Aqualite - Waveforms 1994-2008

Review

Ich muss gestehen, dass ich in der elektronischen Club-Szene – speziell der des Rhein-Main-Gebiets – dann wohl doch nicht so verwurzelt bin, da mir das Projekt AQUALITE bis vor kurzem überhaupt kein Begriff war. Schande über mein Haupt… Umso größer war die Überraschung, als im Booklet von „Waveforms 1994-2008“ das bekannte Gesicht von Torben Schmidt zu sehen war, seines Zeichens Chef des führenden deutschen Elektro-Labels Infacted Recordings, der neben seiner Band LIGHTS OF EUPHORIA mit AQUALITE seine elektronisch-technoide Ader auslebt(e).

Wer nun allerdings fetten Elektro/EBM im Stile von LIGHTS OF EUPHORIA erwartet, ist komplett falsch gewickelt. Zwar ist auch AQUALITE ein rein elektronisches Projekt, die musikalische Ausrichtung ist jedoch eine völlig andere. Durchgehend instrumental arrangiert, präsentieren AQUALITE einen clubtauglichen, technoid-trancigen Sound, der eindeutig in Richtung TBM („Techno Body Music“) tendiert und sich in keinster Weise hinter Bands wie SOMAN & Co. verstecken muss. Ganz im Gegenteil – atmosphärische Klangteppiche und Samples vereinen sich zu einem überwiegend sehr relaxten Sound, der sich vor allem beim eingängigen Clubhit „Outback“ in seiner vollen Pracht entfaltet. Diesen gibt es in gleich vier Versionen zu hören, angefangen von der Ur-Version aus dem Jahr 1994 bis hin zu „Outback 2009“. Auch die restlichen Songs orientieren sich auf diesem ersten offiziellen Album von AQUALITE in eine ähnliche Richtung und bieten überwiegend entspannt-trancige Clubtracks, die jedoch auch in den eigenen vier Wänden gut funktionieren.

Klar ist, dass man eine gewisse Affinität für diesen trancigen Sound mitbringen muss, um „Waveforms 1994-2008“ in seiner vollen Pracht genießen zu können und nicht von diesem ob seiner nicht zu leugnenden Monotonie in einen verspäteten Winterschlaf versetzt zu werden. In Zeiten, in denen TBM jedoch immer mehr Anhänger findet, treffen AQUALITE durchaus den Puls der Zeit. So ist „Waveforms 1994-2008“ nicht nur für Clubgänger eine mehr als interessante Angelegenheit, sondern auch für alle Liebhaber elektronischer Musik von KRAFTWERK bis hin zu VNV NATION & Co.

10.04.2009

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