Varg - Ewige Wacht

Review

Galerie mit 25 Bildern: Varg - Wolfsfest Tour 2023 in Frankfurt

Über VARG wurde quasi seit ihrer Gründung viel diskutiert. In den Anfangstagen spielte die Band relativ geradlinigen Pagan Metal, welcher nur eben auf Deutsch vorgetragen wurde. Und auch, wenn die Lyrics sich von anderen Bands nicht sonderlich unterschieden, so klangen sie auf der Muttersprache doch merkwürdiger. Mit „Guten Tag“ und insbesondere „Das Ende aller Lügen“ hielten dann vermehrt Themen aus dem Deutschrock Einzug in die Musik der Wölfe. Anschließend folgte ein besetzungstechnischer und musikalischer Cut, das Debüt „Wolfszeit“ wurde neu aufgenommen und mit „Zeichen“ die Band quasi rebootet auf den damaligen Status Quo. Diesen Weg soll „Ewige Wacht“ nun weiterführen.

VARG – Ist „Ewige Wacht“ nun Album Nummer acht oder Nummer drei?

Wenn man beide „Wolfszeit“-Inkarnationen als je ein Album rechnet wären wir mit „Ewige Wacht“ bereits beim achten Album der aus Coburg stammenden Band angekommen. Nach der neuen Zeitrechnung ist es jedoch erst das Dritte. Die prägnanteste Neuerung im Sound ist wohl der verstärkte Einsatz von Sängerin Fylgia, welche neben ihren Vocals auch für das Bandkonzept mit verantwortlich ist. Ihr Gesang weiß zu überzeugen, gesprochene Parts wie in „Schildmaid“ sind etwas over the top.

Ansonsten handeln die Texte weiterhin von Sagen rund um die Wikinger, wobei sich manche der Themen auch auf das Hier und Jetzt beziehen können. Wie genau das funktioniert, erklärt uns Sänger Freki im bald erscheinenden Interview. Seine Vocals rangieren jedenfalls größtenteils im bekannten Gekeife, sodass der Gesang von Fylgia den Songs eine weitere Komponente gibt. Am Ende vom Song „Fylgia“ ist die Familie dann komplett, Frekis Sohn singt das Outro.

Ja, ein bisschen Pathos muss man bei den Stücken schon abkönnen. Doch wenn er so gut gemacht ist wie in „Eisenseite“, das mit seinen verschiedenen Phasen schon als Herzstück des Albums gesehen werden kann, dann ziehen wir uns gerne die Felle über, malen unsere Gesichter rot an und holen die Äxte aus dem Schuppen. Oder wie schieben das Album einfach als Hintergrundbeschallung zu „God Of War“ oder „Assassin’s Creed: Valhalla“ in den Player.

Abseits des Textlichen legt die Instrumentalfraktion gute Arbeit ab, die Musik ist hauptsächlich recht erdig und dem Melodic Death Metal zuzuordnen. Es gibt keine großartigen Ausbrüche in den Folk oder Party-Metal, wenn man „Siegreiches Heer“ zum Teil ausklammert und die Band legt ein solides Fundament für die Geschichten, die uns VARG erzählen wollen, ab.

„Ewige Wacht“ rangiert in etwa auf dem Niveau seines Vorgängers

Wer mit VARG bisher nicht warm geworden ist, wird es auch mit „Ewige Wacht“ nicht werden. Insgesamt ist die qualitative Schwingung zwischen den Songs größer als noch bei „Zeichen“. Die erste Hälfte des Albums hat ein paar Anlaufschwierigkeiten, dafür wird man mit einer ziemlich guten zweiten Seite belohnt. Damit kommen wir insgesamt bei ungefähr der gleichen Summe wie beim Vorgänger raus und schauen gespannt, wie es mit der Band in Zukunft weitergehen wird.

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06.10.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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14 Kommentare zu Varg - Ewige Wacht

  1. Purple_Jesus sagt:

    Varg ist und bleibt peinlich. Wie die groß werden konnten ist mir ein Rätsel, aber liegt wsh an ihrem Wolfskindergarten, denen Sabaton zu sanft geworden ist. Never Forget das Foto mit dem Ab… Shirt, aber hey alles nur Spaß und es war ja nicht sein Shirt. Das Vorgehen der Böhsen Onkelz lässt grüßen. Zum Abschluss natürlich Skål 😂😂 Pagan ist zum Glück endlich tot und bleibt es auch

    2/10
  2. Kazanian sagt:

    Was meinst du für ein Vorgehen der böhsen Onkelz?

  3. Zauberelefant sagt:

    Halbgares distanzieren von der eigenen Vergangeheit/Äußerungen?
    Die Onkelz sind seit einer Weile keine Skinheadband mehr, aber Kevin ist immer ein problematischer Typ gewesen, dem ich je nach Tagesform auch jeden Blödsinn zutraue. Der Weidner ist auch kein progressiver, aber immerhin was schlauer als der Kevin.

    Jedenfalls, wer ein Absurd T-Shirt trägt, ist entweder ein 14jähriger Edgelord, ein Nazi oder jemand, der wirklich nicht im Metal zu Hause ist – so ne Art Kardashian. Keine Möglichkeit ist schmeichelhaft.

  4. nili68 sagt:

    Das ist alles so müßig, aber mal sehen, ob sich da was Unterhaltsames draus entwickelt. Man kann ja nicht den ganzen Tag Pornos gucken und *PEEP*

  5. Kazanian sagt:

    @ Zauberelefant

    Du bist gut! Die Onkelz sind schon seit 1986/87 keine Skinhead Band mehr. Also seit fast 40 Jahren…
    Ich finde das die Band sich sehr gut von ihrer Vergangenheit distanziert bzw. diese eingeordnet hat. Sowohl in eigenen Songs, in Interviews, auf Konzerten und so weiter.
    Ja der Kevin ist schon so ein Typ. Der war schon immer ein Grenzgänger. Ist mir auch eher unsympatisch. Den W empfinde ich aber eher als Hippie Rocker. Der hat doch ziemlich liberale Ansichten und kommt herrlich entspannt rüber.

  6. nili68 sagt:

    Schon alles? Ich hab‘ auf ’n 100+ Kommentare-Thread gehofft, der hinterher gelöscht werden muss.. 🙁

  7. Schopi sagt:

    Neu hier und man kann gleich in eine Varg-Diskussion einsteigen – großartig. Musikalisch empfinde ich auch die neueren Varg als durchschnittlichen bis etwas unterdurchschnittlichen Pagan-Brei. Könnte auch das Demomaterial irgendeiner anderen Kapelle sein. Lyrisch sind sie leider immer noch, vielleicht mit einer minimalen Tendenz nach oben im Vergleich zu früher, absolute Klischee-Langweiler. Da hat die Sängerin auch nichts mehr gerissen.

    2/10
  8. Lysolium 68 sagt:

    „Das ist alles so müßig, aber mal sehen, ob sich da was Unterhaltsames draus entwickelt. Man kann ja nicht den ganzen Tag Pornos gucken und *PEEP*“

    Ich habe mir gestern lieber „Dagon“ gegeben. *PEEP*

  9. ultra.silvam sagt:

    Wow, da musste ich jetzt auch mal reinhören, und habe es sofort bereut. Und sowas hören manche freiwillig und feiern es auch noch ab? Aber gut, gibt auch genug die Helene Fischer hören, oder Deathcore… Schon verrückt wie viele Menschen es so gibt die gar keinen Musikgeschmack haben 😉

  10. dan360 sagt:

    Bisher noch nicht ge(varg)t reinzuhören..

    Und Helene auf eine Stufe mit Deathcore zu stellen, ist ebenfalls gewagt.😉

  11. destrukt. sagt:

    „Aber gut, gibt auch genug die Helene Fischer hören, oder Deathcore… Schon verrückt wie viele Menschen es so gibt die gar keinen Musikgeschmack haben 😉“

    … Oder Black Metal ;]

  12. Watu sagt:

    Melodie und die Female Vocals finde ich beim Videosong klasse.
    Aber der Wickie und die „starken“ Männer Verschnitt… https://de.share-your-photo.com/img/04fc085abb.jpg

  13. zircular sagt:

    Hier ist alles peinlich inkl. Artwork. Gähn…

  14. Urugschwanz sagt:

    Das es diese Fähnchen im Wind, die nie gute Musik gemacht haben immer noch gibt. Einfach nur schlecht und peinlich. Anbiederer, sollte mal eines ihrer unwerke heissen 😛