Almyrkvi, The Ruins of Beverast -

Review

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Black Metal scheint in diesen Zeiten genau das richtige Rezept gegen schlechte Stimmung zu sein – oder genau das Gegenteil davon, je nachdem ob man lieber in noch mehr Negativität angesichts der heutigen Zeiten schwimmen will, oder sich eher von neuer, (wahlweise) fröhlicher Musik aufheitern möchte. Um die Überbrückungszeit zu neuen vollwertigen Alben zu verkürzen, splitten sich die Ván Records Kollegen ALMYRKVI und THE RUINS OF BEVERAST. Mit über zweiundvierzig Minuten gibt es hier auch viel Musik fürs Geld, die allerdings genretypisch recht gestreckt daher kommt.

ALMYRKVI und THE RUINS OF BEVERAST – Deutsche und isländische Düsterkunst als Appetizer für kommende Alben

Die Isländer ALMYRKVI haben bislang mit „Umbra“ nur ein Album draussen, hinter dem Projekt verbergen sich allerdings prominente Namen der isländischen Black-Metal-Szene mit Bjarni Einarsson (Drums, u.a. SINMARA, WORMLUST, SLIDHR) und Garðar S. Jónsson (Gitarren, Vocals – ebenfalls SINMARA und SLIDHR). Im Gegensatz zum ersten Demo und dem ersten Album sind die Songs weniger kosmischem Rauschen zuzuordnen, sondern befinden  sich in stellenweise ungewöhnlich ruhigen Gewässern, sind melodiös, aber auch abrasiv abgründig, ähnlich solchen Kapellen wie ALTARAGE was Downtuning und chaotisches Riffing angeht, allerdings nicht in ganz exakt derselben Härte und Intensität.

„Asomatous Grave“ ist ein sehr getragener Song, welcher ganz das im Black Metal verwurzelte Prinzip der Atmosphäre über Repetition auch hier hält, wird aber immer wieder aufgebrochen durch nette kleine Leads, eine ungewöhnlich ruhige Atempause in der Mitte des Songs , Noise bzw. Ambientpassagen, so wie unterstützende elektronische Beats, die allerdings auch schon auf dem vorigen Album zu vernehmen waren. „Managarmr“ ist da schon etwas rabiater unterwegs und bietet erdigen, modrigen und aggressiven Black/Death Metal feil, hat aber auch die typisch isländischen Dissonanzen mit an Bord. Auch hier wird das durch ein paar melodische Leads zumindest ein wenig aufgelockert. Definitiv ein Track der nicht sofort ins Ohr geht, dank der Leads aber spannend bleibt und auch häufigeres  Hören belohnt. Eine interessante erste Hälfte der Split, die im Soundkosmos ALMYRKVI’s geringfügig ein paar kleine Schrauben dreht, aber auch nicht allzu sehr von der Marschroute abweicht.

Eine interessante Split, die einen gespannt auf die vollwertigen Alben warten lässt

Die Ruinen haben ja bereits mit MOURNING BELOVETH eine erste Split 2020 veröffentlicht, nun folgt die zweite mit ALMYRKVI. Was auf die zweite Split folgt, kann sich wahrscheinlich jeder denken: Eine neue Full Length, mit der eine immense Erwartungshaltung einher geht, stellte die letzte Platte „Exuvia“ für viele Fans doch den bisherigen Schaffens-Zenit des Aachener Ein-Mann-Projektes dar. Die Tracks auf dieser Split führen einerseits die meditative, schamanische Richtung von „Exuvia“ ein wenig fort, haben aber auch Riffs und Passagen in Petto, die an „Blood Vaults“ oder „Foulest Semen Of A Sheltered Elite“ erinnern. „The Grand Nebula Pulse“ betätigt sich ganz an der meditativen Atmosphäre, die man auf der A-Seite von  „Asomatous Grave“ als Eröffnung schon vernommen hat: Viel Repetition, ein wunderbar knurriger Bass, der das Rhythmusgerüst liefert, Choräle welche an so manch alte TROB-Songs wie „Kain’s Countenance Fell“ zurück denken lassen. Ansonsten bietet der Track aber wenig Abwechslung und Highlights und enttäuscht somit ein wenig. Tracks wie „Takitum Tootem! (Trance)“ haben das zuvor schon mal besser hinbekommen.

Die Entschuldigung folgt mit „Hunters“ auf dem Fuße: Mehr Geschwindigkeit, dissonante und aggressive Riffs, irgendwo auch Groove in der Düsternis, dazu gibt es ein (wenig schiefes, aber nichtsdestotrotz charmantes) Solo, welches den Song gelungen ausleitet. Zwischen den harten Passagen wird einen Gang zurückgeschaltet und die eingängige Seite TROB’s ganz zur Stärke ausgespielt. Teile des Songs erinnern wie schon erwähnt an die bandeigene Vergangenheit, ein wenig will einen das Gefühl alter BÖLZER zu Demo bzw. EP-Zeiten aber auch nicht gänzlich abwegig vorkommen. Wenn es so auf dem neuen Album weiter geht, wäre das nur zu begrüßen.

Fazit: Starke Split, wenn auch mit einigen etwaigen Längen zwischendurch, die trotzdem gespannt auf neue Werke der isländischen wie deutschen Düsterkapellen ALMYRKVI und THE RUINS OF BEVERAST blicken lässt.

 

 

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12.06.2020

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2 Kommentare zu Almyrkvi, The Ruins of Beverast -

  1. Watutinki sagt:

    Ich finde das Teil überragend und hätte spontan eine 10/10 in den Ring geschmissen. Gönne dem aber noch ein paar Durchläufe, ob sich der Aanfangshype bei mir festigen kann.

  2. nili68 sagt:

    Ich bin da auch eher bei aufgerundeten, wohlwollenden 7 Pkt. Teilweise etwas langweilig, ohne das die Atmosphäre das für mich ausgleichen könnte. Mir fehlt da ’ne gewisse Leichtigkeit und es klingt mir etwas zu gewollt Bedeutungsschwer, Doom/Black hin oder her.
    Wenn’s um Doom/Black Split-CDs geht, ziehe ich Sun Of The Sleepless/Cavernous Gate vor..

    7/10