Furze - Reaper Subconscious Guide

Review

Ohne BLACK SABBATH hätte es den Metal nicht gegeben… und auch nicht FURZE. Es grenzt schon fast an Größenwahn, wenn Cheffurzer Reaper sich dazu auslässt, wie sehr er mit seinem neuesten Erguss dieser großartigen Band Tribut zollen wollte. Als ob Iommi und seine Kollegen das je interessieren würde, und als ob die was dafür können! Wenn jetzt schon FURZE anfangen, auf den eh schon hoffnungslos überfüllten 70s-Revival-Zug aufzuspringen, dann ist etwas faul im Staate Norwegen.
Für mich sind FURZE einer der vielen Betriebsunfälle in der Musikwelt, nur mit einem Unterschied: er wäre vermeidbar gewesen. Werke wie „UTD“ wurden immer mit Schutzhandschuhen angepackt und in der Presse versteifte man sich jedes Mal gebetsmühlenartig auf das lieben-oder-hassen-Mantra, nur dass es tatsächlich wenig zu lieben gab.

Nicht anders hier: Reaper macht wieder einen auf Black-Metal-Psychiater, faselt bedeutungsschwanger von neuen Dimensionen und seinem „eerie Glockenspiel“. Die analoge und verkrampft authentisch klingen wollende Produktion erreicht ihren Effekt nur zum Teil, weil ihr die teilweise völlig unbeholfenen Riffs immer wieder dazwischengrätschen. Hört euch nur mal „It Leads…“ an – ich glaub‘ ich spinne! Das ist kein Tribut an den Sound der frühen Metal-Ära, das ist lächerlich! Diesen angeschwärzten Heavyklumpen hätten auch DARKTHRONE im Vollsuff einspielen können, wenn sie nicht so sehr auf Punk stehen würden. Und nur als Randnotiz: Das Glockenspiel nervt bisweilen wie Sau. Von düster und gruselig ist das Geklimper weit entfernt, und sonderlich veredelnd wirkt es auf die mit schiefen Fingern eingespielten Soli auch nicht.

So gegen Mitte kriegt Reaper dann langsam die Kurve, der Doom-Anteil kommt viel stärker zur Geltung. Während sich die Songs nun verlangsamen, bedeutet der Minimalismus auch etwas Erholung von Reapers Psychotherapie. Der kurze Anflug von Atmosphäre ist aber bald dahin. „The Bonedrum“ und „Essential Wait“ haben ihre gewissen Momente, vor allem wenn a) Reaper seine Klappe hält und b) das Klimpern sein lässt. Es bleibt bei generischen Doom-Riffs und Heavy-Geplänkel, und man sieht: Ist erst mal der ganze, chaotische Lärm-Überbau á la „Necromanzee Cogent“ weg, bleibt kaum noch etwas von FURZE übrig. Es war eine nette Idee zum 40. Geburtstag des Metals, aber unterm Strich ist das Album hier ein ziemlicher Sockenschuss. Auf der Promo-CD steht, dass eine Menge Energie und Zeit („years“) in das Album geflossen seien. Es scheint nicht gefruchtet zu haben.

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19.11.2010

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1 Kommentar zu Furze - Reaper Subconscious Guide

  1. sickman sagt:

    Sack Zement!!! Das meint der nicht ernst oder…?!

    2/10