Einherjer - Norrøne Spor

Review

Galerie mit 23 Bildern: Einherjer - Rockharz Open Air 2023

EINHERJER kehren vier lange Jahre nach „Av Oss, For Oss“ mit „Norrøne Spor“ zurück. Viking’n’Roll ist dabei  das Motto: Mit ordentlich Groove und viel Rock gehen die Norweger ans Werk und reichern ihren Viking-/ Folk-/ Pagan-Metal zunehmend um diese Elemente an.

„Norrøne Spor“ – ein Spagat

Dabei soll „Norrøne Spor“ ein besonderes Kunststück gelingen: Der Versuch einen Blick zurück in die Bandhistorie zu werfen, aber auch die Zukunft anzusteuern – aber ohne die abgedroschene „Back To The Roots“-Plattitüde zu nutzen, die heuer gern einmal ausgegeben wird. Etwa, um kreative Dürrezeiten zu kaschieren oder fehlgeleitete musikalische Konzepte wieder einzufangen – oder schlicht, um die verlorene Fanschar noch einmal zu mobilisieren.

Damit landet man allerdings in diesem Fall schnell bei der Frage nach der Konsistenz des Albums: Nehmen sich EINHERJER da nicht ein bisschen zu viel vor? Nun: Ein wenig zerrissen wirkt „Norrøne Spor“ schon. Oder um das Bild des der dem Genre namensgebenden Wikinger zu bemühen: EINHERJER steuert das bandeigene Drachenboot in Richtung der großen Vertreter des Genres und plündern, was das Zeug hält. Viel BATHORY gibt es in „Srpe Vigene“, ein gerütteltes Maß ENSLAVED „The Blood Song“, man knöpft sich in „Av Djupare Røtter “ die episch-folkige Seite von PRIMORDIAL vor und zum Finale landet man sogar in England und nimmt die alt-ehrwürdigen MOTÖRHEAD quasi auf dem Rückweg auch noch aus.

Mal episch-eingängig, mal etwas vertrackter und progressiv, mal ausladend und folkig geben sich EINHERJER auf ihrem aktuellen Werk – dies jedoch in einem zu beliebigen und auch zu statischen Wechsel: Gelegentlich innerhalb eines Titels selbst („Kill The Flame“), aber insbesondere in der Abfolge der Titel auf dem Album, die sich zu leicht und holzschnittartig unterschiedlichen Schubladen zuordnen lassen. Dass man die Experiemtierfreude gegenüber dem Vorgänger etwas zurückgeschraubt hat, ist durchaus schade, verläuft jeder dennoch vorhandene progressivere Ansatz auf „Norrøne Spor“ damit zu schnell im Nichts – eine vollständige Tilgung traut man sich dann doch nicht zu.

EINHERJER haben immer noch Feuer

All dies steht einer rohen, ja geradezu urtümlichen Energie gegenüber, die EINHERJER auch nach fast 25 Jahren immer noch in ihrer Musik ausdrücken kann. Die Band aus Haugesund ist auch 2018 problemlos in der Lage abseits aller Flöten- und Humpaa-Klischees Hymnen zu kreieren, und gehörig in den Allerwertesten zu treten: Mit mehrstimmigem Gesang, mit treibenden Soli, mit ordentlich Schmackes. Das viel zitierte Erbe der Wikinger, die rauhe, nordische Landschaft, der Abenteuer- und Entdeckerdrang der nordischen Seeleute: All dies trägt „Norrøne Spor“ glaubwürdig in sich, auch wenn der Blick auf das eigene kulturelle Erbe nicht die Differenziertheit eines Einar Selvik erreicht und damit der Ansatz von EINHERJER deutlich plakativer bleibt.

„No bullshit, just 10 great metal songs“ ist die Einordung von Sänger und Bassist Frode Glesnes zu „Norrøne Spor“. Diese ist damit absolut treffend für ein Album, das eigenständig und unverbraucht klingt, knackige Riffs auffährt und gerade in den Titeln, die in norwegischer Sprache vorgetragen werden, eine tolle Atmosphäre aufbaut –  aber aufgrund etwas fehlender Tiefe nicht diesen einmaligen Charme, diese Unwiderstehlichkeit entfaltet, die für einen weiteren Band-Meilenstein notwendig gewesen wären.

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02.01.2019

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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