Anders „Tornado“ Modd sind einfach perfekt. Der Song benötigte einfach besondere Aufmerksamkeit, denke ich, weil er besser wurde, als er ursprünglich war, und auch der ganze freakige Kram hörte plötzlich auf. Darum haben wir im Booklet „Thanks to Baal!“ geschrieben. Danke, Baal, es war uns eine Freude, mit dir zu arbeiten!

Whisky Psycho Hellions
Dieses Stück geht auf eine alberne Geschichte zurück. Obwohl ich aufgrund unserer massiven Albenverkäufe Unmengen von Geld mit WOLF mache, behalte ich dennoch auch meinen normalen Job, um ein wenig Geld nebenher zu verdienen. Ich bin so ein gieriger Mensch! In meinem Job arbeite ich mit Drogensüchtigen, von denen viele auch die unterschiedlichsten psychischen Probleme haben, und wir versuchen, ihnen dabei zu helfen, ein besseres Leben zu führen, und sie davon abzuhalten, sich umzubringen und das Leben ihrer Mitmenschen zu zerstören. Wir, die wir diese Arbeit leisten, erwarten keinen Dank von ihnen und das ist auch nicht der Grund, warum wir es tun. Im Sommer 2008 bekam ich definitiv kein Dankeschön, sondern eine Morddrohung von einer besonders kranken Person. Dies sind die Leute, um die es wirklich geht. Anthony Hopkins‘ Darstellung von Hannibal Lecter (die ich liebe!) ist nur ein Donald-Duck-Comic verglichen mit der Realität. Dieser Person in die Augen zu schauen reicht aus, um dich davon zu überzeugen, dass die Person dazu in der Lage ist, dich umzubringen ohne zu blinzeln. Es gibt da keinerlei Emotionen, nur ein schwarzes Loch voll kaltem Hass. Mit diesem Scheiß und all den anderen Psychopathen umzugehen, die Experten darin sind, dir deine Energy zu rauben, kann vorsichtig ausgedrückt ein bisschen frustrierend sein.
Darum liebe ich den Heavy Metal! Es gibt keine bessere Art für mich, mit all dieser Wut, Frustration und dem Hass umzugehen und das in etwas kreatives zu verwandeln, das mir ein gutes Gefühl gibt. Nach eben dieser Morddrohungsgeschichte, bin ich zur Bandprobe gegangen und war fuchsteufelswild. Wir arbeiteten an den neuen Stücken und ich habe meine ganzen Emotionen in die Musik fließen lassen. Es fühlt sich so gut an, deine ganze Wut und Frustration auf diesem Weg herauszuschreien. Am Ende der Probe war ich wieder ein fröhlicher Mensch. Glücklicherweise bin ich nicht in einer dummen Pop-Band und singe über Liebe und Blumen und derartiges Zeug! Stellt euch die Frustration vor, die sich da aufbauen würde… Jedenfalls befasst sich „Whisky Psycho Hellion“ mit dieser besonderen Person und einigen weiteren Psychos, die mir begegnet sind, und es hat sich ein großartiger Song daraus entwickelt. Ich hoffe, ihr mögt ihn. Cheers!

Hiding In Shadows
Dies war eines der ersten Stücke, die wir für das Album geschrieben haben. Es war ein guter Song, benötigte aber noch etwas mehr, um gut genug für WOLF zu sein. Als das gesamte Album sich zusammenfügte, änderten wir immer wieder hier und da noch Kleinigkeiten und der Song wurde immer besser. Während der Vorproduktions-Rehearsals arbeiteten wir zusammen an dem Arrangement und das gab dem Stück dieses intensive Feeling, das er jetzt hat, mit den starken Kontrasten innerhalb des Songs. Er beginnt mit einem düsteren und schweren Riff in einem langsamen Tempo. Wenn man genau hinhört, kann man etwas wirklich bösartig klingendes im Hintergrund erkennen. Wir haben hier ein altes „Octaver“-Pedal von mir benutzt. Es wird so schlecht angesteuert, dass es eigentlich schon wieder gut ist. Es hat ein Eigenleben und macht, was es will, deswegen klingt es als ob der Teufel auf einer Hammondorgel spielt oder etwas in der Art. Manchmal muss man den ganzen neumodischen High-Tech-Kram zum Fenster hinauswerfen und einfach auf das alte Zeug zurückgreifen. Du musst wissen, dass sie früher in jedes Gerät einen kleinen Teufel eingebaut haben…

Blood Angel
Manche Leute scheinen ihr eigener schlimmster Feind zu sein. Sie ziehen sich selbst bis auf den Grund hinab, zerstören ihre eigenen Leben und verletzen jeden auf ihre Weise. Das traurige ist, dass sie dazu neigen, die Schuld an ihrem eigenen selbstzerstörerischen Verhalten auf jeden anderen zu schieben. Dieser Song handel von solch einer Person.
Ich mag den starken Kontrast zwischen dem traurigen Instrumentalpart und der hysterischen Verzweiflung am Ende des Stücks. Das haben wir in der letzten Nacht der Aufnahmesession gemacht. „Axeman“ und ich haben den Text im Studio geschrieben und ich habe die ganze Nacht hindurch geschrien, weil ich wusste, dass es in wenigen Stunden fertig sein musste. Am nächsten Tag mussten wir nach Italien aufbrechen, also mussten wir den Song einfach auf den Punkt bringen. Da ich ziemlich erschöpft von den sehr intensiven Aufnahmen des ganzen Albums war und die Deadline immer näher rückte, war es nicht schwierig, das Gefühl der Verzweiflung zu finden, das das Lied brauchte. Wir haben es in dieser Nacht hinbekommen und es hat sich als interessantes Stück entpuppt.

Ein abschließender Kommentar zum gesamten Album: Ich spreche normalerweise nicht gerne über die Texte, weil ich denke, dass die Worte für sich selbst stehen sollen. Was es dir persönlich bedeutet, ist das, was zählt. Wenn die Texte dir überhaupt nichts sagen, ist das auch ok, so lang du deine Rübe zur Musik schüttelst. Ich bringe nur meinen persönlichen Standpunkt zum Ausdruck und wenn du dich nicht dafür interessierst, ist das auch ok. Hey – es ist nur HEAVY METAL!

Cheers,
Niklas Stålvind

(Übersetzung: Xeledon)

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English version:

Right before releasing the new WOLF album, we received some exclusive track-by-track coments by singer Niklas Stålvind:

Speed On
„Axeman“ came up with this great riff and I just felt there was a song in there. It deals with when life treats you like shit and you got to fight to get what you want. That kind of energy and never surrender attitude is what this song captures. When you stand with your back against the wall, there’s only one way to go and that’s forward, with raised fists and bloody knuckles. When Roy Z (producer) sent us the mixed version it had this great sound in the beginning of the song. I asked what the cool sound was, and he said: „Well, I just imagined what speed would sound like, you know speed just coming out of a black hole! It’s that sound.“ I think that’s great!
The last day of recording the album, we worked all day and all night because we just had to be done in the morning. After doing the vocals on the last track I was exhausted (understatement of the year), but happy I was finally done. We had ourselves a beer and just listened to the album and relaxed. It sounded really good! When hearing „Speed On“, we just felt that something was missing. The vocals could be better. It was good, but it wasn’t the best. Roy asked me if I could do it again. 6 o’clock in the morning after singing all night!? Are you insane? I don’t know where the hell it came from but I was on fire again and I just screamed my ass off. Maybe it was the „Halford mic“, the Holy Grail, which Roy put in front of me. That microphone is a piece of Heavy Metal history and I screamed my demons out in it. If I had died after that, I’d die a happy man. Ahh, what a great feeling to mix my spit with the Metal God’s!

Curse You Salem
It’s basically written around the riff in the verse and intro. I just recorded the riff and the song began to build up. When played for the press for the first time in Holland, someone came up to me and said: „That song has everything a good Metal song should have! Great riff, twin guitar leads, a shout-a-long chorus and a fast groove…“ Ok, mission accomplished then! It has also a great story. The lyrics deals with the witch-hunting in Massachusetts in 1692, and the horrible events that I sing about actually took place. So, did we learn anything from history? Probably not, but I hope you like the song!

Voodoo
Finding inspiration for this song was easy. On internet you find all sorts of crap and of course: Voodoo! People actually enter these bogus Voodoo sites and give their credit card number, to buy all sorts of spells to find happiness, love, revenge, weight loss (that would be great! I’ll take two, please!) career and you name it. Poor are you? Buy some voodoo spells! It’ll cost you for sure, but in these days of economic crises, they are at least worth as much as any stocks! When you find yourself spending your time and money on this crap, that’s the real Voodoo, and it is practised upon you!
Anyway, the video of the song, directed by Owe Lingvall, is another story. It takes the more traditional Voodoo perspective. It picks up where the video for „I Will Kill Again“ („The Black Flame“ album, 2006) ends. I’m lying in a pile of dirt where the tormentor from the „I Will Kill Again“ video left me to the Voodoo Children, for them to practice their black arts on me. It was really fun to shoot. Especially for the other guys… I had giant cockroaches all over my body, even in my mouth. You can see the poor bastard trying to get out (I had just had kebab) in the beginning of the video. The guys enjoyed it of course, and even more so when a giant spider crawled on my face and a big snake slithered on my body. The guy who brought the snake said it was a very nice and friendly snake, as long as you didn’t piss it off. If you did that, it could bite you so badly it would be off to the hospital. It didn’t need any venom, because it had such a strong bite it killed its victims that way. Needless to say, I lay very still when we did the snake scenes. I’m almost naked in this video again, and as you clearly can see, the weight loss spell didn’t work… I want my money back!

Hail Caesar
„All Hail Caesar!“ I just love that phrase. It’s human madness down to the core! Why are some people so drunk with power that they consider themselves gods, to rule over life and death? And why are we so willing to follow them and join the masses? I guess it’s just part of human nature. Some people have asked me: „Is it about Hitler? Stalin? Julius Caesar? It’s about the Pope, right?“ It could be about anyone with a great hunger for power. When I read the lyrics I come to think of an eight year old boy, burning ants with a magnifying glass and tearing the wings off flies. And how many of us haven’t done that when we were kids? Enough said. (I quit long ago, don’t worry.)

Ravenous
What can I say? The title track is a statement of where the band is today. We have been doing what we do since 1995, when people told us we were so wrong doing what we do, playing this kind of music. It has not been a glorious road to success and wealth; it’s been hard work and dedication. We haven’t been given the perfect conditions to score big in the music industry, but we have a talent to play Heavy Metal the way it’s supposed to sound according to WOLF. But talent is just a small part of it. It’s what you do with it that counts. The amount of work, dedication you put into it and to never give up what you believe in, that’s what counts. If it weren’t for this hunger we have, we would have quit long ago. The lyrics deal with any kind of hunger, any kind of craving that you just can’t control, a hunger you must feed, knowing that it will cost you. I have no idea what it means to you, but I know what it means to us. The WOLF pack is as hungry as ever before. I bullshit you not.

Mr. Twisted
The song is based on a person I knew. Normal guy, very nice fellow. We were several people that could see him change and becoming more and more strange. We never got to know what happened but something sure did, because he started to fade away from normal life. People tried to help him, I did too, but he never said what was bothering him. He stopped talking to people, gave away his stuff, moved out from his apartment and having no address but a post box. He threw away his cell phone, I mean that’s where you have your contacts too isn’t it? He quit his job and just disappeared. Still to this day, I don’t know what happened, but I hope he is OK, wherever he is. This song captures this feeling, I think. It mixes the catchy chorus with the hysterical Al Di Meola style guitar leads and fast grooving riffs. Schizo!

Love At First Bite
This song wasn’t written for the album when we started recording. In fact, it wasn’t written at all. Roy wanted us to have an extra song, maybe a cover, but it had to be a song that stood out from the rest of the album. I asked him how on earth he could expect us to just come up with a new song out of the blue, when we still were working hard on the songs we had. „Don’t worry“, he said. He said that a lot…
I was kind of hoping he would forget all about this, as the time flew by in the studio. When we were almost done with the drums he said „Tomorrow we must record the drums for the new song before Richard leaves“. There is no new song to record, I replied. „Naaa, don’t worry, I have a plan…“ he said. Next day was the last day of drum recording and after Richard was done with what I thought was our last song, Roy said it was time for the new song. „Remember that groove you had when you had a jam session in pre production rehearsal? Do that thing, and do it in the key of Gb minor, it’s good for your voice. Ok, Richard, start playing and I press record. Nik, do a riff in the key I just said. Ok, that’s good enough. Now, play that chord progression you did in pre production rehearsal. Yeah, that’s right. Now back to the main riff. Ok, in four bars, switch key to Ab minor. Yeah, that’s cool. Hey Richard, go nuts on the drums, will you! Ok, Nik, you improvise some stuff. Now let the final chorus just cruise at the end and we’ll fade it down. And cut!“
I was like, eh what the hell just happened? We listened to it and it was good, but something was missing. Roy was thinking for a second. „I think it’s the main riff. It doesn’t sound like WOLF. Do that thing you do, Nik. I mean that Wolfish guitar playing thing you do“. I fooled around with the riff and there it was. „I got a title for you: ‚Love At First Bite‘, what do you think of that?“ Roy said. „Now when we get home, I think Nik will write the rest of the song, OK?“ We had a rough frame work and I just worked on the whole God damned song until morning. When the other guys awoke in the morning the song was written.
In the last days of recording Roy threw a Mexican barbeque feast for. I said to him that it was really cool that we had the song „Love At First Bite“ now. „Can you imagine the world without it now?“ he asked. No I can not. And as an extra bonus Mark Boals, one of my absolute favourite singers, did the excellent back up vocals on the song!

Secrets We Keep
I believe we all have a dark side to our nature. We all have sides of us that we don’t share with just anyone and I think most of us have sides to our personality we don’t share with anyone. I’ve always been interested in these things, so it’s a re-occurring subject for our songs; the dark sides of the human mind. In the past all Wolf songs were up-tempo, this is one of the few really heavy songs so it really sticks out.
During the recording of the album strange things happened whenever we worked on this song. Lights went off, there was a power cut in the middle of the night and the smell of smoke in the building that no one could explain. Even stranger things happened. Mics were moved when there was no one around and one mic just popped for no reason. There were moments when the air was electric and something just felt very, very wrong. Roy was asking me what the hell this song was about, because all this shit that happened in the studio when we worked on it. I am a man of reason. I don’t believe in this stuff really, but it happened anyway. The worse was when, all of a sudden, everything on the song was gone but the drums. All guitars and bass guitar was just vanished. And there were backups on three hard drives! All gone. So we had to record the guitars and bass guitar again before doing the vocals. In most cases it’s really hard to capture the feeling again on a song that’s already been recorded, and usually the magic of the first take is gone forever. But this time, it ended up better than it was in the original takes! The groove of the rhythm guitars and Anders „Tornado“ Modd’s pounding bass is just perfect. The song needed some extra attention I guess, because it ended up better than it originally was, and all the freaky stuff stopped too. That’s why we put „Thanks to Baal!“ in the booklet. Thanks Baal, been a pleasure working with you!

Whisky Psycho Hellions
There’s a nasty story behind this one. Even though I make shitloads of money out of Wolf, thanks to the massive record sales, I keep a normal job as well, to earn some extra money. I am such a greedy man! In my job I work with drug addicts, many of them also have different mental problems, and we try helping them to a better life and keep them from killing themselves and destroying other people’s lives. We, who work with this, never expect them to thank us and that’s not why we do it. In the summer of 2008, I certainly got no thanks at all, instead I got a death threat from one particular sick person. These people are the real deal. Anthony Hopkins version of Hannibal Lecter (which I love!) is just some Donald Duck bullshit compared to the real thing. Staring into this person’s eyes is enough to convince you that the person is capable of killing you without blinking. There is no emotion there, just a black hole of cold hate. So, dealing with this kind of crap, and all the other psychopaths, who are experts on stealing ones energy, can be a little frustrating to say the least.
That’s why I love Heavy Metal! There is no better way for me to handle all this anger, frustration and hate and turn it into something creative, which makes me feel good. After this particular death threat episode I went to rehearsal with the band and I was furious. We worked on the new songs and I just channelized all my emotions into the music. It feels so good to scream out your anger and frustration in this way. At the end of rehearsal I was a happy guy again. Lucky for me I’m not in a stupid pop band, singing about love and flowers and stuff! Imagine the frustration that would build up… Anyway, „Whisky Psycho Hellions“ deals with this particular person and some other psychos I met, and it turned out to be a great song. I hope you like it. Cheers!

Hiding In Shadows
This was one of the first songs we wrote for the album. It was a good song, but it just needed something extra to be good enough for WOLF. As the whole album came along, we were changing bits and pieces here and there, now and then, and the song began to turn out quite nicely. In pre production rehearsal we worked together on the arrangement and that gave the song that intense feeling it has now, with the high contrasts within the song. It begins with a dark and heavy riff in a really slow tempo. If you listen carefully you can hear something really evil sounding in the background. We used an old octaver pedal of mine there. It triggers so badly it’s actually good. It has a life of its own and does what the hell it wants, so it sounds like the Devil playing the Hammond organ or something. Sometimes you have to throw out the fancy high tech stuff out the window and just use the old stuff. You know, they built in a little devil in each box back then…

Blood Angel
Some people seem to be their own worst enemy. Dragging themselves down to the very bottom, destroying their lives and harming everyone in their way. The sad thing is they tend to blame everyone else on their way to self destruction. This song is based on such a person.
I like the strong contrast between the mellow instrumental part and the hysterical despair in the end of the song. This was done in the last night of recording. Axeman and I wrote the lyrics in the studio and I screamed the night away, knowing it had to be done in a few hours. The next day we had to leave for Italy, so we just had to nail this one. Being quite exhausted by the very intense recording of the whole album, and with deadline approaching, it wasn’t hard to find the feeling of despair that the song needed. We got it done that night, and it turned out to be an interesting piece.

A closing point for the whole album: I usually don’t talk much of the lyrics, because I think the words stand for themselves. It’s what it means for you that counts. If they don’t mean shit to you, that’s fine too as long as you bang your head to the music. This is just my personal point of view and if you don’t just give a shit, that’s just fine. Hey – it’s just HEAVY METAL!

Cheers,
Niklas Stålvind

13.02.2009

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