Demon Head - Viscera

Review

Soundcheck Januar 2021# 12

Album Nummer Vier, Label Nummer Vier. Nach Caligari, The Sign und Svart fiel die Wahl der Dänen nun auf niemand geringeren als Metal Blade. Den Major-Label-Status hat sich die Gruppe redlich verdient, hat sie sich mit ihren bisherigen Alben konstant gesteigert. Da belohnen sie sich auch gleich mit einem Aufenthalt in den legendären Sweet-Silence-Studios von Flemming Rasmussen, um sich den Feinschliff zu verpassen. Wie schon bei anderem Stahl aus dieser Schmiede, so zeigt sich auch auf „Viscera“ des Schmiedes spezieller Schlag.

„Viscera“ ist eine karthatische Exenteration

DEMON HEAD geben sich hier nochmal eine Spur düsterer als auf ihrem Vorgänger „Hellfire Ocean Void“, bei dem es noch viele Hard-Rock-Elemente gab. Doom ist hier eher als atmosphärische, denn als handwerkliche Kategorie zu verstehen. Der Doom-Vibe wird überzeugend transportiert, ohne dass die Gitarristen die ganze Zeit mit Halleffekten ihre Riffs aufblasen wollen. Sie sind melodischer. Auch in weiteren Bereichen weichen DEMON HEAD vom üblichen Prozedere ab: Das Klangbild wird von Akustikgitarren und Keyboardchören dominiert. Der Schlagzeuger zieht nicht stumpf seinen Takt durch, sondern unterstreicht die Atmosphäre. Der klagende Gesang trifft voll ins Schwarze.

DEMON HEAD konzentrieren sich verstärkt darauf, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, anstatt alles großartigen, eingängigen Momenten unterzuordnen, obwohl sie auch auf den Hook achten. Dabei gelingt es ihnen jedoch nicht, genau diese herausragenden Passagen zu kreieren, bei denen man sich vor dem innerlichen Auge schon verschwitzt mit gereckter Faust beim passionierten Mitgrölen sieht. Das ist aber auch das einzige, was sich „Viscera“ vorwerfen lässt. Den Punkt der mangelnden Originalität wird niemanden mehr interessieren, der sich für das Genre begeistern kann.

Düster und mitreißend

Wie auch schon der Vorgänger, stellt „Viscera“ das bis dato beste Werk der Bandgeschichte dar. Die Dänen entwickeln ihren Sound weiter, schmeißen hinderliche Elemente über Bord und verpacken das in stimmungsvolle Songs. Natürlich ist das nicht besonders spektakulär, reicht aber, um das Bedürfnis nach epischen Doom zu befriedigen. Spätestens jetzt sollte man sich dem Namen DEMON HEAD merken.

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22.01.2021

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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2 Kommentare zu Demon Head - Viscera

  1. Watutinki sagt:

    Hört sich schon ziemlich außergewöhntlich und sehr atmosphärisch an, gefällt! :))
    Schade, dass es zwischendurch keine fetten Metal Riffs gibt, würde mich dann noch mehr Reizen.

  2. pentatonik sagt:

    Geiles Zeug! Erinnert so ein wenig an alte Moonspell. Sticht aus der Masse heraus, einfallsreich und sehr angenehmer Sound, die behalte ich im Blick.

    9/10