Cloven Hoof - Dominator

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

Am 02. Januar 2025 verstarb Russ North, der bei den Bands TREDEGAR und CLOVEN HOOF in den 80ern am Mikro aktiv war. North stieg erst zum Ende der NWoBHM ins musikalische Geschehen ein, sodass sein Name nur bedingt mit der englischen Welle in Verbindung gebracht wird. Trotzdem gibt es interessante Alben, wo North für frischen Wind in UK sorgt. Dieser positive Eindruck sorgt dafür, dass North fast bei IRON MAIDEN landet. Der Karrierestart heißt TREDEGAR.

TREDEGAR und der Karrierestart von Russ North

North ist gerade einmal 21 Jahre jung, als er mit TREDEGAR seine erste LP veröffentlicht. Sein Name wird aber viel mehr mit CLOVEN HOOF in Verbindung gebracht. Das Intermezzo bei TEDEGAR beendet North zügig und wechselt gemeinsam mit dem Gitarristen Andy Wood zur renommierten NWoBHM-Band CLOVEN HOOF. Im Juli 1988 liegt „Dominator“ in den Plattenläden.

CLOVEN HOOF sind zwar bereits seit Ende der 70er Jahre aktiv, leiden aber unter einer sehr instabilen Bandbesetzung, sodass nur das selbstbetitelte Debüt (VÖ: 10.06.1984) in die Blüte der NWoBHM fällt. Der Nachfolger benötigt vier Jahre zur Fertigstellung. Bassist Jeff Payne ist der Kopf von CLOVEN HOOF und schart eine neue Mannschaft um sich. Der Longplayer behandelt eine Science-Fiction-Story und ist ein Konzeptalbum. Das Songwriting stammt komplett aus der Feder von Payne.

Der erste Blick auf die Tracklist sagt, dass es acht Nummern gibt, die in der Regel eine Laufzeit von um die fünf Minuten haben. CLOVEN HOOF verzichten auf Speed- oder Thrash-Elemente. Dafür orientiert sich die Band am Power Metal, primär aus den USA, wo RIOT oder auch JAG PANZER bereits erste Erfolge feiern. Der Auftakt nennt sich „Rising Up“, geht durchaus mit Tempo zur Sache und erinnert an zum Beispiel die US-Metaller LIEGE LORD.

„Nova Battlestar“ tendiert noch einen Schritt weiter in Richtung US-Power-Metal, bevor „Reach For The Sky“ die NWoBHM und den US Metal vermischt. North bewegt sich beim Refrain in die für den US-Power-Metal bekannten hohen Tonlagen, sodass sich die Vergleiche nahezu aufdrängen. Wer beim Start in „Warrior Of The Wasteland“ an die ein oder andere progressive Power-Metal-Band denkt, der dürfte grundsätzlich richtig liegen. CRIMSON GLORY scheinen Payne und seine Mitstreiter beeinflusst zu haben, wobei CLOVEN HOOF nicht die spielerische Brillanz an den Tag legen, wie die US-Band.

„Dominator“ und die weitere Entwicklung der NWoBHM

Die B-Seite geht mit „The Invaders“ zum typischen NWoBHM-Sound, der mit einem eingängigen Refrain punkten kann. In einem ähnlichen Rhythmus geht es mit „The Fugitive“ weiter, der Titeltrack „Dominator“ mischt bereits zum Einstieg progressive Elemente in den Sound. Das Ding könnte auch von einer US-Metal-Platte stammen und zeigt den Blickwinkel von CLOVEN HOOF. Der Rhythmus wechselt nicht nur einmal und dürfte die Anhängerschaft der NWoBHM mächtig auf die Probe stellen.

Der mit mehr als sechs Minuten längste Titel setzt den Schlusspunkt. „Road Of Eagles“ knüpft an seinen Vorgänger an, der galoppierende Grundrhythmus lässt die Nummer aber insgesamt eingängiger rüberkommen.

Noch NWoBHM oder schon Power Metal?

Die zweite LP von CLOVEN HOOF hat seine Wurzeln noch in der NWoBHM, ist aber nicht mehr in der englischen Welle zu verorten. Das zeigt sich noch deutlicher beim Nachfolger von „Dominator“. „A Sultan’s Ransom“, ebenfalls mit Russ North, ist ein melodisches Power-Metal-Album. Die zweite Scheibe von CLOVEN HOOF zeigt eine Band, die versucht sich neu zu orientieren. Das gelingt nicht immer, aber mit Nummern wie „Road Of Eagles“ oder in „Warrior Of The Wasteland“ gibt es durchaus interessante Stücke. Wer in das Ende der NWoBHM und die damit verbunden musikalischen Veränderungen eintauchen möchte, der findet mit „Dominator“ ein Vorzeigeexemplar.

Russ North und CLOVEN HOOF finden nach der Veröffentlichung von „A Sultan’s Ransom“ ihr erstmaliges Ende. Nach der Neugründung steigt North 2006 wieder bei der Band ein und ersetzt Matt Moreton, um 2009 erneut die Koffer zu packen. Das finale Intermezzo von Russ North und CLOVEN HOOF endet 2012 auf Zypern. Payne feuert North, da der Sänger zu betrunken ist, um auf der Bühne zu stehen.

Doch was war mit IRON MAIDEN und Russ North? 1993 ist North gemeinsam mit Blaze Bayley im Haus von Steve Harris zur finalen Entscheidung über den Nachfolger von Bruce Dickinson. Wie allgemein bekannt bekam North den Job nicht. North verschlägt es nach Spanien, wo er am 2. Januar 2025 im Alter von nur 59 Jahren verstirbt. Rest In Peace, Russ North!

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29.01.2025

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2 Kommentare zu Cloven Hoof - Dominator

  1. Werner sagt:

    Starke Band,

    von der ich nur die Werke der letzten ca. 10 Jahre kannte – der Umstand, daß die in den 80ern nen Sänger hatten, der beinahe bei Maiden landete war mir gar nicht bekannt – ich muß jetzt mal nach den alten Scheiben von denen schauen.

    Genau meine Baustelle!

  2. Werner sagt:

    Sodele, hab mal einiges Material (verschiedene Alben) der Truppe aus den 80ern angespielt und finde es unerträglich vom Sound – geht für mich gar nicht und grenzt an Körperverletzung.

    Ich kannte das alte Material nicht – und mags nun auch nicht kennenlernen –

    dafür entdeckte ich noch eine etwas neuere Scheibe von der Band aus 2006- die ich noch nicht kannte:

    Eye of the sun

    Das Ding ist der absolute Burner – geht hier ab ohne Ende und stimmt für mich einfach alles!

    Kann ich nur empfehlen, falls ihr es noch nicht kennt.