Lunar Aurora - Ars Moriendi

Review

Viele Tage ist es her, als mir der neue Release der deutschen Black Metal Ausnahmeformation LUNAR AURORA zugespielt wurde. Einerseits war ich enorm gespannt und froh, „Ars Moriendi“ in den Fingern halten zu können, aber auf der anderen Seite war mir auch bewusst, dass es sich hierbei um ein aussergewöhnliches Werk handelt, das mehr als die meisten anderen Releases in der letzten Zeit zu polarisieren weiß.

LUNAR AURORA spielen auf ihrem neuesten Output nicht einfach Black Metal; sie zelebrieren eine Musik, erheben das Kernstück, die hasserfüllte intensive Monotonie, auf eine andere Ebene der Kunst, so dass die Bezeichnung Black Metal nur schwerlich an „Ars Moriendi“ haften bleiben will. Neun markante, tief emotionale Stücke, die ihre Kraft nicht aus Schönmalerei und gezügelten, versüßten Melodiekonstrukten schöpfen, sondern vielmehr ein bösartig düsteres Grundgerüst aus rauhen, schnellen Gitarren und Drums aufbauen, das durch fremdartige Tonfragmente und Breaks erschüttert wird, um aber gleichzeitig vom morbiden, zerfressenden, dem Black Metal entstammenden Gesang zusammengehalten zu werden.

„Ars Moriendi“ bietet einen musikalisch so subversiven Blickwinkel auf die Black Metal Szene der letzten Monate und Jahre, dass jeder, der nicht bereit ist, sich intensiv mit dem Konzept, das die Songs verfolgen, auseinanderzusetzen, zwangsläufig irritiert die Nase rümpfen wird. Doch auch diejenigen, die bereit sind, sich länger mit der Kunst von LUNAR AURORA zu beschäftigen, sollten nicht erwarten, dass sie für ihre Mühen mit der kompletten Einsicht und bittersüßer Erkenntnis beschenkt werden – „Ars Moriendi“ bleibt ein tragisches, bösartiges Klangspiel.

Wenn ich einen Vergleich strapazieren dürfte, wären wohl Bands wie CRADLE OF FILTH oder DIMMU BORGIR die Hollywood Produktionen, während diese Scheibe ihre Zielsetzung anders sieht und sich, um beim Vergleich zu bleiben, wie ein Film Noir oder eine Aki Kaurismäki Produktion darstellt.

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26.08.2001

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21 Kommentare zu Lunar Aurora - Ars Moriendi

  1. Pff sagt:

    8 Punkte pff… demnächst trudelt ne Briefbombe bei dir ein ; ) KettenhunD

    10/10
  2. Anonymus sagt:

    Ich find’s langweilig… sorry.

    5/10
  3. erik sagt:

    das review kann man im prinzip so stehen lassen. nur die wertung nicht: 10 punkte fuer das beste album seit "nattestid ser porten vid".

    10/10
  4. dodger sagt:

    Nein, nicht das Beste Album seit Taake’s Debut, aber dafuer ’nen Punkt besser als der liebe Herr Rezensist das sieht 🙂

    9/10
  5. ZET sagt:

    LUNAR AURORA FÜR DEUTSCHLAND !!!

    10/10
  6. Lunar_Poet sagt:

    9 punkte ist die cd auf jedenfall wert ! Kältetod hat das zeug zum kult german black metal song *g

    9/10
  7. kettenhund sagt:

    Das Teil ist wirklich ein tödlicher Stachel im Morast der durchschnittlichen Black Metal-Bandas dieser Tage. Genial!

    9/10
  8. obias sagt:

    Ein Prosit gen Bayern ! long live Lunar Auroa Tobias

    10/10
  9. Durin sagt:

    Wirklich ein aussergewöhnliches Stück schwarzer Tonkunst. Sehr kalt und agressiv, aber trotzdem auch atmosphärisch. Und das Cover, das ist ungelogen eines der Besten die mir bis jetzt untergekommen sind. Phantastisch!

    9/10
  10. Zyh-Blagh sagt:

    10 P. sind zu wenig.

    10/10
  11. cursewithmourn sagt:

    Ich habe nur das Release bekommen, das Cover ist nicht mehr so kalt und ausdrucksstark wie auf dem Original und letztlich weiss ich nicht um wieviel anders es ist. Das Album hält mich im Zwiespalt, einerseits kommt die Musik nicht an das visionäre der Texte heran,das Schlagzeug begräbt auch oft alles unter sich. Die Diskrepanz zwischen herrlichen Texten und der Musik ist besonders gravierend in Aaasfresser und den seltsamen Furzgeräuschen. Genial dagegen ist Geist der Nebelspähre und am Ende verbreiten die Keyboards auch ein Euphorie wie auf einem ganz berühmten Dimmu Borgir Album, aber letztlich ist das ein Schwachpunkt, weil es nicht verstörend ist. Ein Murks ist eine Stelle in Flammen der Sehnsucht wo sie im intensivsten Moment
    die Geschichte verlangsamen und dem Song die Intensität nehmen. Das Album treibt irgendwo zwischen Genialität und Versagen und oft schaffen sie diesen Spagat nicht. Trotzdem könnte ich eine ganze Promotion darüber schreiben. Monoton ist es aufjedenfall nicht.

    8/10
  12. blotgroppe 0 sagt:

    Wer seine Schwarzwurzelerzeugnisse nach Gesischtsschminke und Gruppen-Schriftzug auswählt, wird von Lunar Aurora doch eher enttäuscht werden.
    Man gibt sich textlich kryptisch bis unkonventionell, und die Musik ist für Schwarzstahl recht abwechslungsreich, mal mit Orgelspiel und dann wieder mit einem unbarmherzigen, verschlingenden Sog minimaltistischer Synthie-Schwärze angereichert, genauso, wie sich auch die Gewichtung der Instrumente untereinander ständig verschiebt.
    Letztendlich ist dieses Werk zu entdecken, und seine Kälte, die fern von Natur-Elegien, Romantik oder einfachem Hass liegt, durch intensives Hören zu erschließen.
    Letztendlich mag mir nur nicht der unverständliche Gesang gefallen, was aber ein generelles Problem zwischen mir und dem meisten Schwarzstahl ist.

    8/10
  13. Bluttaufe sagt:

    Irgendwie bereue ich es ja, dass ich dieses Album erst 2014 so richtig zu schätzen lernte. Die Lobeshymnen waren ja damals durchweg positiv. Gitarren, die wie ein Eiswind klingen. Einfach herrlich!

    8/10
  14. Watutinki sagt:

    Unglaublich geniales Album, mit den sicherlich geilsten Keyboard Klängen und Melodien, die es abgesehen von Abigors „Supreme Immortal Art“ vielleicht jemals im Black Metal zu hören gab. Überhaupt, Lunar Aurora waren meiner Meinung das Beste was deutscher Black Metal jemals zu bieten hatte.
    Und bevor jemand mit Summoning kommt, ja stimmt schon, aber Summoning sind unvergleichlich und leben in ihrem eigenen Universum.

    10/10
    1. nili68 sagt:

      Das beste an Black Metal, nicht nur aus deutschen Landen wären für mich Nagelfar mit Virus West. Ja, dieses Album! 😉

      1. Nether sagt:

        Und zwar genau dieses Album! 🙂
        Wobei Lunar Aurora einen größeren und durch die Bank starken Backkatalog haben.

      2. nili68 sagt:

        Klar, gegen Lunar Aurora etwas zu sagen, wenn man behauptet mit Black Metal etwas anfangen zu können, wäre töricht. Ich habe auch nie verstanden, was viele an der Of Stargates.. auszusetzen haben haben..

    2. Watutinki sagt:

      Mit Nagelfar bin ich nie so richtig warm geworden, aber vielleicht die richtige Zeit für eine neuen Durchlauf!

      Of Stargates And Bloodstained Celestial Spheres mochte ich selbst nicht so sehr, auch das Cover war ein ziemlicher Klischee Reinfall. Ist aber die absolute Ausnahme.

      1. nili68 sagt:

        Dabei ist das Bild auf der Rückseite ziemlich geil. Der brennende Totenschädel allerdings.. *Mantel des Schweigens darüber deck’* Ich finde das Album saugeil, aber jeder hat ja ein Recht auf Meinung/Geschmack.. 😉

  15. Steppenwolf sagt:

    Glaub da wird kaum jemand was anderes sagen. Die Hoagascht ist für mich auch eine 10/10.