Out Of Line Weekender 2019
Das Festival von Out Of Line Music im Herzen Berlins

Freitag 05. April 2019

Leider musste der geplante Opener YELLOW LAZARUS den Auftritt aus gesundheitlichen Gründen absagen und wird durch ein exklusives Classic Live DJ Set von INCUBITE ersetzt, das die Fans auf den Abend einstimmen soll.

RAVE THE REQVIEM – Out Of Line Band

RAVE THE REQVIEM gehören zu den labeleigenen Bands und promoten ihr neu erschienenes Album „Fvneral“, das wie die Band selbst, als willkommene Überraschung daher kommt. Der Stilmix aus Industrial Metal und moderner, elektronischer Musik, den die jungen Schweden auf „Fvneral“ spielen, wird bei der heutigen Show von der Sängerin THE SERAPH unterstützt. Ihrem weichen Klargesang kann man allenfalls vorwerfen, ihm fehle etwas der Biss. Ansonsten reißt die Band mit ihrer Musik mit und versucht den Berlinern mit deutschen Ansagen näherzukommen. Viele im Publikum müssen unwillkürlich lächeln. Ist es doch offensichtlich, wie viel Spaß man da auf der Bühne hat. Danke Levte!

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FEAR OF DOMINATION – Out Of Line Band

Im Fernsehen wäre jetzt Primetime, auf einem Festival eher gefühltes Spätnachmittagsprogramm. Entsprechend sind FEAR OF DOMINATION auch kein spektakulärer Thriller, sondern solide Schonkost. Sollte man zumindest meinen. Doch die Finnen mixen einen ziemlich vielfältigen Cocktail, der zu einer Art musikalischen Freakshow mutiert und wohl eher etwas für das Nach-Mitternacht-Programm wäre. Als Alternative Industrial klassifiziert gibt es moderne Synth-Effekte, ein bisschen Death Metal und Groove. Letzter will leider nicht bis in die hinteren Reihen des Astras übergehen. Stattdessen zieht es einige Gäste zurück in den Außenbereich, während sich vor der Bühne immerhin ein Pulk an Feierwütigen versammelt um sich der guten Laune bei FEAR OF DOMINATION anzuschließen. Das Duo Saku Solin und Sara Strömmer an den Mikros strahlt am Ende übers ganze Gesicht – auch wenn sowohl Stil als auch Auftritt eher Geschmacksfrage bleiben.

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BLIND CHANNEL – Out Of Line Band

BLIND CHANNEL sind da schon leichter verdaulich, haben aber mit demselben Phänomen zu tun. Es zeigt sich, dass die Mischung der Bands auf dem Weekender teils ziemlich extrem ist – wobei der poppige Modern Metal (oder auch Violent Pop) gut zum heutigen Headliner ESKIMO CALLBOY passt. Heißt, Synth-Einsatz gibt es auch hier, dazu viel Melodie und einprägsame Hooklines wie in „Over My Dead Body“ oder dem Ohrwurm „Darker Than Black“. Dass dabei auch eine Menge Groove mitschwingt, darf nicht vernachlässigt werden. Komplett in weißen Overalls gekleidet sorgen BLIND CHANNEL für gute Laune und untermauern den guten Eindruck, den wir bereits im letzten Sommer auf dem ROCKHARZ Open Air von den Jungs gewonnen haben – definitiv eine der besseren Bands aus der Generation des poppigen Metals.

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ERDLING – Out Of Line Band

Der Kontrast könnte kaum gewaltiger sein. ERDLING haben nun wirklich nichts mit modernem Metal zu tun. Stattdessen gibt es eine düstere Mischung aus Industiral Metal und Neuer Deutscher Härte, die das freudig-tanzende junge Publikum aus der Halle treibt. Stattdessen regiert im Publikum wieder der dunkle Look. Dieses wiegt sich in den Rhythmen von ERDLING und singt Song wie „Tieftaucher“ textsicher mit. Zweifellos macht das Quartett seine Sache gut und überzeugt seine Fans auch zwei Jahre nach dem letzten Gastspiel auf dem Weekender – auch wenn ERDLING am heutigen Tag eher zu den Außenseitern gehören.

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ESKIMO CALLBOY

Denn schon wird die Konfettikanone geladen, der Glitter ins Haar gepustet und das bunteste Kostüm gewählt. ESKIMO CALLBOY sind nach ERDLING gefühlt so, als würdest du mit einer Puderzucker/Zuckerwattekanone in den örtlichen Gothic-Club rasen. Doch sofort kocht die Stimmung, denn ein ganzer Teil der heutigen Gäste hat auf den Auftritt der Jungs aus Castrop-Rauxel gewartet und wird nicht enttäuscht. Der Sound sitzt, schnell regnet silbernes Konfetti aufs hüpfende Publikum. „We Are The Mess“, „V.I.P.“, „The Scene“ oder „Crystals“ zeigen, dass das Astra kochen kann und selbstredend fehlt auch „M.C. Thunder“ nicht in der dicht mit Hits gespickten Setlist. Ein würdiger, aber interessanter Headliner, nach dem sich das farbenfrohe Publikum in die Nacht verzieht, um der Finsternis wieder den nötigen Raum zu gewähren.

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HOCICO – Out Of Line Band

Mit 25 Minuten Verspätung betreten die Aggrotech-Größen HOCICO die Bühne und liefern eine voll durchgeplante Performance mit dynamischer Bühnenshow, aufwendiger Dekoration und durchdachter Videountermalung. Die Stimmung ist hier deutlich düsterer und steht zu den Vorgängern in krassem Kontrast. Musikalisch hätte der an Industrial und EBM angelehnte Sound eher zum Donnerstag gepasst. Die Menge, die sich, so schien es, durch den ein oder anderen Act durchquälen musste, legt jetzt richtig los und das Astra wird unter Erk Aicrags energetischer Anleitung zum Hexenkessel. Uns ist die Musik etwas zu übersteuert, die Lichtshow etwas zu grell und wir fragen uns, ob wir Szenen von der Misshandlung von Frauen wirklich auf der Leinwand brauchen.

Galerie mit 20 Bildern: Hocico - Out Of Line Weekender 2019