Amnistia - Egotrap

Review

Drei Jahre haben die drei Herren von AMNISTIA an ihrem aktuellen Album „Egotrap“ gearbeitet – herausgekommen sind 13 neue Songs sowie zwölf Remixe, die der limitierten Erstauflage in Form einer Bonus-CD beiliegen. Auf „Neophyte“ und „Blackguard“ folgt nun also Album No.3 der Leipziger, auf dem man wieder im positiven Sinn Altbewährtes geboten bekommt.

Es hat sich nicht viel geändert im Hause AMNISTIA und so eröffnet das Album nach kurzem Intro mit „Sermon“ dann auch das düster-elektronische Treiben. Kein knallender Harsh Electro bestimmt den Sound des Trios, man fühlt sicher eher an FRONT LINE ASSEMBLY zu ihrer „Caustic Grip“-Phase erinnert, nur alles einen Tick moderner als auf dem Klassiker der Kanadier. Auch der Titelsong „Egotrap“ und „Research“ haben diesen gewissen „Caustic Grip“-Touch mit düsterem Gesang, eher schleppenden Beats und teilweise richtig melodischen Refrains. Das verschachtelte aber äußerst interessante „Day Of Birth“ sticht aus dem Sound der Leipziger etwas heraus, die experimentellen Einflüsse von KLANGSTABIL sind hier unüberhörbar. Ohne größere Schwächen treibt das Album dann seinem Ende entgegen, mit „Kraft“ folgt gar noch ein deutschsprachiger Song. Auch die Zusammenarbeit mit [:SITD:] ist durchaus hörenswert („Absolut Nothingness“), wenn sie auch etwas „schräg“ ausgefallen ist und vielleicht nicht unbedingt das ist, was man im ersten Moment von diesen beiden Bands erwarten würde.

Bei den Remixen dürfte dann eigentlich für jeden was dabei sein, Highlights sind mit Sicherheit die Arbeiten von ROTERSAND („Elements“) und AMGOD („Research“). Hier muss jedoch jeder selbst seine Favoriten küren, wie so oft bei solchen Remix-Beilagen.

So geht „Egotrap“ unter dem Strich absolut in Ordnung und wer Lust auf ein wenig klassischen FRONT LINE ASSEMBLY-Sound in Verbindung mit modern-düsterem Elektro hat, kann hier bedenkenlos zuschlagen.