Amnistia - Blackguard

Review

Sehr gut aufgenommen wurde vor etwa einem Jahr das Erstlingswerk „Neophyte“ des deutschen Dark Elektro-Duos AMNISTIA, mit dem Stefan Schötz und Tino Claus sowohl die Hörer als auch die Kritiker begeistern konnten. Ein Jahr ist nun vergangen und die Zeit somit reif für einen gebührenden Nachfolger des Debütalbums. Nach einem überragenden Debüt ist es oft schwer, diesen Erfolg zu bestätigen und so begegnet man auch „Blackguard“ zunächst mit einer respektvollen Spannung, ob das Level des Vorgängers denn gehalten werden kann.

Der Beginn stimmt einen dann zunächst beruhigt, „Emulate“ ist ein richtig fetter Opener mit treibendem Rhythmus, klasse Melodie und atmosphärischen Sounds. Es folgen mit „Anger Management“ und dem Titeltrack „Blackguard“ zwei solide Dark Elektro-Kracher, bevor mit „Komplex“ ein weiterer herausragender Song auf dem Programm steht: Deutsche Lyrics und Sprachsamples sorgen hier für Abwechslung. Sehr stark ebenfalls „Creed“, das sich mit seiner düsteren Melodieführung und den schleppenden Beats aus der Masse der Songs heraushebt.

In der zweiten Hälfte des Albums offenbaren sich dann leider hin und wieder leichte Ermüdungserscheinungen. Sind das düstere „Zu Staub“ und das THE CURE-Cover „Cold“ noch recht ordentliche Songs, findet man hier auch vereinzelt Durchschnittskost. Ein paar zündende Songs mehr im Stile von „Emulate“ oder „Creed“ hätten dem Album zum Abschluss nochmal gut getan.

Obwohl dem Album gegen Ende etwas die Puste ausgeht, ist „Blackguard“ eine ordentliche Dark Elektro-Scheibe, die insgesamt betrachtet jedoch nicht ganz an den klasse Vorgänger „Neophyte“ heranreicht. Aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei und so lassen wir uns überraschen, was AMNISTIA auf ihrem nächsten Longplayer veranstalten werden.