Lost Area - Manmachine

Review

Oft ist es ja der erste Song eines Albums, der einen entweder erfreut oder mit Grauen auf das Kommende blicken lässt. So auch bei „Manmachine“, dem Opener des gleichnamigen Albums von LOST AREA. Zunächst recht unspektakulär beginnend, beschleicht einen im weiteren Verlauf das Gefühl, dass hier doch etwas Feines vor sich hin schlummert. Und so ist es dann auch, denn neben dem abwechselnd weiblichen und männlichen Gesang ist es dann vor allem der traumhaft hymnische Refrain am Ende des Songs, der den Liebhaber gediegener emotionaler elektronischer Momente begeistern wird. Leider nur kurz und nur zum Ausklang des Songs, bekommt man durch diesen auch gelungen instrumentierten Refrain einen ersten eindrucksvollen Einblick in das, was LOST AREA auf „Manmachine“ noch auf Lager haben.

Das Album hat im weiteren Verlauf seine stärksten Momente zu Beginn – „Amnesia“ überzeugt ebenfalls durch Eingängigkeit und einem frischen Elektrosound, auch dem folgenden „Changes“ kann man sich dank der deutsch-englischen Vocals und der gelungenen Arrangements nur schwer entziehen. Ähnlich verhält es sich bei „Figures“, bei dem schon die ersten Sounds alle Fans des eher poppigen Elektros begeistern werden, ganz zu schweigen vom erneut gelungenen und sehr melodischen weiteren Verlauf des Songs.

Es folgen weitere Songs, die man getrost der Rubrik „gelungen“ zuordnen kann („Unborn“, „Stimmen“), mit Songs wie „Flashback“ oder dem wirklich wunderbaren „Taste My Tears“ tummeln sich auch immer wieder kleine aber extrem feine Highlights in der zweiten Hälfte des Albums. Auch wenn das Level der ersten Songs gegen Ende des Albums nicht mehr gehalten werden kann, findet man hier trotzdem keine Lückenfüller oder Totalausfälle.

LOST AREA schaffen es so, auf „Manmachine“ mit den abwechselnd weiblichen/männlichen Vocals sowie einem erfrischend-melodischen und gleichzeitig leichtem & eingängigen Sound – der zudem viele versteckte Details und eine Liebe zu feinen und emotionalen Arrangements offenbart – eine überraschend gelungene Scheibe abzuliefern. In Verbindung mit einer gewissen „gesunden Härte“ ist „Manmachine“ glücklicherweise keine zu seichte Angelegenheit, sondern vielmehr eine ausgewogene Mischung von Emotionen, Melodik und Dynamik. Geheimtipp! – Anhänger des melodischen Elektros und Fans der Sparte „formerly known as Futurepop“ sollten sich dieses Album nicht entgehen lassen.

23.10.2008

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