First Aid 4 Souls - Brutpop

Review

Eine äußerst interessante Scheibe aus der ungarischen Elektroszene flatterte zum Jahreswechsel in meinen CD-Player und versetzte diesen in leichte Verwirrung. Was FIRST AID 4 SOULS mit ihrem Album „Brutpop“ nämlich anbieten, entzieht sich mal wieder dem ach so beliebten Schubladendenken.

„Brutpop“ spielt geschickt mit einer ausgeprägten Bandbreite an Elektrogenres und macht es dem Hörer dadurch nicht immer leicht, einen hundertprozentigen Zugang zu den insgesamt dreizehn Songs zu finden. Mag einen der eingängige Opener „Before The Light“ noch glauben lassen, es mit einer recht gemütlichen Elektropop-Scheibe zu tun zu haben, ändert sich dies umgehend und Monotonie scheint ein Fremdwort für die fünf Ungarn zu sein. Tracks wie „First Aid“ und „Reconquista“ sind beispielweise experimentelle und leicht sperrige Ambient-Tracks, die so garnicht zum Auftakt des Albums passen wollen. „Painkiller“ entpuppt sich dann als EBM-Stampfer mit ordentlichem Trance-Einschlag, wohingegen „Sui.Acid“ auf einmal mit akustischen Gitarren aufwartet. Man weiß nie so richtig, was FIRST AID 4 SOULS als nächstes für eine Richtung einschlagen und wird bei jedem Song dann auch auf ein Neues überrascht: Im Rahmen von „Wings Of Morpheus“ fiepsen überraschend Minimal-Electro-Sounds durch die Gegend, „Powa“ tendiert mit seinen leicht nervigen weiblichen Vocals dann in Richtung Electroclash/-punk.

Und so bleibt man am Ende dann auch leicht durchgeschüttelt zurück und weiß nicht so richtig, wie man das alles nun einschätzen soll. „Brutpop“ punktet auf jeden Fall in der Kategorie „Abwechslungsreichtum“, da kaum eine elektronische Spielart ausgelassen wird und diese teilweise sehr geschickt miteinander verbunden werden. Viele Songs wissen dabei auch durchaus zu gefallen, unvergessliche Kracher sind andererseits jedoch nicht darunter. Gleichzeitig fehlt es dem Album durch seine ausgeprägte Variabilität an einem gewissen roten Faden und man hat manchmal das Gefühl, als würden FIRST AID 4 SOULS noch etwas orientierungslos durch die Gegend eiern. „Brutpop“ ist dennoch ein vielversprechendes Album einer Band, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte – ob den Ungarn der ganz große Sprung gelingt, bleibt jedoch abzuwarten.

13.01.2010

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