Forgotten Tomb - Songs To Leave

Review

Mit Wiederveröffentlichungen ist es so eine Sache. In vielen Fällen, bei längst vergriffenen Sachen, macht es durchaus Sinn, eine Platte erneut auf den Markt zu schmeißen und somit jedem die Chance zu geben, doch noch in den Genuss des Materials zu kommen. Okay, auf einer lizensierten Veröffentlichung versteht sich. Bei FORGOTTEN TOMB und ihrem Debütalbum von 2002 allerdings stellt man schnell eine unbefriedigende Wahrheit fest.

„Songs To Leave“ wurde nämlich bereits 2003 von Adipocere Records wiederveröffentlicht. Das wäre an sich gar nicht das Problem, da es scheinbar selbst schwierig ist, diese Version des Albums zu ergattern. Was damals aber schon für (gerechtfertigten) Unmut gesorgt hat, ist, dass mit „Desolated Funeral“ ein Bonussong auf dem Re-Release war, der das Album um sage und schreibe beinahe 15 Minuten verlängert und das scheinbar sehr lohnend. 2012, auf der Version von Agonia Records fehlt der Song nun wieder. Klasse oder?

Aber genug der Beschwerde. Musikalisch gefällt mir „Songs to Leave“ nämlich. Die gelungene Mischung aus anspruchsvollem Depressiv Black Metal (nein, eben keine Rausche-Gitarren, die ein und dasselbe langweilige Riff in Dauerschleife runtereiern) und melodischem Doom hat etwas für sich. Nicht alles ist großartig. „Steal My Corpse“ zum Beispiel fällt vergleichsweise etwas hinten runter, dafür macht Herr Morbid seine Sache bei den restlichen Songs richtig gut. Um KATATONIA kommt man bei „Songs To Leave“ nicht vorbei. Zeitweise wirkte es beinahe wie eine Hommage an die Frühzeiten der Schweden. „No Way Out“, „Solitude Ways“ und „Disheartment“ weisen ein ähnliches Gespür für fantastische, stimmungsvolle Melodien auf. Das, gepaart mit der ohnehin schon sehr pessimistischen Grundstimmung des Albums und dem verzweifelten Geschrei des Alleinunterhalters, macht durchaus was her.

Bleibt am Ende natürlich trotzdem die Frage, wer sich „Songs To Leave“ in einer remastered-Version nun kaufen soll. Wer die Adipocere-Veröffentlichung sein eigen nennt, hat vermutlich die beste Wahl getroffen, wer die Erstveröffentlichung besitzt hat immerhin eine Rarität und wer noch keines der Exemplare sein eigen nennt, kann sich nun an dieser 2012-VÖ erfreuen und es sich im Digipack oder einer der streng limitierten verschiedenen Vinyl-Versionen zulegen. Aber eigentlich finde ich es immer noch ziemlich daneben, das Album jetzt wieder ohne Bonussong rauszuhauen, andererseits besser als einen anderen zu wählen und Fans der Band noch mehr in die Bredouille zu bringen, ob sie das Album in seiner dritten Auflage auch noch brauchen.

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31.01.2012

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