Khôra - Ananke

Review

Selten haben sich 41 Minuten so lang angefühlt, selten kann man sagen, dass das als Kompliment zu verstehen ist. Fünf Jahre nach ihrem Erstling “Timaeus” und einigen Line-up-Wechseln haben KHÔRA mit “Ananke” ein äußerst spannendes und komplexes Zweitwerk erschaffen, das aufmerksame Auseinandersetzung fordert, die sich größtenteils jedoch lohnt.

KHÔRA fordern eure Aufmerksamkeit!

KHÔRA sind in erster Linie die Band des deutschen Musikers Oleg, der sich aber um einige Mitmusiker, darunter der langjährige SETHERIAL-Gitarrist Choronzon, verstärkt hat. Eigentlich könnte man die Band als Symphonic Black Metal bezeichnen, doch ist die Ausführung auf “Ananke” viel näher am innovativen Entdeckungsdrang der späten zweiten Welle als an Keyboard-Kleister – auch, weil KHÔRA in erster Linie riffen und ihre orchestralen Arrangements sehr gezielt einsetzen. Dadurch erzeugen sie dennoch eine monumentale Wucht, die beinahe über die ganze Spielzeit fesselt.

Zudem verfügen KHÔRA über die dafür notwendigen Fingerfertigkeiten und spielen sich mit Finesse, aber stets mit Feeling durch die zehn Songs von “Ananke”. Was die Begeisterung minimal hemmt ist, dass die Platte in Puncto Stilistik und Songwriting manchmal konziser sein könnte. Nichts gegen Variabilität: Aber insbesondere die recht präsenten Clean Vocals lassen den roten Faden eher verschwinden, als dass sie ihn unterstützten. So fragt man sich bei einem Song wie “On A Starpath”, ob hier eigentlich noch die gleiche Band spielt wie ein halbes Album zuvor. Insgesamt weiß das Album jedoch zu überzeugen. Überraschenderweise sind vor allem die Orchestrationen und die progressiven Elemente seine größte Stärke.

“Ananke” – Kritik auf hohem Niveau

Das ist natürlich Kritik auf hohem Niveau. Die eine oder andere Person mit nostalgischen Sehnsüchten hinsichtlich ARCTURUS mag hier aus persönlichen Gründen sogar einen Punkt mehr zücken. Unterm Strich ist “Ananke” ein interessantes Album, dessen größte Stärke manchmal zu seiner größten Schwäche wird, was jedoch nur marginal ins Gewicht fällt. Wer seinen Black Metal mit Köpfchen und psychotischer Atmosphäre mag, kommt hier gut auf seine Kosten.

25.04.2025

Redakteur

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