Metallica
Kill 'em All Deluxe Edition

Special

Metallica

Die Beilagen

Auch die Doppel-Live-LP „Live At The Espace Balard“ kommt als 180-Gramm-Vinyl (inkl. Download-Code) daher und enthält einen Gig aus dem Jahr 1984, der in Paris aufgenommen wurde. Neben dem komplett gespielten „Kill ‚em All“-Album kommt der geneigte Fan zudem in den Genuss, eine frühe Version von „Ride The Lightning“ zu hören. Die Qualität des Albums ist gutes Bootleg-Niveau. Gleiches gilt übrigens auch für die zwei Live-CDs, die ebenfalls von guter bis durchschnittlicher Bootleg-Qualität sind. Die Tracklist aller Tonträger ähnelt sich dabei natürlich stark. Hier und dort spielen METALLICA zusätzlich zum Debüt auch noch „Fight Fire With Fire“ und „Ride The Lightning“ als Vorgeschmack auf das zweite Album. Auch „The Call Of Ktulu“ ist auf einer der CDs unter seinem ursprünglichen Namen „When Hell Freezes Over“ zu finden. Hier muss natürlich jeder Fan selbst entscheiden, ob er die ganzen Konzertmitschnitte wirklich braucht. In dieser Box machen die CDs natürlich dennoch Sinn, da sie gut widerspiegeln, was für eine hungrige Band METALLICA zu Beginn ihrer Karriere waren.

Als viel interessanter dürfte sich, neben der Interview-CD, hier „Kill ‚em All Rough Mixes From Lars‘ Vault“ entpuppen. Zwar sind auch die hier vertretenden Stücke allesamt bekannt. Man kann jedoch gut die Entwicklung nachvollziehen, die die Songs bis hin zu ihren endgültigen Versionen genommen haben. Über die „Jump In The Fire“-Single hingegen brauchen wir an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren. In der „Kill ‚em All – Deluxe Edition“ kommt die Single als Picture-Disc (180-Gramm-Vinyl). Sieht sehr cool aus und macht sicherlich auch an der Wand einen guten Eindruck. Weniger gut gelungen ist da eher der beiliegende Patch mit rotem Logo auf schwarzem Grund und rotem Rand. Klar soll das nostalgisch wirken (hoffe ich zumindest), irgendwie sieht’s aber doch kacke aus. Das Attribut ‚kacke‘ kann man auch in Bezug auf die in der Box enthaltene DVD verwenden. Zehn Songs (inklusive Gitarrensolo), die qualitativ sehr unterschiedlich sind. Die ersten drei Stücke müssen ohne Tonspur auskommen, was auf der einen Seite ziemlich ärgerlich, andererseits auch unfreiwillig komisch ist. Hinzu kommt, dass die Bildqualität sich erst ab etwa der Hälfte des Sets bessert. Dann allerdings steht einem fröhlichen Herumbangen im Wohnzimmer nichts mehr im Wege.

Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja, das 72 Seiten starke Buch. Das macht auf jeden Fall was her, da es – wie oben erwähnt – ein Hardcover im LP-Format ist, das viele seltene Fotos und einige witzige Stories von Weggefährten wie Jon Zazula oder Roadie David Marrs enthält. Auch Cliff Burtons Vater konnte für ein Statement gewonnen werden. Mit dem Buch geht man ein Stück weit in der Zeit zurück, was beim Schmökern ein schöner Effekt ist, wenn die Platte nebenbei läuft. Runde Sache das.

Fazit

Ich bin bezüglich der „Kill ‚em All – Deluxe Box“ ein klein wenig zwiegespalten. Auf der einen Seite bekommt man wirklich viel Stoff für sein Geld geboten und das Gros der enthaltenen Musik geht qualitativ auch in Ordnung. Berücksichtigt man hierbei noch, dass die Band vermutlich nicht damit gerechnet hat, die ganzen Mitschnitte irgendwann einmal zu veröffentlichen, geht die Box erhobenen Hauptes über die Zielgerade. Andererseits sind 190 Euro eine Stange Geld, bei der jeder selbst überlegen muss, ob er so viel Kohle auf den Ladentisch legen möchte. Man darf definitiv keine High-End-Produktionen erwarten. Dann wird man durchaus glücklich mit der Box und vom reinen Nostalgiefaktor muss ich hier natürlich eine Kaufempfehlung aussprechen.

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18.05.2016

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