Ensnared - Ravenous Damnation's Dawn

Review

Death Metal aus Schweden? Und dann auch noch aus Göteborg? Na, da sind wir doch immer gerne dabei. Auch, wenn die Herkunft ENSNAREDs ungewollt falsche Erwartungen für ihre Debüt-EP „Ravenous Damnation’s Dawn“ (nach einer selbstbetitelten 2011er-Demo) produziert, denn mit AT THE GATES, IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY hat diese Band so gut wie gar nichts gemeinsam. Stattdessen orientiert man sich an den technischen, leicht frickeligen Death-Metal-Großtaten aus den USA der späten Achtziger und frühen Neunziger, so werden zum Beispiel immer wieder Erinnerungen an ATHEIST wach (allerdings ohne deren Jazz- und Prog-Einflüsse mitzunehmen), auch CANNIBAL CORPSEs „Tomb Of The Mutilated“ wurde beim Songwriting scheinbar ein, zwei Male zu Inspirationszwecken in den Player gelegt.

Dabei ergehen sich ENSNARED jedoch nie in allzu stumpfen Brutal-Death-Orgien oder überfrickeltem Tech-Death-Gewichse ohne jegliche Songdienlichkeit, sondern schaffen es gekonnt, ihren hohen technischen Anspruch so zu arrangieren, dass dabei eine knappe Handvoll recht schicker Songs herumgekommen ist; das Hinzufügen einer teilweise richtig düsteren, fiesen Atmosphäre und dem einen oder anderen angeschwärzten Riff tut sein übrigens dazu, dass „Ravenous Damnation’s Dawn“ eigentlich eine rundum zufriedenstellende EP ist (und durch die Vermischung von technischem Death Metal und Black-Metal-Anleihen hin und wieder an die eine oder andere brasilianische Frühneunziger-Band erinnert).

„Eigentlich“? Ja, denn so schick das Konzept und die Ausrichtung ENSNAREDs sind, und so viele wirklich gut hörbare Parts bei „Ravenous Damnation’s Dawn“ auch herumgekommen sind, an manchen Stellen fehlt es einfach noch an der letzten Konsequenz, um von wirklich zwingenden Songs sprechen zu können, zumal mit „Adorations“ auch ein knapp sieben- und mit „The Hungry Darkness Of Death“ ein neunminütiges Stück vorhanden ist – bei dieser Spielzeit braucht es dann eben doch noch das letzte Fünkchen Etwas.

Dass ENSNARED es können, zeigen die beiden Bonustracks für die CD-Version von „Ravenous Damnation’s Dawn“, die von der oben bereits genannten Demo von 2011 stammen und nicht nur deutlich pointierter klingen als die beiden längeren Tracks der regulären EP, sondern mit ihrem viel räudigeren Sound auch die finstere Atmosphäre noch ein bisschen besser herüberbringen.

Aber genug des Gemeckers: ENSNARED sind eine junge Band, die gerade ihre erste Non-Demo-Veröffentlichung unter die Leute gebracht hat und darauf herrlich herumbolzt, ohne die Songs oder die Atmosphäre zu vergessen. Nein, alles ist noch nicht ganz rund, aber Freunde technisch-finsteren Old School Death Metals sollten „Ravenous Damnation’s Dawn“ trotzdem mal antesten.

27.08.2013

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