
Bereits mit dem Vorgängeralbum „Melinoë“ haben AKHLYS bewiesen, dass Black Metal noch schwärzer und abgründiger sein kann. Noch dazu ist Naas Alcameth, der Kopf hinter AKHLYS, nicht dafür bekannt, auf musikalischer Ebene auch nur ansatzweise kompromissbereit zu sein. Die Erwartungshaltung gegenüber „House Of The Black Geminus“, dem nunmehr vierten Langspieler, war daher hoch angesiedelt.
„House Of The Black Geminus“ – Musik, die wehtun soll
Wenn es bei den vorherigen AKHLYS-Alben Merkmale gab, die besonders herausstachen, dann waren es einerseits die äußerst gelungene Vertonung eines quälenden, albtraumhaften Zustandes und andererseits eine tonal gewalttätige Walze. An diesem Punkt macht „House Of The Black Geminus“ weiter und setzt nur an wenigen Stellen neue Akzente.
Von der ersten Sekunde des knapp zwölfminütigen Openers „The Mask Of Night-Speaking“ an ist die bösartige, wahnhafte Atmosphäre allgegenwärtig – egal, ob AKHLYS gerade aufs Gaspedal treten oder das Tempo drosseln. Bei „Maze Of Phobetor“ treten vor allem die für die Band typischen, psychotisch-atonalen, getragenen Passagen hervor, wobei die dynamisch eingesetzten Blastbeats wie eine Erlösung wirken. Mit „Through The Abyssal Door“ folgt der zugänglichste Song der Platte, da hier weniger die stressige Blastbeat-Dynamik, sondern die Atmosphäre im Vordergrund steht. „Sister Silence, Brother Sleep“ und „Eye Of The Daemon – Daemon I“ setzen diesen Stil fort, während die Geschwindigkeit zwischendurch hier wieder ordentlich anzieht.
AKHLYS verstehen ihr Handwerk
Im Grunde bleibt die Band bei dem, was sie am besten kann, und hat nur an einigen Ecken Veränderungen vorgenommen. Direkt auffällig ist der wesentlich transparentere, sauberere Sound, der vor allem in den dynamischen Phasen viel druckvoller, aber auch klinischer wirkt. Zudem verwenden die US-Amerikaner auf „House Of The Black Geminus“ häufiger industriallastige Elemente, die das kältere, cleanere Klangbild des Albums unterstützen.
Ein weiteres Meisterwerk
AKHLYS haben zweifellos ein weiteres Mal richtig abgeliefert. Viele könnte die psychotisch-gewalttätige Spielart des Schwarzmetalls überfordern, aber Freunde des eigenwilligen Sounds werden von der Scheibe begeistert sein.
Wohl gehypteste Band unter trven Black Metal Fans 😉 Wer’s mag wird damit bestimmt glücklich, persönlich find ich die Musik viel zu steril, und bei längerem hören extrem nervig, insbesondre wegen diesem schrecklichen Drumming.
Und so am Rande, was sagt man bei metal.de eigentlich zu Kyle aka. Naas Alcameth fragwürdige „politische Gesinnung“, Auftreten und Äußerungen?
Ich habe mich auch schon öfters gewundert, dass Akhlys/Nightbringer nicht kritischer in der deutschen Metal-Landschaft betrachtet werden.
Das Album finde ich aber ziemlich großartig auch wenn sich nach den beiden hervorragenden Vorgänger so langsam etwas Abnutzung bemerkbar macht.
@metal-maniac: Klar Geschmäcker sind verschieden, und das Album hat ja auch großen Anklang. Dennoch echt merkwürdig das Akhlys bisher nie in Deutschland angeeckt ist, wo hierzulande doch immer besonders genau, und in den meisten Fällen auch zurecht, hingeschaut wird.
Die politische Gesinnung sollte keine Rolle spielen. Kann man ja im Review erwähnen, wenn man ansonsten platzt.. oder man macht gleich am Eingang klar, dass es sich um ein rotgrünes Metal-Magazin handelt und gehyped ist heutzutage alles, was man nicht mag. Internet halt..
Dann hype ich mal mit.
Nur weil man eine Person kritisch betrachtet, die u.a. kein Problem damit hat, sich mit einem Nazi die Bühne/Bqnd zu teilen, ist man natürlich rotgrün. Ist klar…
Aber wem erzähle ich das? Dass du Black Metal als safespace für allerlei Gesindel betrachtest, hast du ja schon mehr aus einmal klargemacht. Alles andere hätte mich aber auch gewundert…
@metal-maniac: Aber klar, In Zeiten wo viele eine der demokratischen Grundwerte, den Antifaschismus, als eine extremistische Haltung und „links-grün/rot-grün“ als das Übel schlechthin gesehen wird, schwimmen so Leute wie der nili doch munter im braunen Fahrwasser. Sollte aber wohl auch keine große Überraschung sein. Meine ursprüngliche Frage bleibt immer noch bestehen.
Geniales album und seid melinöe immer geniale mucke…dass da ultrasilvam wiedereinmal eine hintergründige entdeckung macht die von der mucke ablenkt ist nicht erstaunlich… hauptsache gutmensch…-mich interessiert nur die musik&der rest pahhh…
Nö, das ist bei der Person hinter Akhlys wirklich nicht erstaunlich. Aber wenn man keine Argumente hat und mit Begriffen wie rotgrün oder Gutmensch um sich geworfen wird, kann man schon erahnen mit wessen Geistes Kind man es zu tun hat.
Da lamentieren sie wieder, die „unpolitischen“ Black Metal Freunde. Aber wehe es kommt mal ne Black Metal Band die sich gegen Faschismus positioniert… dann aber.
Also wenn ich Aussagen wie „Mich interessiert nur die Musik“ lese, krieg ich das Kotzen. Hauptsache es ballert, ob zu Menschenhass, Gewalt und Rassismus aufgerufen wird, ist egal??? Ich möchte betonen, dass ich keine Ahnung von Akhlys und seinen Aussagen habe und daher nicht über ihn urteile, sondern nur die hier vertretene sehr fragwürdige Position zweier Vorredner kritisiere.
Und wenn der Kampf gegen Faschismus und Nazis aus der Sicht einiger inzwischen nur noch ein Kampf für „rot-grüne Gutmenschen“ sein soll, mache ich mir um die Demokratie sorgen. Sollte der Kampf für Menschenrechte und Demokratie nicht alle Demokraten angehen, also auch die Konservativen? Wo ist dieser gesellschaftliche antifaschistische Konsens hin?
@ RockHard
du schreibst: „Also wenn ich Aussagen wie „Mich interessiert nur die Musik“ lese, krieg ich das Kotzen. Hauptsache es ballert, ob zu Menschenhass, Gewalt und Rassismus aufgerufen wird, ist egal??? “
im Black-Death-Metal ist alles bis auf Rassismus längst „normal“, nicht Standard aber doch existent, darüber haben sich Anfang der 90er bereits christliche Aktivisten auch in den Medien echauffiert, teils sogar mit sehr breitem Aufschlag (Stichwort: Christa Jenal, sogar Mille war irgendwie mit an Bord…), irgendwann war dann aber jedem halbwegs Vernunftbegabten klar, das diese Texte Stilmittel sind, nicht immer aber immer öfter… und unterstützend zur Musik eben die Extreme auch lyrisch ausloten…
im übrigen bin ich alt genug um mich sehr lebhaft daran zu erinnern, wie einst Ozzy, Priest, Twisted Sister und auch Maiden vor mediale Tribunale zitiert worden in den Staaten, dort hat man ihnen fast wortgenau eben das vorgeworfen, was ich aus deinem Text zitiert habe an Anwürfen.. bis auf den Rassismus mWn..
ich denke, es ist die Trennung zwischen Werk und Künstler ein nicht wirklich schlechter Denkansatz, der selbstredend immer nur bedingt funktionieren kann, je nach Person, Blickwinkel, Filterblase, Sozialisation, Religion, Aussage etc pp
es steht halt jedem frei dies zu tun/unterlassen, so wünsche ich es mir
Freiheit ist immer auch Bringschuld, und hat ihre Grenzen, logisch
zu Akhlys; mich hat die Band nie wirklich gekriegt, Nightbringer dagegen schon, mir ist das hier zu fett/pompös/geradezu cineastisch trotz aller Dunkelheit, aber Handwerk ist 1a und daran möchte ich auch nicht rütteln
Fazit: Akhlys sind sehr zu Recht das, was sie darstellen
Vielleicht hat man aber auch unterschiedliche Ansichten über den Begriff „Nazi“? Nur so ’ne Idee..
Ja danke Captain Obvious. Wie Ultra.silvam bereits geschrieben hat, haben meistens völlig überraschend genau die Personen, die mit solchen Ideologien sowieso schon kokettieren, keinerlei Probleme damit. Als Nazis hat Akhlys im Übrigen hier bisher noch keiner bezeichnet. Nur so als Anmerkung.
Ich hab‘ mich auf den Kommentar von RockHard bezogen.
Ist mir klar, ändert aber nichts an den Aussagen. Wollte hier tatsächlich auch gar keine Grundsatzdiskussion anfangen bei der sowieso wieder nichts bei raus kommt.
Die Eingangsfrage besteht aber berechtigterweise weiterhin…
Wenn du unter raus kommen deine Ansicht übernehmen verstehst, könntest du recht haben.
Ich habe explizit gesagt, dass ich von der Band / dem Künstler keine Ahnung habe, daher habe ich sie / ihn auch nicht als „Nazi“ bezeichnet. Ich bezog mich u.a. auf nihils zweifelhaftes Statement: „Die politische Gesinnung sollte keine Rolle spielen.“ Das hört sich in dem Gesamtkontext der Diskussion an, als würde es aus seiner Sicht hierbei keine Grenze (z.B. zum Rechtsextremismus, zur NS-Ideologie, zum Rassismus) geben. Alles soll erlaubt sein? Ales egal? Ansonsten müsste er spezifizieren, wo er evtl. doch eine Grenze sieht und ob NS-Ideologie grundsätzlich OK wäre, Hauptsache die Musik ist gut. Und ja, ich weiß und heiße es gut, dass nahezu „alles von der Kunstfreiheit gedeckt ist“ – linkes wie rechtes Gedankengut. Aber eben nicht wirklich ALLES. Was NS-Ideologie ist, kann im übrigen eindeutig definiert werden.
Das pseudopolitische Gelabber hier ist echt langweilig und ätzend. Geht einfach auf ne Demo, hier gehts um die Musik. Nervt.
Netter Versuch Nili aber nein das meine ich nicht und das weißt du auch. Ob du’s glauben magst oder nicht aber ich kann eine kontroverse Meinung schon mal aushalten wenn sie einigermaßen vernünftig vorgebracht wird. Rechtsextremismus, NS-Ideologie oder Rassismus gehören aber z.B. nicht dazu. Im Übrigen habe ich schon erwähnt, dass ich die Band trotz allem aktiv höre. Dass du das insgeheim nicht ganz schlecht findest, hast du in der Vergangenheit ja schon einige male verlauten lassen auch wenn du dir seit einiger Zeit hier einen Filter aufzwingst und etwas gemäßigter auftrittst. Von sonstigen geistigen Entgleisungen wie transfeindlicher oder sexistischer Kommentare rede ich dabei noch nicht mal.
Keine Sorge, ich bin jetzt dann wieder raus und die Nerven aller hier zu schonen. Schon schlimm, dass man sich tatsächlich manchmal ernsthaft Gedanken machen sollte, was man da eigentlich konsumiert.
Hallo zusammen,
natürlich wissen wir, in welchen Bands Naas Alcameth aktiv ist und welche Gesinnung er zum Teil dort vertritt.
Im Rahmen von AKHLYS ist uns dahingehend allerdings nichts bekannt und wir wollen grundsätzlich keine Band unter generelle Sippenhaft nehmen, wenn sie in ihren Texten und der künstlerischen Darstellung keine Grenzen überschreiten.
Wie immer ist es aber schwierig, zumal die individuelle Toleranzlinie sehr weit auseinanderliegen kann.
Eine persönliche Meinung dazu, könnt ihr im aktuellen St. Anger lesen.
Eine Meinung die man komplett ablehnt, oder sogar verachtet, kann man für die andere Seite nicht zufriedenstellend vernünftig dar legen.. zumindest in den seltensten Fällen, besonders im Internet.
Aber ja.. ich hätte einfach schreiben können dass mir das Album sehr gefällt. Das hätte gelangt.
War für metal-maniac.
Danke für die Erklärung Oliver. Vielleicht wäre eine kurze Anmerkung im Review dann trotzdem nicht verkehrt gewesen, zumindest wenn einem das wichtig ist wovon ich bei Metal.de mal ausgehe. Wobei mir natürlich klar ist, dass die Redaktion aus verschiedenen Individuen besteht und keine Kollektivmeinung vorherrschen kann. Seine Rolle als Gatekeeper kann man, ob nun gewollt oder nicht, da halt schlecht unter den Tisch fallen lassen. Ist zumindest meine Meinung.
@ Oliver di Iorio
du schreibst:
„und wir wollen grundsätzlich keine Band unter generelle Sippenhaft nehmen, wenn sie in ihren Texten und der künstlerischen Darstellung keine Grenzen überschreiten.“
ich schreibe:
Danke dafür
@ Oliver Di Iorio
Welche Gesinnung vertritt Naas in seinen anderen Bands?
Ich kenne von ihm noch besagte Nightbringer und auch Bestia Arcana. Eine Gesinnung die vermittelt werden soll, speziell rechtsextrem ist mir dort nie aufgefallen.
Da möchte man sich über ein neues Album informieren und Zack kommen die „Omas gegen Rechts“!
Lasst uns doch mal mit euren Gesinnungsdiskussionen zufrieden!
Oder recht euch der ganze Quark in den Nachrichten, auf der Straße, in der Uni und sonst wo einfach noch nicht?
Meldet euch doch in einem Antifa Forum an.
Wow, früher hatte Metal noch etwas mit Subkultur und Rebellion zu tun. Inzwischen kommt man sich manchmal vor wie am CDU/AFD Stammtisch.
@ Haymaker
früher war die CDU Mainstream und bis auf wenige Ausnahmen „Links“ Subkultur, heute ist es irgendwie anders herum, verkürzt gesprochen, früher sass kein einziger Punk- Metalmusiker auf Talkshowstühlen und half der regierenden Politik argumentativ aus, heute ist auch das anders herum, um das zu unterstreichen hilft auch ein Blick in jene Statistik, die zeigt, was Erstwähler 2024 gewählt haben, der Lehrer der in den 70er/80ern uns die Vorzüge von Familie, Disziplin und Wehrtüchtigkeit nahe gebracht hat ist lange schon in Pension, anstelle dessen ermutigen Pädagogen ihre Schüler heute dazu, sich auf Demos gegen den Klimawandel oder Rechts zu engagieren.
Ohne das jetzt werten zu wollen; die Zeiten haben sich geändert, somit auch die Machtverhältnisse, und resultierend daraus die Feindbilder, gegen die es zu revoltieren lohnt wenn man in der Pubertät festhängt.
Hammer Album, die Zeitspanne zwischen Release des ersten Tracks „Sister silence, ..“ bis zum Erscheinen des ganzen Album war unerträglich.
Bockstarkes Album! Macht mir richtig Laune
Das Intro von „The Mask of Night-speaking“ ist episch und macht richtig Laune auf mehr!
Top Album!
Das ist Black Metal Blast vom feinsten !!! Leider ist oft Genie und Wahnsinn nah beieinander ! Die Mucke von den denen ist allerhöchstes Niveau ! Kein Zweifel !!