Eisbrecher
Volle Kraft Voraus Tour 2016

Konzertbericht

Billing: Eisbrecher, One I Cinema und Unzucht
Konzert vom 2016-03-18 | Columbiahalle, Berlin

Eisbrecher

Nachdem EISBRECHER im November 2015 die „Schock Live“-DVD herausbrachten, ist die Band bereits im März 2016 wieder auf Deutschland-Tour. Als Opener für das dritte Konzert der „Volle Kraft Voraus“-Tour fungieren am 18.03.2016 in der gutgefüllten Columbiahalle ONE I CINEMA und UNZUCHT. Beim Einlass erhalten wir eine CD als Dankeschön dafür ausgehändigt, dass EISBRECHER für ihr Album „Die Hölle Muss Warten“ kürzlich eine goldene Schaltplatte erhielten. Ein schöner Anfang für einen Abend an dem Zurückgeben groß geschrieben wird.

Doch vorerst lauscht die eingefleischte Fangemeinde der musikalischen Vision von Produzent, Sänger und Songwriter Marco Mayers mit Namen ONE I CINEMA. Da dieser zwar im Studio aber schlecht live alle Instrumente gleichzeitig spielen kann, steht die Band zu viert auf der Bühne und heizt mit rohem, pulsierendem Rock, akzentuiert mit Metalriffs und leidenschaftlichen Texten, den Berlinern und mitgereisten Fans ein. Das Publikum lässt sich darauf ein und auch wir sind von unorthodoxen Riffs von „Mirror“ oder gekonntem Gitarrenspiel in „Not My Fault“ begeistert.

Galerie mit 22 Bildern: Unzucht - Eisbrecher - Volle Kraft Voraus Tour 2016

Als zweite Vorband geben sich die Dark Rocker UNZUCHT die Ehre und führen ihre Laufbahn als Opener für größere deutschsprachige Acts wie LACRIMAS PROFUNDERE, MONO INC. oder COPPELIUS fort. Die gerade in den letzten Jahren sehr produktiven (Alben 2012/13/14) Hannoveraner spielen soliden Rock mit ansprechenden Texten; professionell aber auch weitestgehend überraschungsfrei und damit für vorneweg in jedem Fall eine sichere Wahl. Das Publikum nutzt die Gelegenheit sich warm zu tanzen und sich noch was zu trinken zu holen.

Galerie mit 32 Bildern: Eisbrecher - Eisbrecher - Volle Kraft Voraus Tour 2016

Der Headliner EISBRECHER betritt 21:15 Uhr planmäßig nicht die Bühne, sondern schickt den von Schauspieler Heiko Dietz gemimten Bandtherapeuten Dr. Dietz heraus, der charmant aber etwas gezwungen das Publikum animiert und von der Band signierte Kondome verteilt.

Der Auftakt ist „Verrückt“ von „Die Hölle Muss Warten“ und wird mit Podium und dem Verteilen von Hundert-Eismark-Scheinen begleitet, für deren Gestaltung die Designkraft definitiv ein Fleißbienchen verdient. Frontmann Alex „Alexx“ Wesselsky zieht das Publikum gekonnt in seinen Bann aber legt mehr Wert auf gute Unterhaltung, indem er durch seine Ansagen immer wieder die Stimmung bricht und mit Aussagen wie: „Wir versprechen nichts, wir halten nichts und wir können auch nichts.“ klarmacht, dass er und die Band sich nicht ganz so ernst nehmen. Weswegen wir Sprüche wie „Weil ihr Frauen uns 180 Jahre verunsichert habt, sind wir heute solche Memmen.“ wohlwollend als Flachserei einordnen.

Dies heißt aber nicht, dass EISBRECHER ihren Auftritt nicht aufwendig durchgeplant hätten. Kostümwechsel, Bühnenumbau und nicht zuletzt die Percussion-Parade bei der vier Bandmitglieder, davon drei auf Tonnen, für ordentlich Kraft sorgen, gestalten den Auftritt abwechslungsreich. Immer wieder verteilt Alexx Gegenstände an das Publikum, wie etwa einen Dildo oder sein Schweißhandtuch. Die Band ist dankbar für die Resonanz sowohl im Handel als auch in der Halle und man wird sich positiv des Unterschieds bewusst ob ein Musiker seinen Auftritt nur als einen von Vielen absolviert oder genuin Spaß an der Sache hat. Letzteres ist hier der Fall und überträgt sich auf das Publikum.

Songs wie „Leider“, „Prototyp“ oder „Himmel, Arsch und Zwirn“ verfehlen ihre Wirkung nicht, wobei „Wir Sind Gold“ mit wirklich viel goldenem Konfetti und „Eiszeit“ mit absurd viel Schnee das musikalische Erlebnis noch optisch bereichern. Der Gassenhauer „Miststück“ aus den MEGAHERZ-Tagen von Alexx und Noel Pix darf genauso wenig fehlen wie das obligatorische Drumsolo. Nach weiteren vier Songs endet die alle Erwartungen erfüllende Show.

28.03.2016

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