Wolfszeit Festival 2021
Der große Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: Týr, Eisregen, Nachtblut, Firtan, Dalriada, Deliver The Galaxy, Boötes Void, Marduk, Varg, Forndom, Thormesis, Ūkanose, Maahes und Blodtåke
Konzert vom 27.08.-28.08.2021 | Ferienland Crispendorf, Crispendorf

Samstag, 28.08.2021

Der Tag beginnt ein wenig erfreulicher als der vorherige: Auch wenn noch alles nass ist, hat der Regen zwischenzeitlich aufgehört. Um das Gelände wetterfest zu gestalten, wird vor der Bühne vorsichtshalber Stroh ausgelegt, auf dem sich erste Besucher dann auch direkt erst einmal ein Sonnenbad genehmigen.

BOÖTES VOID dürfen den Tag musikalisch eröffnen und liefern atmosphärischem Black Metal, der den Tagesbeginn direkt wieder mit Kälte und Düsternis erfüllt. Sänger Boötes fällt mit auf die Stirn gebundenem Tierschädel auch optisch auf, was seine Gesangsleistung jedoch nicht gr0ß zu beeinträchtigen scheint. Solider Start in den Tag und auch der Regen meldet sich zurück.

Konzertfoto von Boötes Void - Wolfszeit Festival 2021

Boötes Void – Wolfszeit Festival 2021

Pünktlich mit den ersten Regenschauern beginnt die zweite Band des Tages. DELIVER THE GALAXY aus Quedlingburg haben sich vorrangig dem melodischen Death Metal verschrieben, wodurch sie allein musikalisch schon ein wenig zu den Exoten des Billings zählen. Zusätzlich setzt die Band thematisch voll auf Science Fiction, wodurch ein starker Kontrast zum sonstigen Programm entsteht. Das Wolfszeit-Festival scheint flexibel zu sein und auch die Band ist froh in diesem Jahr vor Ort zu sein. Kurzerhand wird zu Ehren des Festivals aus dem Namen ihres ersten Albums „Project Earth“ das „Project Wolfszeit“ ausgerufen. Frontmann Matthias beweist Galgenhumor und beschwert sich über die Trockenheit. Immerhin: Die Anwesenden sind guten Mutes, würdigen die Ansagen mit einem leichten Lächeln und spenden reichlich Applaus.

Konzertfoto von Deliver The Galaxy - Wolfszeit Festival 2021

Deliver The Galaxy – Wolfszeit Festival 2021

DALRIADA machen aus dem Festival anschließend kurzerhand eine ungarische Party. Der Folk Metal der Band verbindet eine kräftige Basis aus Schlagzeug, Bass und Gitarre mit feinen Klängen traditioneller Instrumente. Frontfrau Laura garniert diese wohlig daherkommende Mischung mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Energie ist während des Aufritts reichlich vorhanden, sodass auch der Circle-Pit wieder seine Runden dreht. Ähnlich wie UKANOSE am Tag zuvor, lockert der Auftritt von DALRIADA das Programm definitiv positiv auf.

Konzertfoto von Dalriada - Wolfszeit Festival 2021

Dalriada – Wolfszeit Festival 2021

Nach den fröhlichen Klängen treiben FIRTAN das Wolfszeit mit kalten Melodien ohne Pardon in die finsteren Wälder zurück und vollführen so quasi eine Kehrtwende auf der Bühne. Für Fans der Band aus Baden-Württemberg hält der Auftritt noch eine Überraschung bereit: Mit im Gepäck sind nicht nur Stücke der bisherigen zwei Alben, sondern auch brandneues Material von der kommenden Scheibe, welchem andächtig gelauscht wird. Beim bekannten „Wogen der Trauer“ geht da natürlich mehr vor der Bühne, die erhobenen Fäuste und lauten Rufe sprechen eine eindeutige Sprache.

Konzertfoto von Firtan - Wolfszeit Festival 2021

Firtan – Wolfszeit Festival 2021

Als nächste Band wären BLACK MESSIAH an der Reihe gewesen, die ihren Auftritt allerdings aufgrund eines medizinischen Notfalls in der nahen Familie eines Musikers absagen mussten. Doch auch hier lässt sich der Veranstalter samt Crew nicht lumpen und hat sich ein schönes Trostpflaster überlegt: Anstatt mit Live-Musik wird die Zeit mittels DJ und exklusivem Cocktail (Asenblut) ausgefüllt. Zusätzlich wird zu jedem Cocktail ein Shot gratis serviert, sodass eine ausreichende Getränkeversorgung gewährleistet sein sollte.

Bei einsetzender Dämmerung erhellen plötzlich Fackeln die Bühne: Zeit für NACHTBLUT aus Osnabrück. Der Opener „Multikulturell“ setzt eine klares Zeichen, was nicht missverstanden werden kann. Fortan dirigiert Sänger Askeroth seine Band sicher durch den Auftritt und leitet sogar die erste Wall Of Death des Festivals an. Damit nicht genug, wird auch eine Cover angekündigt, wobei das Publikum die Wahl zwischen „Was Is‘ Denn Los Mit Dir?“ und „Alles Nur Geklaut“ hat. Keine Frage, die Wahl fällt eindeutig auf „Alles Nur Geklaut“, was erstaunlich gut im Rahmen des Festivals funktioniert und auch positiv aufgenommen wird. Alles richtig gemacht!

Konzertfoto von Nachtblut - Wolfszeit Festival 2021

Nachtblut – Wolfszeit Festival 2021

Die vorletzte Band für den Abend ist niemand geringeres als das Thüringer Aushängeschild in Sachen schwarzer Klänge. EISREGEN sind schon lange in der Szene unterwegs und haben auch live enorm viel Erfahrung. Dies ist der Band auch in jedem Moment des Auftritts anzumerken. Allerdings wirkt nichts einstudiert oder gar gelangweilt. Sänger Michael Roth geht völlig in seinem Element auf, kündigt bei „Gott der Panzer“ eine neue Religion mit einem stählernen Messias an und belohnt die Fans für ihre Hingabe mit „Panzerschokolade“. Mit „Scharlachrotes Kleid“ hat sich zudem auch ein Song vom sagenumwobenen Album „Krebskolonie“ in die Setlist gemischt. Durchbrochen wird die finstere, morbide Stimmung vor allem durch das bekannte  „Elektro-Hexe“, das für ordentlich Bewegung vor der Bühne sorgt. Der Tod ist wahrlich ein Meister aus Thüringen.

Konzertfoto von Eisregen - Wolfszeit Festival 2021

Eisregen – Wolfszeit Festival 2021

Die letzte Band für den Abend und des Festivals ist TYR von den Färöer-Inseln. Musikalisch hellen sie den Himmel mit ihren klaren, kräftigen und epischen Riffs und Gesängen wieder etwas auf. Geliefert wird ein Best-Of der Bandgeschichte: Mit Songs wie „By The Sword In My Hand“ und „Blood Of Heroes“ wird die Spannung hochgehalten. Selbst kleinere technischere Probleme werfen die Band nicht aus der Bahn. Gekonnt wird ein Drum-Solo von Schlagzeuger Tadeusz eingestreut, ehe der vergleichweise verspielte Viking-Metal-Express wieder losziehen kann. „Hold The Heaten Hammer High“ setzt den Schlusspunkt hinter einen gelungenen Auftritt auf einer gelungen Ausgabe des Wolfszeit-Festivals.

Konzertfoto von Týr - Wolfszeit Festival 2021

Týr – Wolfszeit Festival 2021

 

Galerien: Samstag, 28.08.2021

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Text: Maximilian Riedel

Fotos: Thomas von Schaewen

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18.09.2021

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