DOOL - Summerland

Review

Soundcheck April 2020# 2 Galerie mit 18 Bildern: Dool - Gloomaar Festival 2018

Als die 2015 gegründeten DOOL 2017 ihr Debütalbum „Here Now, There Then“ veröffentlichten, brachte das sicherlich auch für die Band einen überraschenden Erfolg. Das Album heimste hervorragende Kritiken der Fachpresse ein und wurde in der Szene stark aufgenommen. Nun folgt „Summerland“ und die Frage, ob das zweite Album das Niveau halten, vielleicht sogar das Debüt toppen kann?

„Summerland“ von DOOL – eine Band wächst zusammen

Das neue Album „Summerland“ wurde unter anderen Umständen aufgenommen. Hatte beim Debüt alles noch den Charakter des Experimentierens, Jammens, des Sich-Entdeckens, haben die Jahre dazwischen mit den gemeinsamen Auftritten die Band weiter geformt und sich damit der Stil auch weiterentwickelt und geschärft. „Here Now, There Then“ war schon stark, „Summerland“ zeigt eine gereifte, durchdachtere Mischung aus Dark/Gothic Rock, Psychedelic und Post Rock, ohne mit dem bisherigen Schaffen von DOOL zu brechen. Die Niederländer setzen noch immer auf abwechslungsreiche Stücke, zwingend, emotional, nunmehr etwas nachhaltiger und offener. Getragen werden die Songs von wunderbaren, meist leichten aber dennoch intensiven Gitarrenmelodien, Ohrwurm-Refrains und angenehme Grooves. Das stellt gleich der Opener „Sulphur & Starlight“ eindrucksvoll dar: Das zweitlängste Stück von „Summerland“ enthält psychedelische Elemente, dezent doomige wie progressive Sequenzen, überragenden Gesang von Ryanne van Dorst und einen fantastischen Refrain, der einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte. Der Song macht süchtig und will ständig wiederholt werden, was ein Anfang! Auch mit dem folgenden „Wolf Moon“ überzeugen DOOL, das getragene, düstere Stück sorgt mit seinem eindrucksvollem Gesang und schönem Refrain für Gänsehautmomente. Weitere Highlights auf „Summerland“ sind das mit einem orientalisch wirkendem Intro versehene, aufrüttelnde wie experimentelle „God Particle“, das von der Slide Gitarre hin zu schnell angeschlagenen Stakkato-Riffing wechselt. Auch das flotte „A Well’s Run Dry“ überzeugt durch die starke Gitarrenarbeit und Refrain, der Song erinnert am ehesten von allen an THE DEVIL’S BLOOD. Etwas schwächer dagegen sind der etwas bedächtig dahinplätschernde, balladeske Titelsong und das ebenfalls ruhigere, nicht ganz so zugängliche „A Glass Forest“. Dennoch, die Hitdichte ist beachtlich! „Summerland“ wirkt bei Beibehaltung der Trademarks etwas weniger düster als „Here Now, There Then“, ein wenig waviger, dazu ist der Sound etwas wuchtiger und intensiver.

Eine feste Größe

Zweifelsohne haben sich DOOL nun spätestens mit ihrem zweiten Album „Summerland“ als feste Größe etabliert. Das Werk ist ein stimmiges, dichtes, vielschichtiges Rockalbum, dass das Debüt nicht überflügelt, aber auf etwas andere Weise ebenso stark ist!

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02.04.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu DOOL - Summerland

  1. doktor von pain sagt:

    Eigentlich kann ich mit dieser Art von Musik schon was anfangen, doch Dool holen mich irgendwie gar nicht ab.

  2. Schraluk sagt:

    Auf kaum ein Album hab ich mich so sehr gefreut wie auf das zweite von ‚Dool‘. Seit dem Release hat es keinen Monat gegeben, in dem ‚Here Now, There Then‘ nicht irgendwann auf dem Plattenteller lag. ‚Vantablack‘, ‚In Her Darkest Hour‘ und ‚The Alpha‘ sind für mich Meilensteine im ‚Okkult-Düster-Rock-Dingens‘, bei ‚She Goat‘ und ‚Oweynagat‘ freut sich sogar der Düster-Indie-Mensch mit asymmetrischer Frisur. Eine großartige Platte.

    Und diese Bewertung verdient ‚Summerland’ allemal. Dool sind düsterer und getragener geworden. Mehr Doom, psychedelischer und fragiler. Wirken irgendwie nachdenklich und kopfiger. Aber auch freier in der Form strukturell zu arbeiten, zu schreiben und zu komponieren. Dabei versprach die Vorab-Single und der Album-Opener ‚Sulphur & Starlight‘ nicht viel. Ich halte den Track nach wie vor für den uninteressantesten auf der Platte. Aber bereits ‚Wolf Moon‘ versöhnt einen direkt im Anschluss. Das ist ‚Dool‘. So liebe ich Ryanne van Dorsts Stimme, irgendwo zwischen schwelgerisch und beschwörend und am Ende triumphierend. Ihre Lyriks. ‚God Particle‘‘ dann das erste große Highlight und die Beweisführung, weshalb gerade die zwei vorangegangenen Tracks in dieser Reihenfolge stehen mussten. Geil. Psychedelisch, treibend mit einem spirituellem Touch und großartigen Lyrics. Hell Yeah. ‚Summerland‘ dann sehr ruhig, viel Delay und Hall. Ich würde mir eine Kolabo von ‚Dool‘ und ‚King Dude‘ wünschen. ‚The Wells‘s Run Dry‘ könnte dann mit einer ‚no Risk no Fun’ & ‚Hit and Run’ Einstellung des DJs, zwischen dem Düster-Wave und Indie Set, in der Alternative-Metal Zappelbude zu Erfolgen führen. Und das aufgrund der schönen und ins Gehirn fräsenden Gitarrenmelodieführung. Muss aber nicht, denn einen fast schon unverschämt perfekten und kompatiblen ‚Hit‘ der Sorte ‚Oweyganat‘ sucht man auf ‚Summerland‘ vergebens. Und das macht auch nichts.

    Um es kürzer zu machen. ‚Summerland‘ ist ein fantastisches Rockalbum geworden. Fesselnd. Dicht und in sich stimmig. Eine wirklich beeindruckende folgerichtige wie auch zugleich inkonsequente Weiterführung des Debüts. Man hätte auch anders gekonnt, wenn andere Ambitionen ausschlaggebend gewesen wären. Schleppender, insgesamt langsamer. Auch in der Form wie man diese Platte für sich öffnet. Ohne ‚Here Now, There Then’ vorweg, könnte ‚Summerland’ schwieriger werden. Oder auch nicht.

    Jetzt muss nur noch der Vergleich, u.a. in Zeitschriften von und für Personen mit asymmetrischen Haarschnitten und/oder mit Vollbärten bis zum Knie, zwischen ‚The Devil‘s Blood‘, ‚Dool‘, ‚Gold‘ und sonstwem aufhören. Und dann ist doch alles gut.

    10/10