Blight - Temple Of Wounds

Review

BLIGHT haben sich die zwölf Jahre ihres Bestehens bisher mit Demos, EPs und Compilations vertrieben. Ob bis dato die Kreativität fehlte oder ob es tatsächlich ein sorgfältiges Arbeiten am jetzt erscheinenden Debütalbum „Temple Of Wounds“ war, ist der Spekulation überlassen. Zumindest haben die Kanadier eine Fülle an Ideen, die eher in der europäischen Szene ihre Wurzeln haben, untergebracht.

BLIGHT sind ein finsteres Chamäleon

Gleichzeitig liefern sie den Beleg dafür, dass Abwechslung, eine saubere Produktion und starke Ansätze nicht immer ausreichen, um ein hervorragendes Album zu gestalten. „Temple Of Wounds“ ist nämlich ein finsteres Chamäleon, das munter zwischen den verschiedenen Schattierungen des Black Metals umher wandelt, vereinzelt gespickt mit Death-Metal-Einflüssen. Böse interpretiert könnte man meinen, BLIGHT wollen es allen recht machen – positiv gesprochen, auf „Temple Of Wounds“ gibt es viel zu entdecken. Auch weil sich das Quartett nicht zu schade ist, vereinzelt Keyboards einzusetzen und so gar in Richtung DIMMU BORGIR zu schielen („The Aurous Nescience“). Natürlich ohne zu viel Bombast und an eher frühere Tage angelehnt.

Dass ist aber nur eine Facette, denn BLIGHT zeigen sich eben vielseitig. So gehen sie auch mal bissiger zur Sache: „Kingship“ zum Beispiel walzt und ist von einigen Doublebass-Attacken durchzogen, bietet aber sonst nicht viel. Stärke zeigt „Temple Of Wounds“ nämlich vor allem in jenen Momenten, die unheilvoll einer finsteren Macht huldigen. „Before The Monolith“ ist wohl ein majestätisches Gebilde, das zunächst recht gewöhnlich beginnt aber zu Großem im Stande ist. Insbesondere die von Klargesang und getragenen Lead-Gitarren dominierten letzten zwei Minuten sind wohl die besten auf dem Album.

„Temple Of Wounds“ wirkt zu routiniert

Auch sonst machen BLIGHT nicht viel falsch. Dennoch wirkt „Temple Of Wounds“ zu gewollt und als würde ein To-Do nach der anderen auf einer Liste abgehakt werden. Dafür verantwortlich ist sicherlich die sehr druckvolle, für Black-Metal-Verhältnisse fast zu sauber geratene Produktion. Es fehlt dem Material mitunter an fiesen Spitzen, ein bisschen Dreck oder umgekehrt an der nötigen Eleganz, um einen finsteren Epos zu erschaffen. Souverän, aber bis auf „Before The Monolith“ eben nicht mehr.

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25.05.2020

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