Krieger - Krieger

Nach dem mehr als interessanten Longplayer von DIABLO SWING ORCHESTRA versucht nun eine weitere Band ihr Glück im Zusammenfügen von so ganz und gar nicht metallischer Musik mit eben dieser und weiss damit teilweise zu begeistern. Die vier Jungs aus Dresden – KRIEGER – spielen Blues, mischen den mit hartem Stahl und singen letztendlich deutsche Texte, die, und das war meine grösste Befürchtung, zum Glück nicht so platt klingen wie manch einer vielleicht vermutet hätte. Die Band selbst möchte ihre Musik als harten, wuchtigen Blues-Rock verstanden wissen, und diese Beschreibung kommt dem Gesamtwerk tatsächlich sehr nah, obwohl einige der Songs, wie zum Beispiel „Zurück nach Haus“ und „Wenn du mich küsst“, eine punkige Schlagseite nicht verleugnen können. Doch vielleicht liegt dies auch nur daran, dass Sänger Thomas Baumgärtel vom Gesangsstil her etwas an DIMPLE MIND’s Lars Löding erinnert und somit ernst gemeinteren Songs wie „Heimat“ einer unfreiwilligen Komik unterzieht.

Musikalisch gesehen ist das was uns KRIEGER präsentieren gar nicht übel, sogar interessant, obwohl der Blues-Anteil selbstverständlich nicht nach JOHN LEE HOOKER, GARY MOORE oder ERIC CLAPTON klingt, um nur mal ein paar bekanntere Blues-Musiker zu benennen, gleichzeitig aber auch nicht zu dominant auftritt und damit die Energie der Band einwandfrei auf den Punkt kommen lässt. Hier könnten die Jungs auch noch etwas mehr Selbstvertrauen zeigen und diesen Anteil sicherlich noch etwas ausbauen.

Negativ muss ich anmerken, dass es keiner der zehn Songs vermag sich ins Gedächtnis einzubrennen und damit auch nicht gerade dazu animiert, dieses Album häufiger in den CD-Player zu legen. Ein echter Hit fehlt völlig. Nichtsdestotrotz ist „Krieger“ ein Debüt-Album, das Lust auf mehr macht, schliesslich steckt hier verborgenes Potential, das sich mit Sicherheit noch auf kommenden Alben entfalten wird.

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