Jenx - Drift

Review

Wenn man als geneigter Musikfan auf der Suche nach extravaganter, eigenständiger und fordernder Musik ist, so wird man sich früher oder später mit unseren Landesnachbarn Frankreich beschäftigen müssen. Bands wie CELESTE, ERYN NON DAE., GOJIRA, HACRIDE oder TREPALIUM sorgen schon seit Längerem für frischen Wind in der Szene, aber es gibt auch weniger bekannte Formationen, wie die hier vorliegenden JENX. Doch um genau diesen Umstand zu ändern, beschreiten die Franzosen ganz frische Pfade. Keyboarder Lyynk hat sich dazu alte Perlen der Diskografie selbst vorgenommen und diese in ein neues, wesentlich elektronischeres Gewand namens “Drift“ gepackt. Dies klingt zwar im ersten Moment wie eine billige Remix-CD, stellt aber bei genauer Bertachtung wesentlich mehr dar.

Schon der Opener “Inner View” wirft den Hörer sprichwörtlich ins kalte Wasser. Mit seinen gut elf Minuten ist das Stück recht fordernd, wirkt ungewöhnlich zerfahren und sorgt mit seinen abrupten Breaks für einige Verständnisprobleme. Dies ist allerdings der Tatsache geschuldet, dass es sich bei diesem Song um eine Art Medley des kompletten Vorgängeralbums “Enuma Elish“ handelt und ist ganz sicher nicht richtungsweisend für die gesamte Scheibe. JENX verstehen es mit den nachfolgenden Remixes nämlich sehr wohl den Hörer mit ihren Kompositionen einzuspinnen und nicht mehr loszulassen. Seien es so Songs wie das catchy “The Flood“, welches teils schon an KORN erinnert oder das entspannte “The Element“. Lyynk schafft es immer wieder, den Nerv der ursprünglichen Musik von JENX zu treffen und erschafft daraus etwas völlig Neues. Und wer dies noch immer nicht glaubt, wird mit dem abschließenden “Renewal“ eines besseren belehrt. Dieses Stück fasst alle Facetten der Musik von JENX perfekt zusammen und generiert daraus einen intensiven Mix aus beklemmender Atmosphäre, Lethargie und Verträumtheit – großartig!

JENX sind schon in ihrer eigentlichen Ausrichtung alles andere als leichte Musik, was aber durch diese Remix-CD noch weiter verstärkt wird. Einerseits fordert “Drift“ den Hörer und man braucht sicher mehr als ein oder zwei Anläufe, um das Album in seiner Gesamtheit zu verstehen, allerdings belohnen die Musiker dies mit 40 Minuten intelligentem, spannendem und eigenständigem Industrial, der erstmal seinesgleichen sucht.

30.01.2014

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